Freitag, 6. März 2009
meine orthographie ist eine katastrophe...
so, wie sie alle welt zu kennen meint: alles ein bisschen kurz und knapp und leopardenmuster, `nen whiskey in der rechten: tracey emin, 2006. (foto: harpers bazaar)
tracey emin, die skandalnudel der young british artists der 80er und 90er,hat sich neben ihrem auf provokation setzenden künstlerischen output seit jeher vielseitigst ausgetobt: nach dem designen einer taschenkollektion 2004 für longchamps ist heute endlich auch die deutsche übersetzung ihrer bereits vor zwei jahren im original herausgekommenen autobiografie strangeland im blumenbar-verlag erschienen- und das, obwohl frau emin ganz unumwunden zugibt: meine orthographie ist eine katastrophe. das wird uns allerdings nicht weiter stören, denn: zum glück hat die verlagswelt ja sowas wie lektorInnen erfunden. und vielleicht sollten wir uns ja überhaupt eine scheibe abschneiden von dieser frau, der es an erfindungsreichtum nicht zu mangeln scheint, schreibt sie doch über ihre ersten selbstvermarktungsversuche:
ich war uberzeugt, dass es etwas gab, worin ich gut war, und deshalb verschickte ich feierlich achtzig briefe: ich lud leute dazu ein, zehn pfund in mein kreatives potenzial zu investieren. im gegenzug würde jeder vier briefe bekommen, drei offizielle und einen personlichen. innerhalb des ersten monats erhielt ich sechzehn antworten, und bald hatte ich vierzig förderer.
tja, ich fürchte, ich mache da was grundlegend falsch. vielleicht sollte ich auch mal lieber ganz altmodisch in briefpapier investieren, statt mir die finger wundzutippen...
strangeland: autobiografie, 240 Seiten, blumenbar verlag, €17,90.
buchpräsentation und lesung mit tracey emin: freitag, 20. märz, 20 Uhr, clärchens ballhaus, auguststraße 24, berlin.
ausstellung: tracey emin: 20 years, 19. märz bis 21. juni, kunstmuseum bern.
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