Mittwoch, 30. Januar 2013

kunst kucken.

kate_moss war vor einigen monaten im kunsthistorischen museum in wien unterwegs. zusammen mit vivienne westwood und deren ehemann andreas posierte sie für - natürlich - jürgen teller. und der lieferte ab, was man von einem kampagnenshooting à la teller für eine frau westwood zu erwarten hat. wer das alles trotzdem sehen möchte, klickt zum beispiel hier
 

Samstag, 26. Januar 2013

modestadt berlin.

alle magazine wegzuwerfen, habe ich dann doch nicht geschafft. gut so, sonst wäre ein zehn jahre altes kommentar von ingo mocek zur modestadt berlin im papiercontainer gelandet. das kann heute als dokument des zweifelns, das berlin und seit 2007 die berliner fashion week seit jahr und tag begleitet, gelesen werden. in der ersten ausgabe des zoo magazines von 2003 schreibt er: 
(...) Die wichtigsten Magazine der Welt werden in diesem  Jahr einen größeren Teil ihres Budgets für Modeproduktionen in Berlin ausgeben oder haben es bereits getan. Die in Köln gegründete Messe "Bread & Butter" findet mittlerweile hier statt, der Fotograf Mario Testino verbringt seine Stunden unter den Berliner Mythostrümmern und lässt Castings organisieren, als würde die Stadt bald bombardiert. Der Modedesigner Hedi Slimane, schon vor einigen Jahren mit wehenden Fahnen in den Bezirk Mitte übergesiedelt, fliegt scharenweise Straßenjungs aus Hohenschönhausen gegen den erklärten Willen der Pariser Modewelt auf dortige Laufstege (...). Das einzige, was der Modestadt zu ihrem neuen Image noch fehlt, ist Mode. Denn was soll Berliner Mode sein? Etwa das von der reichen, jedoch ob der in Berlin vorherrschenden Bricolage gemütsverschatteten Russin getragene Kudammkostüm, ob Kinky Beaulinky, Florinda Schnitzel, Hasipop? Wollte man einen Katalog typischer Stileinheiten entwickeln, käme die Streetwear Skijacken tragender Studenten aus den Bezirken Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Kreuzberg und Mitte in Betracht. Durch zu große Brillengestelle starrten die Studenten ein Jahrzehnt lang in teestubenartigen Miniaturclubs auf näher schwingende Abrißbirnen. Da allerdings junge Männer mittlerweile überall in schrecklichen Cordhosen umherschweifen, ist auch hier nichts Berlintypisches auszumachen.

Freitag, 25. Januar 2013

da war doch noch was ... rot!

prada_kampagne fw 1998, calvin klein kampagne 2001.

dass rot gerade ganz groß wird, brauche ich nicht auch noch zu vermelden. aktuelle beispiele kennen wir, ich zeige lieber einen roten mantel aus der prada-winterkollektion von 1998. fünfzehn jahre ist das schon her, aber wenn ich mir die laufstegpräsentation von damals anschaue,  sieht das doch gar nicht so weit weg aus. die haare der models ähneln elektrisierten vogelnestern - so stellen sich stylisten eben den knautschigen aufstehlook gut aussehender models vor. und was soll ich sagen? sowas ähnliches hatte malaika raiss vor einer woche in berlin wohl auch vor augen - zumindest das ist mir von ihrer präsentation in der schönen villa elisabeth in erinnerung geblieben.

leseleiste.

manchmal gibt es schönere dinge als bloggen. die wohnung ausmisten zum beispiel. ich ziehe gerade unter meinem sofa und dem schreibtisch berge alter magazine hervor und werfe einfach weg. das beste daran: während ich mich sonst im blättern verliere, bleibe ich diesmal gnadenlos. währenddessen verpasse ich online wahrscheinlich eine ganze menge, deshalb auf die schnelle der versuch, mich zurückzufinden in die watteweiche welt der fashionblogs.  

garance doré hat stella mccartney interviewt. ihre idiotische einstiegsfrage "wie schaffst du es nur, so gut auszusehen?", nun, die scheint  so idiotisch gar nicht zu sein - mccartney zumindest plaudert und plaudert. 

in paris attestiert tim blanks raf simons zweiter couture-show für dior die durch kugelig zurechtgestutztes buchsbaum flanierte, realitätsnähe, starre kleiderskulpturen sind von gestern: He has spoken about bringing more reality to couture. It would be a miracle if he didn't feel that way. The pants, the pockets in skirts—they were all part of that.

