heute gibt es marietta slomka, petra gerster oder gaby bauer. um so erschreckender, gegen welche widerstände wibke bruhns, deutschlands erste weibliche nachrichtensprecherin, 1971 kämpfen musste. in der zeit schrieb sie über den tumult, der losbrach angesichts ihres ersten fernsehauftritts im zdf: Empört haben sich überwiegend Frauen. Es kreischte aus dem Schwarzwald, ich solle mich gefälligst um Mann und Kinder kümmern. Aus Schleswig-Holstein war zu hören, warum ich über Dinge redete, von denen ich nichts verstünde. In Berlin machte man sich Gedanken über die Farbe meines Nagellacks und in Bayern über meine Frisur. Männer waren fantasievoller. Einer schickte mir einen riesigen Büstenhalter – »Wenn ich Ihren winzigen Busen eine Weile massiere, passt er da rein!« angesichts solch diskriminierender fernsehgeschichtchen verspreche ich an dieser stelle: demnächst wird es hier nicht mehr um die schulterpolster der sabine christiansen, sondern um die unmöglichen outfits der männlichen moderatoren gehen. denn die kommen leider immer noch viel zu häufig ungeschoren davon.
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