Dienstag, 30. November 2010

südseephantasien, die zweite.








paul_gauguin, woman holding a fruit, 1893 (bild)/ peter_lindbergh, paul gauguin story, jamaica (naomi campbell), harpers bazaar, 1992 (bilder)/ paul gauguin, the spirit of the death keep watch, 1892 (bild)

gauguin`s südseephantasien, die zweite: melodie monrose ist nicht die erste, die einem -wenn auch bisher verbalen- vergleich mit den frauendarstellungen eines paul gauguin stand halten muss. naomi campbell durfte 1992 für peter lindbergh auf jamaica mit blüten im haar die "schöne exotin" geben. da muss ich doch sagen: lieber herr lindbergh, angesichts einer solch schulbuchhaften wie platten wiederholung 100 jahre alter exotismen fehlen mir mal wieder die worte.

Montag, 29. November 2010

ein neuer stern am modelhimmel.

melodie_monrose lief während der sommermodeschauen unter anderem für missoni, prada, costume national, marc jacobs (bilder style.com)

seit den sommermodeschauen ist melodie monrose sowas wie der aufgehende star im modeluniversum: 19 schauen lief die 18jährige, die in den zuletzt zahlreich erschienenen artikeln mal als martinique beauty oder als caribbean cutie, portraitiert wird, zuletzt in new york. das alles wohlgemerkt vor dem hintergrund, dass der prozentsatz an black models während der letzten fashionshows bei genau 8,4% lag. das kommentar, melodie monrose sehe aus, als sei sie einem gauguin-kunstwerk entsprungen, hätte man sich allerdings sparen können - schliesslich wollen wir doch 2010 nicht mehr in die südsee-exotismus-falle eines paul gauguin tappen.         

Sonntag, 28. November 2010

tantenrock.

überknielange röcke, hier von asos (bilder)

 ich trage rock schon seit einiger zeit leidenschaftlich gerne überknielang. nun könnte man natürlich angesichts knöchellanger flatterfetzen oder ausladender telleroptik einwenden: diese silhouetten stauchen und kommen, zumal mit flachen schuhen, ziemlich tantig daher. ich kann dem gerade nicht zustimmen, aber vielleicht reisst mir ja in dieser hinsicht jemand die rosa brille von der nase. also, was meint ihr: temporäre geschmacksverirrung oder doch nicht so daneben?   

mein wochenende als couch-potato.

romy_schneider in: claude chabrol, les innocents aux mains sales/ die unschuldigen mit den schmutzigen händen, 1974 (bild)

romy schneider 121 minuten lang in yves saint laurent - wer mit dem kaftan- und turbanchic des 70er jahre-yves saint laurent etwas anfangen kann, dem empfehle ich allerwärmstens claude chabrols brillanten psychothriller. fast jeder szene ist ein kleidungswechsel der frau schneider vorbehalten: vom kaftan ins abendkleid und dann in die schluppenbluse - und dennoch ist der film so viel mehr als eine billige klamotte. denn während mich die ausstattungskünste des herrn lagerfeld für chabrol weniger überzeugt haben, ist yves saint laurents garderobe perfekt auf das saint-tropez ambiente und die weibliche protagonistin julie zugeschnitten. zu verdanken ist das sicherlich auch der tollen romy schneider, die als unberechenbare femme fatale einmal mehr ihre süssliche sissi-vergangenheit komplett vergessen lässt. ebenfalls als sofakompatible wochenendtätigkeit bestens geeignet!

in eigener sache.



mike_figgis für h&m, lagerfeld für chanel, ruth hogben für gareth pugh oder kenneth anger für missoni - videos werden in modekampagnen schon seit einiger zeit als allzweckwaffe eingesetzt. ich habe mir die sache für das de:bug mal genauer angeschaut. nachzulesen in der aktuellen dezemberausgabe.