ein modeblog erfolgreich zu machen, ist nicht so einfach, wie es ausschaut, ohne outfits aber geht auch 2013 gar nichts. hier die aktuelle fashionista-top ten der internationalen fashion- und beautyblogsphäre: 1.leandra, 2.bryan, 3.emily, 4.emily5.susie, 6.blair eadie, 7.aimee, 8.rumi, 9.jane, 10.wendy. zumindest in dieser branche scheinen die frauen den männern überlegen - erinnert mich irgendwie ans naja, modelbusiness.

wer sich noch einmal über die zurückliegende berliner modewoche informieren will, kann das jetzt auch auf style.com machen. erstmals gibt es da die kollektionen, aber auch "streetstyle" (merke: backstage liest hanne gaby odiele mickey mouse und kira hat sich wie immer outfittechnisch was besonderes ausgedacht)  zumindest zu erschauen.

ich gebe zu, während der hugo-show in berlin habe ich erstmals die reihe eins beneidet, denn die konnte wenigstens was sehen. deshalb für mich und alle die, die besseres zu tun hatten, als in den ehemaligen opernwerkstätten die vielen treppen hochzukraxeln, um dann mit wenig aussicht belohnt zu werden: einfach hier klicken, noch mehr bildmaterial auf dem hauseigenen blog.

 

Freitag, 18. Januar 2013

mit vollgas in the inner world.

da war doch noch was? richtig, mein rückblick auf tag drei der modewoche steht noch aus. aber weil erlebnisberichte auf die dauer langweilen, geht es jetzt nicht um die schumacher-show vom gestrigen morgen, die hat selbst bild schon hinreichend gewürdigt: dorothee schumacher gibt vollgas heißt es da. stattdessen soll es wieder einmal um die konsequente gestaltung der pr-texte des mannheimer mode-unternehmens gehen. dass schumacher an die ganz großen gefühle appelliert und die prinzessin in der weiblichen kundschaft wecken möchte, wissen wir bereits. die winterkollektion 2013/14 ist also mit every rose has its thorn übertitelt und auch die kollektionsbeschreibung möchte nachdrücklich vermitteln, dass mannheim über ausreichend internationales format verfügt: Die Double-Clutch mit Seam-Edging und Bags aus Crostaleder mit shiny Metallic Effekt oder zartem Velours in Jewel-Colours begleiten uns auf unsere Reise als Globetrotter of the Inner World. manchmal ist weniger eben doch mehr.   
      

berlin business.

eines muss man wirklich sagen: um die berliner modewoche herum werden gerade so viele geschichten produziert, dass es fast sinnlos erscheint, dem etwas hinzuzufügen. die faz ist mit alfons kaiser, florian siebeck und jennifer wiebking ganz schön nah dran am geschehen und stürzt sich wie alle anderen ins partygeschehendie süddeutsche hat ein eigenes temporäres blog installiert und die berliner bloggerInnen, die schon ganz schön professionell unterwegs sind, zeigen sich bestens vorbereitet und  ziehen online-backstageberichte und designerportraits aus dem hut. denn keine frage, es geht natürlich nicht nur um die mode, es geht, auch wenn das nicht ausgesprochen wird, in sachen berichterstattung um relevanz: wer wo dabei ist, wer wo sitzt und wie schnell text und bild online gestellt werden, das alles ist nicht unwichtig, wenn man das bloggen als business versteht und sich selbst zur marke machen will. denn das ist zunehmend der fall und entgeht selbst den mainstream-medien nicht. spiegel online hat  aktuelle professionalisierungsversuche in die kuschelblogger von muse.net schon zum thema gemacht. allerdings, die erweiterte berlin-blase scheint eine sache für sich, in wien geht es um einiges kuscheliger zu. aber ich kann mich als amateur-bloggerin sowieso locker zurücklehnen - und das entspannt zugegebenermaßen ungemein. 

Donnerstag, 17. Januar 2013

klappe, die zweite.

