Donnerstag, 9. April 2009
wien, wien, nur du allein.
wien, ansicht praterstern.
keine frage, helge timmerberg ist ein hartgesottener journalist, der wahrscheinlich schon überall war und drüber geschrieben hat. wie, was? wie ich darauf komme? ohne mich für meinen kleinen thematischen exkurs hier zu rechtfertigen, wien-reisereportagen in frauenzeitschriften sind ja fast schon als eigenes genre zu betrachten. und heute bin ich doch tatsächlich über eine solche in einer 10 jahre alten ausgabe der allegra (einer frauenzeitschrift, die es ja leider schon länger nicht mehr gibt) des besagten herrn gestossen. und ich muss sagen, da war selbst ich als exildeutsche ein bisschen enttäuscht. denn auch wenn klar ist: wien-reisestories kommen einem gang übers minenfeld besonders hartnäckiger klischees gleich, an allen ecken lauern wiener kaffeehäuser, morbider charme, sachertorte und der vielzitierte wiener schmäh. und was passiert? auch herr timmerberg kann nicht anders und verfällt der typisch touristischen perspektive. kostprobe gefällig? nichts lieber als das: alle strassen sind schön und das bei jedem wetter. regen unterstreicht sogar noch deren morbidität. charakterfassaden wie alte gesichter. risse, falten, abblätternder putz, verwunschene hinterhöfe, und sind sie an den offiziellen sehenswürdigkeiten interessiert, brauchen sie nur dem geruch der pferdeäpfel zu folgen. nun mag sich in wien seit 1999 glücklicherweise einiges getan haben, denn mein wien, das schaut zum glück anders aus. aber vielleicht weiche ich den pferdeäpfeln auch nur besonders geschickt aus.
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2 Kommentare:
das glücklicherweise kann ich nicht unterstreichen, denn was wien im moment so unerträglich (für mich) macht sind die üerbsaniert strahlenden fassaden, die dich von überall her an(kotzen)
ps: ich habe ein durchaus zwiegespaltenes aber sehr liebevolles verhältnis zu wien (und wienern)
da gebe ich dir recht. da wird halt mal wieder munter geld in die falschen fassaden investiert...
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