Freitag, 26. November 2010

danke!

ein_bruchteil der kommentarflut auf the sartorialist.blogspot.com anlässlich schumans` posts vom 22. november 2010

auch auf die gefahr hin, mich zu wiederholen: kommentare sind für bloggerInnen wie meineeine ganz was tolles: sie spiegeln die teilnahme der leserInnenschaft wieder und bringen manchmal sogar diskussionen in gang. und ganz nebenbei motivieren sie immer wieder zum weitermachen. scott schuman würde für meine kommentardichte hier zwar wahrscheinlich nur ein müdes lächeln übrig haben, doch nachdem ich mir soeben wieder einmal die mühe gemacht habe, auf schumans` blog kommentierungen à la pictures near the Seine are always so romantic! durchzuackern, muss ich in einem anflug von sentimentalität loswerden: liebe leserInnen hier, ihr seid super. zwar lässt die ausrichtung meines blogs ein love this outfit!- kommentar ja eher weniger zu, aber dennoch: ohne euch und eure teilnahme wäre das hier nichts - punkt. und jetzt schluss mit den sentimentalitäten, weiter gehts` im tagesgeschäft.   

sie sehen aber gut aus, frau rampling.

willy_vanderperre, charlotte rampling in couture, v magazine # 68, the who cares about age issue (bilder)

draussen schweinekalt, jeder schritt raus eine überwindung. da heisst es dann entweder: ganz warm einpacken oder auf sofakompatible wochenendtätigkeiten zurückgreifen. und was böte sich da mehr als ein bequemer modemagazintest an? wer jetzt denkt, ich meinte damit meine noch immer ausstehende fräulein-kritik, liegt knapp daneben. das magazin will einfach nicht zu mir nach wien, also wende ich mich eben anderen produkten zu. gesprächsstoff bietet in der hinsicht ja wieder einmal das v magazine, das anfang des jahres mit seiner size-issue den richtigen riecher für das kurventhema hatte und sich nun mit der who cares about age issue des nächsten tabuthemas "alter" annimmt. ist zwar ein wenig platt, könnte man sagen, doch angesichts der vorherrschenden inhaltslosigkeit des modemagazinmarktes sicher mehr als ein kurzes durchblättern wert. die tolle bilderstrecke mit der bekanntermassen tollen charlotte rampling verspricht zumindest optisch einiges - noch bin ich also guten mutes und freue mich auf meine schicke sofalektüre. nun aber die obligatorische frage in die runde: welche magazine sind euch aktuell eine empfehlung wert?         

die ruhe nach dem sturm.



lanvin_für h&m, bloggerInnenkooperation.

die ruhe nach dem lanvinsturm durch die h&m-filialen, blogs und magazine ist eingekehrt, ein kurzer rückblick auf die kooperation sei mir dennoch erlaubt: die rolle der bloggerInnen, die als patInnen für die versteigerung von cocktailkleidchen und alber-elbaz-skizzen eingesetzt wurden, ist mir nämlich noch ein wenig rätselhaft. eines aber ist klar: populäre fashionbloggerInnen wurden in diesem fall zum unabdingbaren, clever eingesetzten bestandteil einer h&m-marketingkampagne, die sich gewaschen hat. die mir bekannten fakten: anlässlich einer finalen modeschau wenige tage vor verkauf der kollektion wurden neben modemenschen und promis unter anderem 24 bloggerInnen nach new york eingeflogen, um eine anständige webpräsenz zu gewährleisten. hierbei entstanden neben den obligatorischen knippsereien und berichten der zu diesem zeitpunkt bereits zu tode bebilderten kollektion hotelzimmerfilmchen von bryan boy oder susie bubble - nebenbei posteten alle eingeladenen ihre exclusively supported by - looks, um selbstverständlich etwas gutes zu tun und das all for children-projekt von h&m zu unterstützen. dass die bisher angesammelten spendensummen vor dem hintergrund des betriebenen marketingaufwandes mehr als lächerlich erscheinen, ist die erwähnung eigentlich nicht wert. der zuverlässige einsatz der modebloggerInnen hingegen schon: denn ohne den wäre die kampagne sicher wesentlich unauffälliger an mir, uns, euch vorbeigezogen.

Donnerstag, 25. November 2010

meine paisley-liebe rostet nicht.

collage_aus diversen uralt-magazinen

die schönheit liegt bei so mancher kollektion im detail- so auch bei diesem mantelkleid mit paisleymuster von viktor & rolf aus der winterkollektion 2002. tolles stück, entdeckt in einer alten elle anno 2002, musste selbstverständlich gleich verbastelt werden.  

* der paisley-liebe erster teil gibt es übrigens hier nachzulesen.

Dienstag, 23. November 2010

simply the best.

patrick_demarchelier, naturally refind, vogue usa, november 2010 (bilder)

manchmal bin ich in sachen editorials mehr als einfach zufrieden zu stellen: tolle frisur, schlichte silhouetten und schöne farben - mehr braucht es ab und an einfach nicht.

