Mittwoch, 23. Februar 2011
abgefuckt war gestern?
corinne_day, england`s dreaming, styling melanie ward, the face, august 1993 (bild)/ jane aldridge für ihr blog sea of shoes, februar 2011 (bild)
das waren noch bilder in den 1990ern! keine setting konnte abgefuckt genug sein, um als teil eines editorials in i-D oder the face zu landen. kippen und bierdosen am boden, dünnes blasses model am fleckigen sofa herumlümmelnd versus die glatte prinzessinneninzenierung einer jane aldridge im jahre 2011. gegensätzlicher könnte die drapierung junger frauen am sofa wohl nicht ausfallen. und auch wenn ich mit der bloggerin von sea of shoes eine ganz besondere sauberfrau herausgepickt habe, habe ich nach wie vor das gefühl, dass streetfashionbloggerInnen und outfitposterInnen professionalisierung in erster linie als die visualisierung einer cleanen wohlfühloptik verstehen. oder gäbe es da auch gegenbeispiele?
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8 Kommentare:
gegenbeispiele:
http://piecesofberlin.blogspot.com/
http://wienerradlchic.wordpress.com/
ich glaube und das hat schon fast was politisches, es wird immer egaler was einem präsentiert wird, solange es gut aussieht. ich merk's an mir selbst...
ich hab keinen blog, aber zum thema copycat ist mir heute mal wieder asos im herrenbereich aufgefallen: kris van assche hier, ann demeulemeester da. alles kopiert.
http://stylorectic.blogspot.com/
ist auch nicht so glatt und clean.
Na ja, aber ist es denn fair, Bloggerinszenierungen mit Editorials zu vegleichen? Denn letztere sind heute genauso abgefuckt wie damals (gerade erst wieder Jürgen Teller im ZEIT Magazin von letzer Woche). Für mich ist es sogar noch schlimmer geworden, neuerdings sehen alle "Models" in diesen Editorials aus wie Junkies und Missbrauchsopfer. Mit Mode hat das schon lange nix mehr zu tun, eher mit einer generellen Abstumpfung. Die Blogger fotografieren sich da doch fast schon reaktionär.
"ich glaube und das hat schon fast was politisches, es wird immer egaler was einem präsentiert wird, solange es gut aussieht. ich merk's an mir selbst...": wie wahr, wie wahr, ich sage nur Guttenberg. Inhalte sind egal, Aussehen und Emotionen zählen ; )
@carmen, lalelu, merci bien für die gegenbeispiele
@anonym, nun wäre allerdings in diesem falle zu definieren, welche bildsprache denn nun als zeitgeistig oder als "gut aussehend" empfunden wird;)
@jen, naja, jürgen teller gehört ja eben der fotografenriege der 1990er an, die mit ihrer "handschrift" seit damals kommerziell erfolgreich sind. sprich: tellers bilder sehen im grossen und ganzen seit jahren gleich aus. ich persönlich finde das mittlerweile (!) langweilig und mutlos. nun hat sich aber mit den streetfashionfotografien und den selbstportraits mal mehr, mal weniger prominenter bloggerInnen für mich auch eine art bildsprache entwickelt, deren vergleich mit den 1990er-editorials natürlich erst einmal verquer scheint. andererseits: was vor 20 jahre britische hipstermagazine, sind heute eventuell die zahlreichen onlineformate (an meinem eigenen konsumverhalten mache ich das zumindest teilweise fest). und ich gebe dir recht: deren inszenierung ist häufig mehr als bieder. weichzeichner hier, photoshop da mit blümchen im haar - genau darauf wollte ich hinaus.
@anonym, ach, herr guttenberg, dass es der mal wieder auf mein blog geschafft hat...;)
ich glaube nicht unbedingt, dass die mode an sich sauberer wird. vielleicht. vielleicht auch nicht. aber da gibt es sicher diverse tendenzen.
was aber tatsächlich fakt ist, ist der trend zur sauberkeit, gesundheit und wohlbefinden. weniger sogar noch in der modebrange aber in einem frauenbild. man soll sich als junge frau wohl und selbstbewusst fühlen und das geht über ein gutes gewicht und gesundes konsumverhalten. gutes essen! kein fastfood! gesunde hobbys! keine zigaretten! yoga statt clubbing!
das genau dieses saubere frauenbild "uns" zu einer besseren version unserer großmutter macht (stricken, backen, kochen, haushalt - alles perfektioniert und ins kleinste detail geplant) ist da eigentlich nur noch ein lustiger treppenwitz.
gegen all das hilft nur stereolab, glaubt's mir =)
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