Donnerstag, 30. Juli 2009
sommerreise.
richard amsel, new york, new york, 1977 (nicht verwendete posterentwürfe für den scorsese-film)
endlich ist es soweit: die wohnung geputzt, den koffer halb gepackt. nach einem kurzen abstecher richtung deutschland gehts für knappe vier wochen an die amerikanische ostküste: new york - boston - montreal und wieder zurück, so die route in ganz ganz kurz und knapp. was aber nicht heisst, dass es hier nicht weitergeht. zumindest habe ich vor, mich regelmässig zu wort zu melden - wer mich im voraus mit aktuellen tipps versorgen möchte: nur her damit, ich freue mich über hinweise jeglicher art.
Dienstag, 28. Juli 2009
schwanenstreif.
cecil beaton, gloria guinness für vogue, 1970.
wer hier so nett drapiert am sofa sitzt? gloria guinness, von truman capote gerne auch als eine seiner schwäne, im allgemeinen jedoch als eleganteste frau der welt bezeichnet, in einer djellaba, einer tunika zum überziehen - 1970 festgehalten von cecil beaton. tja, so schick und mit gerecktem hälschen werde ich wohl nie am sofa sitzen - aber fairerweise sollte man wohl hinzufügen, dass ich auch noch in keine vogue-fotosession verwickelt worden bin. also bewundere ich mal ganz getrost die streif auf streif-kombination und bewege mich so langsam vom sofa gen bett.
Samstag, 25. Juli 2009
chloé kreuzbieder.
chloé sevigny im original...
...und in der verunglückten nachgestylten variante. (quelle bilder)
so, heute zur abwechslung mal wieder etwas unterhaltsamer und weniger kulturlastig. dass chloé sevigny stylevorbild zu nennen ist, wissen wir ja schon länger. dass deren look von bunte und konsorten mittlerweile auch nicht mehr unter "modische fehltritte" abgeheftet wird, hat sicher auch mit der äußeren wandlung chloé`s von kurzhaarig zu blond und langhaarig und der damit verbundenen akzeptanz seitens des mainstream zu tun. aber das wäre ja sowieso ein thema für sich. an dieser stelle solls ja um das nachstylen des chloé-looks gehen. erst einmal vorneweg: da wurde natürlich gleich mal eine ziemlich langweilige klamottenkombination frau sevigny`s herausgepickt. der rest lässt sich eigentlich nur abheften unter: wie verwandle ich eine durchschnittlich aufregende klamottenkombination in eine kreuzbiedere interpretation dessen, die locker mal im quelle-katalog nachgekauft werden kann? naja, der dazugehörige quietschige text passt wenigstens: mit unseren lookalikes sowie einer anderen bunt bedruckten top-variante und einer süßen clutch dazu können sie genau so stylisch aussehen wie das new yorker it-girl. ja, genauso eben nicht: eine süsse clutch ist vielleicht eine süsse clutch, aber verdammt nochmal überhaupt nicht das, was nur im entferntesten mit chloé sevigny zu tun hat.
Donnerstag, 23. Juli 2009
die schauspielernde grace jones.
grace jones im film falco - verdammt wir leben noch!, 2008. (bild: mr-film)
grace jones wird ja gerne in modekreisen für aussehen und styling geschätzt und hofiert. was nicht ganz so bekannt ist: die gute dame hat neben ihrem auftritt als bond-girl in diversen filmen und filmchen mitgewirkt, in denen sie sich allerdings nur sehr bedingt mit ruhm und ehre bekleckert. ihr letzter auftritt in falco - verdammt, wir leben noch kann leider getrost in die liste ihrer rollen in conan der zerstörer oder vamp aus den 1980er jahren aufgenommen werden. wobei letzterem zugute gehalten werden sollte, dass keith haring für ihr schickes bodypainting verantwortlich war. schräg und absurd sind in diesem zusammenhang die einzigen vokabeln, die mir dazu noch einfallen.
grace jones im film conan, der zerstörer, 1984.
grace jones im film vamp, 1986.
Dienstag, 21. Juli 2009
tourismuswerbung wien.
wien, an der alten donau.
nachdem sich mary ja schon den kulinarischen seiten wiens gewidmet hat, setze ich als exildeutsche das programm an dieser stelle fort. wien, von seiner schönsten sommerabend-seite an der alten donau. oder, wie es heute zunehmend tenor wird: in wien ists im sommer doch am schönsten. und da ich ja gerade auf jobsuche bin, wie wärs mit städtischer tourismus-werbung?
veganer farbblock und farbtupfer.
stella mccartney, resort 2010. (bilder: style.com)
ich liebe ja bekanntermaßen intelligent eingesetzte farbkontraste also durchaus mal ganz viel farbe, aber dann gern uni und mit was beispielsweise erdigem (rein farbtontechnisch) kombinieren. stella mccartey macht das in ihrer resort-kollektion ganz gut vor, wie ich finde. und auch wenn ich, was die bewertung stella mccartneys etwas unsicher bin, finde ich als überzeugte vegetarierin ihr interview mit alfons kaiser von der faz doch recht erträglich - immerhin zieht sie ihren modischen verzicht auf leder und pelz seit jahren durch. und als kleines appetithapperl ein nettes zitat aus diesem zusammenhang: 50 millionen tiere pro jahr werden allein für die mode getötet. diese industrie ist unglaublich archaisch. die mode fällt hoffnungslos hinter den allgemeinen trend zurück. das ist die dunkle und unmoderne seite der mode - als ob sie in den fünfzigern bei dior steckengeblieben wäre. es macht sich auch eine leck-mich-haltung breit, so nach dem motto: wir wissen schon, dass es falsch ist, aber wir sind in der mode, kiss my ass. die denken, sie sind rebellisch. das sind sie aber schon deshalb nicht, weil alle es tun.