Montag, 22. November 2010

der wahnsinn hat morgen endlich ein ende.

kampagne_a_trifft auf kampagne b: lucas cranach, die drei grazien, 1531/ h&m`s lanvin-countdown die letzte 

eigentlich hätte das hier eine ganz anders aussehen sollen. aber irgendwie kam ich heute nicht drum rum: h&m hat heute die ansässigen tageszeitungen mit lanvin-werbung ummantelt - der wahrscheinlich letzte streich einer extrem agressiven marketingstrategie. wie sieht eure bilanz aus? werdet ihr euch morgen um die kleidchen streiten? ich zumindest habe kein interesse und werde weder online noch vor ort zugreifen. 

Sonntag, 21. November 2010

sonntagsruhe.

collage_aus another magazine, aw 2010/ zeit magazin nr. 47/ elle, oktober 1998.

heute herrscht hier einfach mal sonntagsruhe. und nur meine neueste collage darf sich breit machen.

Samstag, 20. November 2010

tom hat ausgepackt.





steven_meisel, tom_fords` bisher unter verschluss gehaltene ss2011-kollektion in der vogue, dezember 2010 (bilder)

auch wenn die nachricht schon wieder vier tage alt ist - nun hat also das warten ein ende: tom fords` bisher unter strengem verschluss gehaltene sommerkollektion ist jetzt wie angekündigt zumindest stückeweise in der französischen vogue anzuschauen. über zwei monate, in internetzeiten eine halbe ewigkeit, sind seither vergangen. doch schauen wir uns doch einfach mal an, wie die damals grösstenteils in höchstgeschwindigkeit getwitterten kollektionsbeschreibungen der anwesenden modejournaille zu den in blau getauchten bildern von steven meisel passen: jim shi, der mann mit der fliege, kommentierte: (An) emphasis on form in the leopard pantsuits, suede trench, cobalt blue silk fringe column, deep olive shirt, leather biker jacket . . . a lot of silk georgette, 18kt gold, hand painted python, lots of fringe. joe zee, creative director der elle: Silk fringe gown, crisp tuxedos in blk and white, leopard pantsuits, corsets under peekaboo gowns and lace kneeboots. und zu guter letzt cathy horyn, on the runway: (The collection was) the height of glamour — sharp pantsuits in black silk or a leopard pattern, gorgeous black evening clothes with sheer blouses, corsets and maybe a shrug in shredded tulle, impeccable details like hammered gold jewelry, stilettos with ankle ties and seamed black stockings. was meint ihr? hat sich -nach dem agressiven h&m-feldzug, der auf so viele mediale multiplikatoren wie noch nie setzte - wenigstens dieser wahnsinnsrummel um den verzicht aufs bild gelohnt?

Freitag, 19. November 2010

schwedische muskelspiele.


blumiges im showstudio-shop, florist, bis 13. januar 2011 (bilder)

blumig und rüschig ging es scheinbar gestern anlässlich der lanvin für h&m-fashionshow in new york zu: scheinbar deshalb, weil ich natürlich nicht vor ort dabei war. doch die medialen pirouetten, die h&m bereits seit einigen wochen meisterhaft vollführt, liefen verlässlich auf ihren vorläufigen höhepunkt zu. während das spektakel selbst in einem verhältnismässig überschaubaren rahmen gehalten wurde, waren selbstverständlich einige star- und promibloggerInnen als mediale multiplikatorInnen eingeladen, die ebenso verlässlich das event besprechen, beknippsen und befilmen durften. so gelangt dann glücklicherweise auch ottonormalbloggerin wie meineeine fast in echtzeit an informationen zu den geschehnissen vor, hinter und neben den kulissen und fühlt sich dabei fast wie auf dem hotelzimmer mit bryanboy, rumi, elin, gala und ihren lanvinkleidchen. blöderweise hat dieses übermässige bombardement mit bildern, videos und alber-elbaz-skizzen bei mir bereits ein übersättigungsgefühl sondergleichen erwirkt. nur zu gut, dass ich von anfang an keinen lanvin für h&m-fummel kaufen wollte. und wer vom agressiven blumenprint à la h&m genug hat, dem empfehle ich den showstudio-shop, der zur zeit auch einige quasi-blumensträusse im angebot hat. einmal schnuppern und schon ist dieser marketingalbtraum, in dem der schwedenriese einmal mehr die muskeln spielen lassen konnte, weit, weit weg.           






