Mittwoch, 6. Januar 2010
orangen, dellenlos.
orangenhaut-darstellung (bildquelle)/ garnier, kampagne orangenhaut ist geschichte, 2007 (bild)
wenn denn nun hinsichtlich der medialen darstellung des weiblichen körpers die kategorien dünn und dick scheinbar über bord geworfen werden, dann wäre wohl das tabu schlechthin die nicht gephotoshopte, will heissen geglättete oberfläche: cellulite, krampfadern, orangenhaut - alles ganz böse dinge, denen die beauty-ressorts der frauenmagazine allmonatlich den kampf ansagen, die allerdings um gottes willen nicht realistisch bebildert werden dürfen. da stehen denn die redaktionen vor dem schier unlösbaren problem: wie bereite ich solch unschöne themen visuell nur auf? doch mit der "orangenhaut" naht die rettung. orangen, vitaminspender nummer eins, sind ja erst einmal symphathieträger und werden demzufolge immer wieder gerne fruchtig-appetitlich neben ganz und gar nicht betroffenen körperteilen platziert. die dellenlosen bilder könnten also für unseren generell gestörten umgang mit allem unschönem und unperfektem gelten. und wem das jetzt zu theatralisch und moralinsauer ist, der schaue jetzt den ganz ungeniert drei grazien von rubens auf den hintern. da wurde nichts bearbeitet - angeblich.
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3 Kommentare:
http://adipositivity.my-expressions.com/index.html
eben entdeckt bei http://carmenrueter.wordpress.com/
auch dicke, fette, dellige, wulstige körper kann man in photos festhalten. ich finde daran nichts eklig, es ist eben eine andere form eines menschlichen körpers. ich würde fast soweit gehen, dass es die schulung des auges und ein großer grad an abstumpfung/gewöhnung ist, der uns modelkörper als "passend" für mode sehen lässt.
@Spiegeleule: Das sind tolle Bilder, vielen Dank für den Link!
@Blica: Hab vor ein paar Tagen Deinen Blog entdeckt und muss sagen: Toll! Der gehört ab sofort zur täglichen Lektüre, bitte bleib weiter so kritisch, gut informiert und ehrlich! Und gerne auch mal einen längeren Artikel :)
applaus!
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