ich gebe zu, einen repräsentativen tag zwei bekomme ich hier auf die schnelle nicht zusammen. dazu war mein tag zu konfus, aber ich notiere in mein digitales tagebuch: lala berlins winter 2013 läuft in knallorangefarbenen bikerboots und auch sonst viel farbe auf, das alles verströmt in kombinationen mit lockerem strick einen lässigen charme, den in paris seit einiger zeit eine gewisse frau marant beherrscht. wer trotzdem noch immer nicht weiß, wie lala berlin jenseits des berliner laufstegs umsetzbar sein soll, schaut in reihe eins nach. da übersetzen heike und julia und fritzi die lala berlin-entwürfe auch diese saison in individuelle outfits - diese mode ist was für urbane, selbstbewusste frauen. zum schluss lässt leyla piedayesh ihre kleine tochter in glitzerballerinas den laufsteg ablaufen - die apfelbäckchen der kleinen lou lassen das publikum applaudieren. so süß, diese kleine! nicht zum ersten mal wird klar: frau piedayesh ist eine frau, die sympathien einzufangen weiß. noch viel spannender aber die schön schwarze galeriepräsentation von augustin teboul, sympathiepunkte gibt es von mir dann aber ganz eindeutig für die kleine show von julian zigerli in kreuzberg abseits des zeltes: hier saß man auf umfunktionierten holzkisten im kellergeschoss oder drückte sich an den wänden entlang, um einen blick auf zigerlis männerkollektion happy tears zu erhaschen. und das machte spaß, vielleicht aber auch deshalb, weil ich mir männersachen ausgesprochen gerne ansehe und ich mich nach wie vor in kellerräumen wohler fühle als in der zeltarchitektur am brandenburger tor. frau schumacher darf sich in einigen stunden also ziemlich anstrengen. 
  

Mittwoch, 16. Januar 2013

schön verlässlich.

keine frage, in berlin ist es ganz schön kalt gerade - das hatte ich nicht so ganz einkalkuliert. ansonsten aber wird hier doch für zugereiste wie mich ein recht  zuverlässiges programm geboten: denn es gibt sie noch, die modebloggerinnen, die herausgeputzt und auf hohen hacken ins modezelt staksen, dazwischen irgendwie überall die ehemalige germanys next topmodel-kandidatin marie nasemann, die die fotografen mit ihrem routinierten lächeln glücklich macht - und nicht zu vergessen rolfe, der unlängst in die jury des österreichischen topmodel-formates übergewechselt ist und auch hier immer da ist, wo die kameras sind. das war natürlich noch längst nicht alles, aber zumindest so ein bisschen das drumherum im zelt am brandenburger tor. das modische programm, tag eins,  immerhin nicht weniger verlässlich. merke: hien le, der gestern morgen für seine minimalistischen wie tragbaren entwürfe in blau und wolleweiß und die rothko-inspirierten sanften farbverläufe von der berliner modegemeinde umarmt wurde, dann sissi götze, die ihren schlichten bübchenlook im studio in taubenblau und hochwasserhosen posieren ließ. ganz schön gegensätzlich österreichimport lena hoschek, bekannt dafür, dem gefeierten berliner minimal-chic taillen und hüften und diesmal auch zerrissene netzstrümpfe entgegenzusetzen. die show der österreicherin ließ spiegel online dazu hinreißen, mit hoschek den liebling der fashion week auszumachen. ist ja klar, über "russische folklore meets punk", solch griffige formeln freuen sich die modefernen medien und vielleicht auch die ziemlich überzeugte fangemeinde der grazerin. von der anderen österreicherin rebecca ruétz bleiben bubikrägen und samtige hosenanzüge in erinnerung, von perret schaad, den gefühlten favoritinnen des tages, asymmetrisches seidengeflatter, mal in feuerrot, mal in dezenten naturtönen. dazu um die schultern gelegte strickware. dezenter galeristinnenchic, der, wenn mich nicht alles täuscht, auch auf schuhen von cos daher kam. aber dieses detail kann doch eigentlich fast nur ein raffiniert-ironisches kommentar der, wie sie vor drei jahren in der faz bezeichnet wurden, "jungen milden" sein, oder?
                  

Donnerstag, 10. Januar 2013

auf trab.

hier herrscht ruhe, weil mich gerade andere dinge auf trab halten. dafür bin ich aber kommende woche in berlin unterwegs, schaue mich für den standard und natürlich auch für blica ein wenig auf der modewoche um und freue mich schon sehr, auf neue und wohlbekannte gesichter zu treffen!

Samstag, 5. Januar 2013

düsseldorf-chic.


aus:_toni_gard_kampagne, fw 1993.

na gut, die knöchellangen mäntel haben sich in diesem winter wohl nicht durchgesetzt, gut finde ich sie trotzdem - theoretisch zumindest. doch statt mir so ein ungetüm selbst über die schultern zu hängen, experimentiere ich lieber auf dem papier: die mehrseitige, fast zwanzig jahre alte werbekampagne des düsseldorfer unternehmens toni gard habe ich in einer etwas betagteren ausgabe der marie claire gefunden. was soll ich sagen? ich musste gleich zur schere greifen und die bilderstrecke einiger körperteile und kleidungsstücke entledigen. die werbung setzt demonstrativ dezent auf schwarz, grau und weiß und schönes mattes papier, macht ähnlich wie die fotos von thomas krappitz mit nadja auermann in paris durchaus was her und erinnert natürlich ein wenig an etwas radikalere advertorials von strenesse und jil sander.    