lanvin_für h&m-kleider werden versteigert (bilder)

taillenknoten.

nichts_geht mehr ohne geknotete gürtel - über westen, mänteln, hosenbünden oder blusen (bilder asos)

eine zeit lang war das ja ein hübscher gedanke: in der taille locker geknotete ledergürtel. ein wenig lässigkeit, ein wenig improvisation - so die message. doch je häufiger übergrosse strickjacken, kleider, röcke oder gar mäntel mit dem entsprechenden werkzeug einschlägig gebändigt werden, desto weniger charmant und lässig das endergebnis. ich zumindest schiebe meine gürtel wieder ganz altmodisch durch die schnalle und vermeide jegliches geknote. und ihr, auch schon auf dem kriegsfuss mit dem ledrigen taillenknoten

Donnerstag, 18. November 2010

fräulein naseweis.

gestern, in einem gut sortierten wiener zeitschriftenladen: entschuldigung, eine frage - es gibt da so ein neues deutsches frauenmagazin, das fräulein heisst. müsste heute erstmals erschienen sein - haben sie das da? der angesprochene herr nach einem blick in seine magazindatenbank: nein, schaut nicht so aus. deutsche zeitschriften, erläutert er mir dann, erschienen oft erst nach der dritten oder vierten ausgabe in österreich. der erste versuch, mir ein exemplar der neuesten berliner magazinerfindungen unter den nagel zu reissen - missglückt. dabei brenne ich doch wahrlich auf das kuschelige magazinprogramm, das da lautet: Sich Zeit nehmen für Handarbeit, liebevoll recherchierte Geschichten und verspieltes Design. klingt in sachen service-orientierung fast wie eine kleine schwester der brigitte, die nicht so uncool sein will wie die grosse. doch das alles bisher reine spekulation, ich werde -wenn mir nicht baldigst jemand das magazin rüberschickt- mich statt des neuen deutschen fräuleinwunders mit den üblichen verdächtigen herumschlagen. im zeit-magazin beispielsweise wurde diese woche frau schröder-köpf ausgiebigst befragt und gibt nebenbei ihre persönliche modische aschenputtelgeschichte anlässlich ihrer kanzlerfrauschaft zum besten. aids-gala im november 1998, schröder-köpf neben kanzlermann und prinzessin caroline als ehrengast: Ich trug so einen alten Samtrock und einen Blazer, den mir eine Schneiderin aus Hannover gemacht hatte. Prinzessin Caroline war perfekt, von Kopf bis Fuß in, sagen wir mal, Chanel oder Dior. Und ich war nicht mal richtig geschminkt, das muss man ja auch erst lernen. Ich sah schrecklich aus neben ihr. Später habe ich mich verbessert. Aber wissen Sie, ich hätte mir all die tollen Kleider gar nicht kaufen können, wir hatten einfach nicht das Geld. Mein Einkommen war weggefallen, und das meines Mannes war wegen seiner Vergangenheit auch finanziell begrenzt. Außerdem hatte ich keine Grundgarderobe für solche Anlässe. Ich kam blank in das neue Leben. Mein Mann sagte immer, als Aschenputtel. so viel märchenhaftigkeit kann eigentlich nur noch vom fräulein getoppt werden. da heisst es schliesslich: Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, aber immer ein bisschen emotionaler und authentischer sein als Andere. Und wir wollen uns trauen, Gefühle zu zeigen: Trauer, Freude, Melancholie, Romantik, Liebe. und ich, ganz fräulein naseweis, würde gern wissen: was sagen nun die, die ihre nase schon hinein gesteckt haben? 
 

Mittwoch, 17. November 2010

bilder und zeiten!

leeta_harding, jürgen teller mit venetia scott und tochter lola, 2000 (bild)/ jürgen teller, helmut lang fw 1995/96 (bild teller/ mmk museum für moderne kunst frankfurt/main)

jürgen teller machte in den letzten tagen wien unsicher - und es hagelte anekdoten über das zustandekommen der legendären nacktfotos von charlotte rampling im louvre, seine silberne hose für die marc jacobs-kampagne und nicht zuletzt söhnchen ed. herr teller hatte einiges zu erzählen - da vergisst man fast, dass er noch vor seinen kampagnen für marc jacobs mitte der 1990er für helmut lang fotografierte. das waren noch bilder und zeiten!   

