Mittwoch, 6. Oktober 2010

gar nicht goldig.

tung walsh, sasha gaye-hunt, i-d magazine, 2007 (bild)/ sasha gaye-hunt (bild)                                                                                           











      
carine roitfeld, chefredakteurin der französischen vogue, jammerte unlängst angesichts der unmöglichkeit, die politisch inkorrekte attitüde ihres magazins aufrecht zu halten: You cannot smoke, you cannot show arms, you cannot show little girls, because everyone now is very anxious not to have problems with the law. Everything we do now is like walking in high heels on the ice, but we keep trying to do it. nun denn, mein mitleid hält sich in grenzen, zumal aufmerksamkeit auch anders erregt werden kann. doch das provokationsspektrum scheint begrenzt: blackface gehört da sozusagen zum standardrepertoire, das frau roitfeld mit steven klein und lara stone bekanntermassen auch schon durchgenudelt hat. doch nicht nur die vogue, auch das i-d magazine produzierte vor drei jahren ein fragwürdiges editorial: das jamaikanische model sasha gaye-hunt wurde zwecks intensivierung der farbkontraste nicht nur angeschwärzt, sondern eben auch so in bunter american apparel-jerseyware gestylt, dass eine userin der american-apparel-website, auf der das bild gefeatured wurde, ihrer empörung luft machte: This is a horrible, cynical picture. As a black woman, I am usually thrilled to see a model with very dark skin on an ad. But on this one they made her look like a old caricature of a "negresse". The lipstick, the clothing, the dead eyes, the reference to chocolate cake. und dem ist meiner meinung nach wenig hinzuzufügen.

5 Kommentare:

likeyourmother hat gesagt…

tatsächlich ist die ähnlichkeit mit rassistischen karikaturen aus den 20ern kaum zu übersehen.
ich finde sowas ebenfalls ziemlich anmaßend. doch wenn man sich mal umschaut, sind solche Bilder und Symbole leider in vielen bereichen zu finden.
die meisten menschen machen sich leider über solche dinge keine gedanken.
ich finde es aber gut, dass du dich so darüber ärgerst und sowas postest.

Madame hat gesagt…

das ist jetzt schon das dritte mal, dass ich sowas bei dir lese!
wird der tussimannschaft da drüben nicht langsam langweilig?
was kommt wohl als nächstes? antisemitismus und judenstern-jackets?

haaalllloooo-o?

spiegeleule hat gesagt…

ouff! ich tippe inzwischen ja darauf, dass solche faux-pas geplante marketing-strategien sein müssen. so unsensibel kann man doch nicht durch die welt der klischees und vorurteile stolpern. und wenn man solche "aufreger" bewusst einsetzt ist es eine sehr sehr eklige masche. ich finde, wir sollten uns mal die schmutzigen klischees der "weißen" vorknöpfen und sie zum inhalt der nächsten cover machen.

Anonym hat gesagt…

monkis oktober kampagne ist auch nicht viel besser:
http://monkiworld.com/styles/october-2010

Anonym hat gesagt…

Ich kann mich an eine Strecke mit Gemma Ward erinnern wo sie als Koreanische Kommunistin gestylt war. Wo sind die Grenzen? Gibt es welche in der Mode/Kunst?

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