1995 brachte die band tocotronic ihr erstes album digital ist besser raus und sorgte dafür, dass eine ganze generation gegen alle regeln des vermeintlich guten geschmacks auf eine wilde kombination aus kordhosen, polyestertrainingsjacken und seitenscheiteln setzte. heute, also gute 15 jahre später, ist das erscheinungsbild von lowtzow und co schon lange ein anderes - es werden klassische hemden und gedeckte farben zum leicht ergrauten haar getragen. denn bereits 1997 formulierte die band ihr unbehagen an der vereinnahmung als identifikationsfiguren oder posterboys der szenerie: Ich bin nicht euer Seitenscheitel-Trainingsjacken-Typ auf Lebenszeit hiess es da. heute sichte ich auf der strasse immer mal wieder diese hässlichen polyesterjacken und bin erstaunt, wie hartnäckig sich einige dinge doch halten. oder was fällt euch dazu ein?
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8 Kommentare:
ich finde es immerwieder - und auch im falle diese beitrags - sehr schade, dass diese band immer auf ihr äußerliches erscheinungsbild reduziert wird. die musik, die texte und die wirkung gehen einfach zu tief. aber das scheint niemand angehen zu wollen...
meintewegen könnten die jungs auch immernoch genauso aussehen oder auch ganz anders, who cares? die musik ists doch wohl - die ist eifnach verdammt gut und das schon immer. redet doch mal darüber ;-)
ich reduziere hier ganz bewusst auf äusserlichkeiten - warum auch nicht? das schliesst ja ein interesse an texten und musik nicht aus (ich bin ja schliesslich "gross"geworden mit eben diesen). davon abgesehen würde ich dem widersprechen, dass die band "immer auf ihr äußeres erscheinungsbild reduziert wird". über tocotronic wurde wahrlich schon genug geschrieben - ohne an den oberflächlichen polyesterjacken hängenzubleiben.
Dazu faellt mir ein, dass ich mich eigentlich freue, wenn solche Dinge gewisse Zeiten ueberdauern und habe auch schon den ein oder anderen Bub gesehn, dem so eine Jacke sehr gut stand. Allerdings hatte ich erwartet, dass zum Artikelende nun der Vergleich gezogen wird und du auf den aktuellen Dress-Code zu sprechen kommst, der sich ja eigentlich heute noch penetranter durchsetzt, als damals die Cordhosen... Ich vermute die damaligen Tocotronicanhaenger sehen heute wenig anders aus als die Band es jetzt "vormacht", oder?!
@anonym: ja, dieser beobachtung würde ich zustimmen. tocotronic ziehen sich sicher nicht anders an als die mit ihnen ältergewordene hörerInnenschaft. nichtsdestotrotz finde absolut erstaunlich, dass sich gewisse kleidungsstücke wie eben die trainingsjacken hartnäckigst halten, obwohl die band selbst ja bereits ab 1999 auf schwarz setzte.
Ich trage mal noch was nach. Am Dienstag auf dem Jochen Distelmeyer Konzert in Berlin hatte ich das leidliche Vergnügen, direkt neben Jan Müller von Tocotronic zu verweilen. Und das war merkwürdig: 1) Kleidet er sich immernoch so, als wäre er 25, nur die Dj-Umhängetasche fehlte. Das Berlin-Mitte Girly und der Joint in seiner Hand waren auch dabei (total unangebracht direkt vor der Bühne bei absoluten Rauchverbot, hat ihm die Security auch klargemacht). Und das mit bald 40! Ich weiss nicht. Ich mag einige Toco-Alben und Songs, aber die Leute sind irgendwie stehengeblieben. Oder ist das schon wieder retro? Auf jeden Fall traurig.
@jack, hm: allerdings hat dirk von lowtzow in einem lesmads-video x-minuten über veronique-branquinho-sakkos und dries van noten-pullis fabulieren können...
http://www.lesmads.de/2010/01/interview_dirk_von_lowtzow_von_tocotronic.html
ich muss mich outen: ich find tocotronic doof und pseudotiefgründig. die klamotten aus den neunzigern haben allerdings tatsächlich einen trend gesetzt, während die heutige optische ausstattung auf so gut wie jede zweite hipsterdeutschrockpopband passen würde. die cordhosen waren ohnehin schmucker!
Ich erinnere mich noch an gut Zeiten, da liefen in den Indi Diskos fast nur Trainingsjacken durch die Gegend. Schön wars :)
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