Montag, 15. November 2010

mein lebensretter.

cover_des jetzt magazins, der einstigen montagsbeilage der süddeutschen zeitung (bild/ bild)

gute magazine können leben retten. zumindest dann, wenn man in einer kleinstadt gross wird. und nein, modemagazine waren das bei mir ganz sicher nicht. die rolle des temporären lebensretters übernahm für mich nämlich das jetzt-magazin, in dem es ab und an ja auch mal modestrecken gab. und themenhefte. und gute ideen. und autorInnen, die nähe schafften. kurzum: der allwöchentliche montag war meist ein guter tag. 2002 wurde das jetzt im printformat dann abgeschafft, doch das war dann auch gar nicht mehr so schlimm. und im rückblick kommt angesichts des jubels um eine neuauflage des sassy-magazins diese ahnung wieder hoch: ja, magazine können leben retten oder zumindest leben schöner machen. nur schade, dass diese einmalige chance so wenige formate nutzen. aber vielleicht haben diese aufgabe mittlerweile ja auch die zahlreichen blogs und onlineformate übernommen. doch wie dem auch sei, ich werde demnächst wieder einmal mein gesammeltes magazinchaos nach vergessenen schätzen untersuchen. denn gute ideen kann man sich gar nicht gut genug abschauen.          

Sonntag, 14. November 2010

sassy, die dritte.

dopey_fashion poses, sassy magazine (detail bild)

puppige modelposen waren hier schon desöfteren thema, doch dank sassy braucht es nun keiner grossen worte mehr. hier der bereits einige jahre alte posenkatalog, der interessanterweise kaum an aktualität eingebüsst hat. und so langsam beginne ich zu verstehen, dass es teenagern wie tavy am herzen liegt, die sassy-lücke zu schliessen, oder wie seht ihr das?

es tut sich was!


die_17_jahre alte chloé sevigny für sassy, november 1992 (bild)

auch chloé sevigny hat einige modische häutungen durchgemacht - wie diese bilder einer alten sassy-ausgabe beweisen. vor 18 jahren war ihr current interest der skater look, in aller ausführlichkeit nachzulesen hier. und wie zu vermuten, hat tavi mit einer blattnachfolge für das sassy, das zwischen 1988 und 1996 eine junge leserInnenschaft begeisterte, ein gutes händchen bewiesen. im zuge dessen stellt sich mir die frage, ob es auf dem deutschsprachigen magazinmarkt ähnlich reanimierenswerte magazinformate gäbe. doch leider fällt mir da über das twen hinaus nichts wirkliches ein. und in dessen fusstapfen versucht ja soeben das neue fräulein zu trippeln - auch dessen erste gehversuche werden hier natürlich genauestens beobachtet. denn der titel, der ging -bei aller selbstironie- meiner meinung nach ja eher daneben.     

Samstag, 13. November 2010

na also: tavi wird blattmacherin .


sassy_cover, april 1992/ mai 1990 (bilder)
  
nix da vogue, noch-immer-jungbloggerin tavi macht jetzt was viel lässigeres: wie sie gestern auf ihrem blog verkündete, haben sich ihre intensiven auseinandersetzungen mit alten ausgaben des magazins sassy auf stylerookie ausgezahlt: You also may know that I've been babbling about how I think our generation should get one, too. Jane Pratt, founding editor and then EIC of Sassy, also became aware, and emailed me, and we've met a couple times, and it looks like we're going to start a magazine for an audience of wallflowerly teenage girls. da sage ich mal: herzlichen glückwunsch und bin wahnsinnig gespannt - denn mauerblümchen galt von jeher meine sympathie.

Freitag, 12. November 2010

burn out, modisch.


jeanne_lanvin, kleid aus seidentaft, 1925-26 (bilder)

das geschäft mit der mode ist für alle beteiligten bekanntermassen nicht das gesündeste  und erst recht nicht das netteste - da wird gelästert, was das zeug hält. das weiss nicht zuletzt auch alber elbaz, der sich vor einiger zeit im stern über die französische modeszene ausliess.
 