Montag, 20. Juli 2009
nachnähen!
dries van noten, seidenkleid, zur zeit im sale bei mytheresa für "nur" 399 euros.
cooler schnitt, und ganz einfach nachzunähen. nicht unbedingt in dieser farbe, aber da wird mir schon was einfallen. denn: 399 euros sind mir, wenn auch sale, "a ganz a bissel" (wie hier in wien gerne gesagt wird) zu viel.
chanel-kunst.
chanel, ss2009 kampagne.
vilhelm hammershoi, white doors, open doors, 1905.
chanel, ss2009 kampagne.
vilhelm hammershoi, sunbeams or sunshine. dust motes dancing in the sunbeams, 1900.
na, schau mal einer an: auf dem schicken chanel-blog gibt man sich kunstsinnig: inspiration (ach, wie ich diesen begriff liebe- in der mode sind immer alle inspiriert, doch das nur nebenbei) für die spring/summer 2009-kampagne sind die bilder des dänischen künstlers vilhelm hammershoi. weite leere räume mit maximal einer figur, meist in sich gekehrt, lesend oder in rückenansicht sind die sujets, die pate gestanden haben sollen für die chanel-bilderserie von karl lagerfeld.
diese anlehnung lässt sich auch durchaus nachvollziehen, wir sehen schliesslich auch hier dielenböden, weiße türen, fensterausblicke in grau-weiss - doch die melancholische stimmung, die lässt sich so nicht übertragen, heidi mount ist dann doch einfach zu sehr im mittelpunkt des geschehens - und den melancholie-blick, den hat sie jetzt auch nicht wirklich drauf.
Samstag, 18. Juli 2009
weit weg vom fetten stück dreck.
diese drei personen haben mittlerweile eines gemeinsam- sie sind ...ähem...modedesignerInnen: britische stilikone kate moss trifft auf cola-zero-karl trifft auf aufregerin der saison, beth ditto.
beth ditto und kein ende. aber keine angst, ich möchte hier sicher nicht ihre kollektion für die britische modekette evans besprechen, vielmehr ein rührendes zitat platzieren, das zwar einerseits schön dick aufgetragen nach "wie ich lernte, mich selbst zu lieben"-gebrauchsprosa klingt, andererseits jedoch den doch recht zeitlosen appell an den mut zu eigenständigem handeln enthält - und eine solche haltung ist immer eine erwähnung wert:
dank punk begriff ich in den 90ern: hässlich ist eigentlich schön. ich lernte, mich so zu lieben, wie ich bin, und an mich zu glauben, statt mir von anderen einreden zu lassen, ich sei nur ein fettes stück dreck. wenn ich die hänseleien meiner mitschüler verinnerlicht hätte, dann hätte ich all meine energie auf diäten verschwendet. ich wäre wohl nie musikerin geworden.
das gesamte interview ist in der taz nachzulesen.
einkaufsparadies.
roger duvivier, au bonheur des dames, 1930. (nach emile zola, au bonheur des dames, 1883)
ich war ja schon immer eine kaufhausliebhaberin. das heisst jetzt nicht, dass ich ausschliesslich in kaufhäusern einkaufe, nein sicher nicht. denn da gab und gibt es einfach zu viele dinge, die mich ganz sicher nicht hinterm ofen hervorlocken: diese ewiggleichen esprit- und street-one-einkaufsinseln, viel zu grosse frotteehandtuchabteilungen und unsäglich hässliche dekorations-accessoires lassen den einkauf nur bedingt zum immer wieder heraufbeschworenen shopping-erlebnis werden. doch für notfälle war und ist das kaufhaus einfach allerbestens geeignet: naht gerissen- nähnadelset gekauft, von akuter stricklust überfallen- wollknäule im grosspack besorgt, auf den letzten drücker noch kein geburtstagsgeschenk in reichweite- spiegelbestseller erstanden. das geschäft für alle lebenslagen sozusagen. da aber solche käuferInnen wie meine wenigkeit karstadt und hertie und kaufhof nicht unbedingt die grossen umsätze bescheren, schreit es in der deutschen presselandschaft innerhalb der letzten monate nach hilfe: vom grossen kaufhaussterben ist hier und dort und immer wieder die rede. dass das alles mal genau andersrum lief, ist fast nicht mehr vorstellbar: in emile zolas 1883 veröffentlichten roman das paradies der damen treibt das neuartige kaufhauskonzept die kleinen einzel- und spezialgeschäfte in den ruin und stellt hinsichtlich seines schillernden warenangebots das zukünftige konsumkonzept schlechthin dar. die figur des kaufhausdirektors ist, was sein warenangebot angeht, von zola als eine durchaus selbstbewusste angelegt: ich will, dass das paris-paradies binnen acht tagen den ganzen markt in aufregung versetzt. es ist das grosse los für uns, es wird uns herausreissen und uns in schwung bringen. man wird von nichts anderem mehr reden, die kante in blau und silber wird von einem ende frankreichs bis zum anderen bekannt sein... und sie werden das wütende klagegeschrei unserer konkurrenten hören. die kleinen geschäfte werden dabei mal wieder haare lassen müssen. begrabene sind sie, all diese trödler, die in ihren kellerlöchern an rheumatismus krepieren! tja, und heute? heute scheinen ausschliesslich ketten wie zara und h&m zu expandieren. und: der verkauf scheint sich mittlerweile zunehmend online abzuspielen.
