Montag, 28. März 2011

wir bloggenden vampire.

enthusiasmus ist toll, so grundsätzlich. dass enthusiasmus wenig honoriert wird, umso weniger. chris dercon erklärt in einem interview mit holger liebs den zusammenhang zwischen vampiren und dem dasein von bloggerInnen und den sogenannten kreativen:  

Heute ist jeder sein eigener Kurator – aber auch Lebenskünstler, vielmehr: Überlebenskünstler?
Natürlich. So wie jedermann bloggt. Jedermann ist Journalist geworden, jedermann ist auch Webdesigner. Das home office ist das perfekte Bild der Gegenwart. Man kreiert seine eigene Pornografie, seine eigene Kunst, sein eigenes Web, man designt sein eigenes Haus, aber niemand verdient etwas. Es geht um Überlebensstrategien, die geknüpft sind an Virtuositätskonzepte. Lauter verarmte Intellektuelle.

dercon rät übrigens: Man muss auch mal lernen, Nein zu sagen, die Disponibilität infrage zu stellen. bezogen auf die modeblogsphäre möchte ich nur hinzufügen: als unabhängige bloggerin ärgere ich mich nicht erst seit der milchmädchendebatte über pr-agenturen, die uns als einfache multiplikatorInnen ihrer messages ohne gegenleistung ins boot zu holen versuchen. denn beim abfotografieren irgendwelcher appetitlich angerichteter häppchen von irgendwelchen pr-veranstaltungen fängt das lange elend meiner meinung nach schon an. wir sind halt einfach oft im falschen moment viel zu enthusiastisch, oder?  

1 Kommentar:

kyra zoe hat gesagt…

ich klatsche leise

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