In seinen frühen Pariser Jahren, erzählt er, sei die Pariser Couture eine reine Schlangengrube gewesen, ein Ort der Verleumdungen, Beschimpfungen. "Heute respektieren wir uns. Wir mögen uns. Wir besprechen sogar unsere Krankheiten, denn alle leiden wir an den gleichen Symptomen: Der eine hat Rückenschmerzen, dem anderen schlägt die Arbeit auf den Magen." Die glorreiche Pariser Couture - eine Notgemeinschaft Stressgeplagter? "Ja, so in etwa. Die Industrie ist von Panik ergriffen. Viele meiner Kollegen haben die kreative Regiearbeit abgeben müssen und sind zu Produzenten geworden. Alle rennen, keiner blickt auf, keiner ergibt sich in Fantasien. Dabei ist es doch unser Auftrag, Träume zu schaffen - wie sonst sollen wir ein Kleid aus zwei Meter Stoff für 2000 Dollar verkaufen?" 

das passt wunderbar zum kleid in seidentaft aus den 1920er jahren, dachte ich mir. denn da ist träumen noch erlaubt, sozusagen.

in eigener sache.

 jochen_distelmeyer, lass uns liebe sein, single, 2009 (detail bild)
im moment dreht es sich hier ja gerade viel um männer. da passt es ja nur allzu gut, dass heute im rondo, der wochenendbeilage des standard, mein interview mit jochen distelmeyer erschienen ist. worum es geht? um mode natürlich - was denn auch sonst? 

* online hier nachzulesen.

Donnerstag, 11. November 2010

marc on top!


 marc_jacobs` metamorphosen: jean paul goude, marc on top, harpers bazaar usa, september 2007 (bild)/ jürgen teller, marc jacobs bang (bild)/ der "alte" marc jacobs, ca 2006 (bild)/ patrick demarchelier, mrs jacobs, industrie magazine, november 2010 (bild)

marc jacobs` metamorphosenmarathon geht in die nächste runde. und ich ziehe gleich mal mit, wurde ich doch heute nach meinen sympathiebekundungen für alber elbaz` rundungen von meiner geschätzten bloggerkollegin michaela so charmant um ein statement gebeten. der seit circa vier jahren rundherum körpergestählte herr jacobs hat nämlich zusammen mit stylistin katie grand wieder einmal die stöckel für sich entdeckt. während er vor drei jahren für harpers bazaar im tutu posierte, geht es diesmal - wieder an katie`s  stylinghändchen - rein in die frauenklamotten. und ich muss sagen, liebe michaela, auch wenn männer in spiessig-sexy gerade allüberall auftauchen, mir gefällt jacobs so wesentlich besser als als eingeöltes muskelpaket. doch vielleicht ist es ja auch die lange matte, die mich an den alten jungen marc jacobs erinnert, als er noch brille trug und einen grossen bogen um jedes fitnessstudio machte. damals zumindest waren tutus tabu und mich beschleicht die dunkle ahnung, dass stöckel nur an schlanke männerbeine geschnallt werden. wenn das nicht auch einiges über unser frauenbild sagt? und nun, frau tschilp, was sagen sie denn dazu?     

Mittwoch, 10. November 2010

lanvingeschichtchen die dritte.



alber_elbaz_nach_den_lanvin-herbst/winterschauen 2002, 2004, 2005, 2006 (bilder style.com)

alber elbaz` formfindung von 2002 bis 2006: dunkler anzug, weißes hemd, keine strümpfe, allerdings in zunehmender perfektion aufeinander abgestimmt. selbstverständlich bin ich nicht die erste, die das mitbekommt. auch in der zeit wurde das vermeintlich defizitäre erscheinungsbild des lanvin-designers vor einigen monaten genauestens inspiziert und kommentiert: Mit seiner schwerfälligen Figur, der schwarzen Intellektuellenbrille und seinem Dackelblick verkörpert Elbaz nicht gerade das gängige Designerideal. "Pummelig" ist kein Wort, das in der Modewelt Erfolg verspricht. Deshalb hat er längst die Flucht nach vorn angetreten und sich ein Erscheinungsbild verpasst, das irgendwie an Charlie Chaplin erinnert. da muss ich doch stellung beziehen: mir ist ein runder alber elbaz allemal sympathischer als ein -entschuldige, karl- lagerfeld auf coke-zero oder marc jacobs mit sonnenbankbraunem waschbrettbauch. ein wenig unvollkommenheit hat ja schliesslich noch keinem geschadet.