Donnerstag, 3. Januar 2013

horsts orakel.

so_viel_nackte männerhaut gabe es hier wohl noch nie: wenn es nach horst geht, sieht so die männermode 2013 aus (collage horst).

horst brauche ich, glaube ich, nicht vorzustellen, denn horst gibt es zum einen im internet  schon eine weile länger als blica. zum anderen sind auf lynn and horst phantastische  visuelle assoziationsketten und immer lässige outfitstrecken anzuschauen. zuletzt saß horst zum beispiel ziemlich cool von oben schwarz und nach unten hin weiß gekleidet vor einem bild von anselm reyle in den hamburger deichtorhallen rum, denn keine frage - dieser typ weiß, wie man sich inszeniert. seine angaben unter den bildern verraten, was wir bereits erahnen: obenrum trägt er comme des garcons, alles andere untenrum ist von ann demeulemeester - an horst wird eben kein stück textil dem zufall überlassen. ähnlich clean und aufgeräumt sein zuhause in frankfurt. das habe ich zwar nie persönlich betreten, dafür klopfte im juli letzten jahres aber mary von stil in berlin an seiner haustür an und führte uns eine weitere aufgeräumte seite des horst meier vor. hier gibt es heute ein männermode-trendorakel von ihm. dafür bedanke ich mich ganz herzlich, denn ich bin mir sicher, horst weiß ganz genau, was er da für die kommenden monate vorher-orakelt: 2013 trägt der Mann zu große, zu weite und zu lange Shorts (zum Beispiel von Jil Sander frei zitiert nach Raf Simons für Jil Sander), ggf. auch zu kurze lange Hosen - je nach Vorliebe. Außerdem Dinge im Yves Klein Blau. Und, wenn er denn kann: oben ohne beziehungsweise/alternativ armfrei. 2013 gehört also den Waden und den Achseln. Ich wünsche allen Herren viel Erfolg beim Nachstellen.

herzlichen dank dir von wien nach frankfurt, lieber horst!

Mittwoch, 2. Januar 2013

leseleiste.

nicht nur gala und bunte machen sich genüsslich über prominente kleiderkatastrophen des letzten jahres her, nein, auch die faz bespricht prominente modische desaster im öffentlichen raum - zwischen rotem teppich und polit-talk. mein persönliches lieblingsmoment: johannes ponader in trekkingsandalen bei günther jauch. ich gehe davon aus, dass es sich dabei nicht um die louis vuitton-modelle aus der letzten saison handelt. 

karl lagerfeld hat wieder einmal einen originellen sager vom stapel gelassen, der gerade durch den blätterwald gereicht wird: You spend more for what you really want; some boring things you need: an ugly old car can wait, but if you have a new fashion item it cannot wait. We live on this whole idea.

der französische artdirektor thomas lenthal hat sich im aktuellen fräulein-magazin über die bedeutsamkeit und unberechenbarkeit der chinesischen mode-industrie geäußert: Alles dreht sich zurzeit um China. Man investiert dort riesige Summen. Das geht so weit, dass eigentlich monatliche Magazine zwei Mal im Monat auf den Markt kommen, weil die Anzeigen sonst nicht alle unterzubringen wären. Marie Claire, Elle und andere Magazine sind in China das ganze Jahr über so dick wie die September Issue der Vogue. ein irrsinn, das alles - nachzulesen im zweiten mode-schwerpunktheft des fräulein, in dem wäis kaini zu meiner freude außerdem alexa chung zum "talentlosen kleiderbügel" erklärt.

der jahresrückblick der elin kling liest sich wie ein vorzeige-business-konzept für modebloggerinnen: für alle, die nach dem schlüssel für erfolgreiches geschäfte-machen suchen, genauso wie für die, die es anders machen.  

wer noch nicht genug hat vom zurückliegenden weihnachtsrummel, sollte sich bill cunninghams video zur christmas week in new york ansehen. in seinem schrankenlosen aufrichtigen interesse für alles und jeden blitzt wieder einmal cunninghams größe auf: sich selbst nicht so wahnsinnig wichtig zu nehmen, soll und muss auch im selbstverliebten modegewerbe funktionieren.

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