Montag, 8. November 2010

lanvingeschichtchen die zweite.


paul_iribe, illustration für jeanne lanvin, 1920er (bild)/ pierre brissaud, deux modèles de jeanne lanvin, illustration aus la gazette du bon ton, 1922 (bild)

 da hätten wir es wieder, das mutter - tochter - thema bei lanvin. diesmal bestens dokumentiert von zwei illustrationen der herren iribe und brissaud aus den 1920ern. die sehen auf alle fälle deutlich besser aus als die überaus hässlichen porzellanpüppchen des hauses lanvin anlässlich des 120-jährigen jubiläums 2009

Sonntag, 7. November 2010

inez und paloma.

helmut newton, paloma picasso, st. tropez 1973 (bild)/ inez van lamsweerde für gentlewoman (detail abfotografiert, s. 93/ cover)/ helmut newton, paloma picasso (bild)

 schon wieder was dazugelernt: habe ich anlässlich des erscheinens der zweiten gentlewoman-ausgabe noch eine anlehnung inez van lamsweerde`s an eleanor antin`s bartperformances vermutet, muss ich mich jetzt korrigieren: frau van lamsweerde hatte mit den fotos eine hommage an helmut newton`s paloma picasso-portraits im sinn. und während newton frau picasso ein monokel aufsetzte, präferiert inez the "gender-eradicating" power of facial hair. ob dieses erkenntnisgewinns hat sich der kauf des heftes auf alle fälle gelohnt, aber auch das schön ausführliche portrait über inez van lamsweerde überzeugt inhaltlich wie optisch (kein wunder, von kopf bis fuss in eigens für sie angefertigten chloé-klamotten) - dringende sonntagslektüreempfehlung!

Samstag, 6. November 2010

lanvingeschichtchen.




abendkleid mit pettioat, lanvin-castillo ss 1957 (bild)/ irina lazareanu, lanvin für h&m, lookbook (bild)/ lanvin für h&m/lookbook (bild)/bluse und rock, lanvin-castillo ss 1951 (bild)/ lanvin-cocktailkleid, 1960er (bild)/ lanvin für h&m/lookbook (bild)

jeanne lanvin, ausgebildete modistin, begann - so die lanvin-firmenhistorie - für ihre tochter marie-blanche eigens entworfene kleidchen zu verkaufen. diese mutter-tochter-geschichte schlägt sich bekanntermassen auch im wunderhübschen lanvin-logo von paul iribe nieder.  und wenn man genau hinhört, wird nicht zuletzt im aktuellen behind-the-scenes-video von h&m eben auf genau diese historische anekdote angespielt. alber elbaz sagt da nämlich: das logo, das wir von lanvin haben, zeigt mutter und tochter, die zwei generationen. (...) ich finde die idee toll, wenn großmutter, mutter und tochter die gleichen sachen tragen. und ganz nebenbei erweitert diese strategie natürlich die zielgruppe enorm - auch wenn ich bezweifle, dass meine mutter für eines dieser knappen cocktailkleidchen ein h&m stürmen würde. 

Freitag, 5. November 2010

ich mach` dann mal die twiggy.

twiggy, 1966 (bild)/ barry lategan, tribute to twiggy für candy magazine #2/ charles guislain (bild)








charles guislain, dieser blasse zaundünne junge, der -bereits für seine exzentrischen fashionweek-auftritte in paris bekannt- von diane pernet unter die fittiche genommen wurde, legt für das candy magazine einen fast verbüffend echten twiggy-auftritt hin. wenn da mal das pop magazine mit seinen jungs in prada und co den richtigen riecher hatte: liegt scheinbar mal wieder ein thema in der luft.

für die kalte jahreszeit - hätte die oma gesagt.

wäsche von asos (bild)/ und von american apparel (bild)

ich weiss schon: high waist ist bereits ein alter hut. dass es der hochgerutschten taille jetzt quasi auch noch an die wäsche geht, ist bei mir zugegebenermassen noch nicht angekommen - dabei wäre es ja vollkommen logisch, unter entsprechend geschnittenen röcken und hosen sich untendrunter ebenfalls trendbewusst zu zeigen. wie siehts bei euch aus? schon dran gewagt an die neue alte länge? 

Mittwoch, 3. November 2010

mein liebstes hobby modeblog.

Wenn ich abends nach Hause komme, beginnt am Schreibtisch oder Sofa das Tagesgeschäft: Rechner hochfahren und los geht die Themensuche für mein Blog. ich habe heute gastgebloggt bei lesmads - in gänze nachzulesen hier.

die fotografin.

in meinem notizbuch steht irgendwann im mai diesen jahres noch: halb elf, sibylle bergemann anrufen. da wusste ich noch nicht, dass es ihr nicht gut ging. erfahren habe ich das dann von ihrem mann, dem fotografen arno fischer, der den interviewtermin erst einmal verschob. ein paar tage später habe ich dann doch mit ihr gesprochen - über ihre fotos für die ostdeutsche modezeitschrift sibylle, aber auch über die ohne models-aktion der brigitte, schliesslich ging es um einen vergleich der beiden magazine für das bookazine circus. sie hatte da eine sehr eindeutige position: sie schaue die brigitte seit dieser geschichte gar nicht mehr an, meinte sie damals und wischte damit die von mir angedachten gemeinsamkeiten zwischen den beiden zeitschriften hinsichtlich ihrer zusammenarbeit mit amateurmodels mit einem satz weg. gestern ist die fotografin sibylle bergemann gestorben.  

Dienstag, 2. November 2010

das muss liebe sein.


so, jetzt aber: david lynch für calvin klein, obsession/ teil 1, 1988 (videostill)

das muss liebe sein: das neueste video der h&m-zusammenarbeit mit lanvin ist draussen und die vergleichsweise lang hinausgezögerte geheimniskrämerei um die identität des designenden kooperationspartners und nicht zuletzt um die cocktailkleidchenkollektion hat so langsam ein ende. das videoformat wurde für die h&m-kampagne sensationell clever eingesetzt, zuletzt mit besagtem vier minuten-filmchen des regisseurs mike figgis.
doch der ist selbstverständlich nicht der erste, der den lukrativen filmkooperationen mit der modeindustrie verfallen ist. prominentes beispiel wäre david lynch, der seit über 20 jahren bereits derart kleine appetizer produziert . zuletzt übrigens auch für dior im hotelambiente, das scheint wohl ein ganz besonders inspirierender ort zu sein.       

Montag, 1. November 2010

mein erster banner.


die schwedin emma elwin bloggt auf emsedge/ freshnet (sreenshot)

schweden ist das land der fashionblogs: unzählige gut aussehende bloggerinnen zeigen seit jahren dem rest der welt, wo es modisch lang geht: ob zu hause, auf parties oder auf einer pr-veranstaltung eines schwedischen kleinstlabels, die damen wissen sich allerbestens in szene zu setzen. und darüber hinaus färbt diese sexy und geschmackvolle und avantgardistische selbstinszenierung natürlich auch auf die klamotten ab. die sehen nämlich an den damen plötzlich alle so toll und begehrenswert aus, dass es eine freude ist. die modeindustrie hat natürlich schon längst lunte gerochen und verteilt an die damen dafür, dass das alles so toll aussieht, lukrative werbebanner. die funkeln jetzt tapfer und oft gar nicht geschmackvoll über all den puristischen blogdesigns der vielen populären modenetzwerke und müssten den damen eigentlich in ästhetischer hinsicht ein dorn im auge sein. doch wie das halt so ist: wer geld verdienen will, muss sowas aushalten können. einen empfehlenswerten kleinen artikel über die fehlende kritik in der schwedischen modeblog- und magazinlandschaft gibt es hier zu lesen. und da muss ich schon sagen: die deutschsprachige modeblogssphäre hat vielleicht bisher noch keine armaden an aufregenden stylingvorbildern hervorgebracht - aber diskutiert wird hier allemal. vielleicht ein grund für die bisher insgesamt überschaubare bebannerung der modeblogs - oder sind wir letztlich einfach zu unglamourös?

alles so schön gleich hier.


emma summerton, primitive echoes, januar 2010 (details bilder)

dieses willkürlich herausgepickte editorial der japanischen vogue dokumentiert mal wieder wunderbar, wer im modebusiness die zepter in der hand hat und wie wenig sich die vogues dieser welt doch unterscheiden: ein grossteil der kleidungsstücke stammt von prada und co und die crew, die das editorial realisiert hat, gleicht einem tross, der höchstwahrscheinlich ein ausschliesslich professionelles verhältnis zu japan hat. so viel zur vielfalt unserer schönen magazin- und editorialwelt.

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