emile zola, au bonheur des dames/ das paradies der damen, 1883.
roger duvievier, au bonheur des dames, stummfilmverfilmung von 1930, jetzt auch auf dvd.
Donnerstag, 16. Juli 2009
der klassiker.
adolf loos (auf dem rechten sessel), im knize-verkaufsraum sitzend. (bild: albertina museum wien)
neben wendy&jim und fabrics_interseason hat wien, rein modisch gesehen, auch noch ganz andere kaliber aufzuwarten: knize am graben gilt als eine der ersten adresse, wenn es um massanzüge geht - und das schon seit über 150 jahren. hier hat marlene dietrich ihre fracks und legendären hosen schneidern lassen und auch heute noch bietet knize rundum-service für den herrn mit gut gefülltem geldbörserl. wer mehr wissen will, liest hier weiter.
grillerei am praterstern.
fluc-sommerfest am wochenende!
ich weiss, ich vernachlässige gerade sträflichst meine blica-postings, das wird sich aber nächste woche wieder bessern. für alle die, die in wien vor ort sind, platziere ich hier eine erinnerung ans fluc-sommerfest. das etwas wild gestaltete plakat ist meiner bastelwut zu verdanken.
Mittwoch, 15. Juli 2009
männer und frauen im portrait.
angela fensch: serie mann - frau/ monika hachmeister (39), gewandmeisterin, hajo blank (40), designer, berlin-mitte, september 1990.
angela fensch: serie mann - frau/ina bärschneider (25), ökonomin
karl-heinz hepner (41), immobilienmakler, berlin-mitte, november 1990.
angela fensch: serie mann - frau/ christina gerig (21), konditorin/ markus bernau (29), student der betriebswirtschaft,
berlin-lichtenberg, oktober 1990.
Sonntag, 12. Juli 2009
i love die leopoldstadt.
nein, ich bin sicher keine streetstylefotografin, vielmehr alles andere als das. nichtsdestotrotz betreibe ich momentan eine art selbstversuch und mache mit beim projekt viennafashionobservatory. worum es bei der ganzen geschichte geht? prominente und weniger prominente, professionelle und weniger professionelle, ortsansässige und von aussen kommende künstlerInnen, fotografInnen, streetstylebloggerInnen oder aber modebloggerinnen ziehen durch wien und halten ihren blick auf wien über eben bilder bzw. portraits von menschen fest. soviel zum allgemeinen konzept. ich für meinen teil habe weniger den anspruch, innerhalb kurzer zeit zur streetstylefotografin zu mutieren (denn das können andere eh viel besser), nein, ich nutze die gelegenheit und versuche in erster linie, mich an die bewohnerInnen und besucherInnen meines bezirkes, dem der leopoldstadt in wien, heranzupirschen. dabei geht es mir viel weniger um den hippen scheiss von morgen (denn den dürfen andere gerne anstatt meiner aufspüren - davon abgesehen ist die ray-ban-sonnenbrillen- und röhrlhosendichte hier denkbar gering) als um eine art annäherung an die, die hier seit zwei jahren (denn so lange wohne ich jetzt hier) um mich herum leben oder eben mal vorbeikommen: zum weggehen im fluc beispielsweise oder eben zum ausspannen im augarten. fortsetzung folgt ganz sicher- innerhalb der nächsten tage.
Freitag, 10. Juli 2009
maskenball.
givenchy couture, aw2009. (bild: style.com)
romuald hazoumé, polygame, 1989.
givenchy couture, aw2006. (bild: style.com)
weiterlesen!
jean charles de castelbajac, h&m, henri & montceaux, 2009, öl auf leinwand, courtesy paradise row gallery, london.
wer sich für mode auch jenseits von modeblogs interessiert, der sollte seine nase ins aktuelle kunstforum stecken, denn dort wurde aus der not eine tugend gemacht und die für den düsseldorfer museum kunst palast entwickelte ausstellung dressed - art en vogue aufgrund des absprungs eines sponsors kurzerhand ins magazinformat übertragen. das kunstforum redet von einer imaginären ausstellung, ich, die mit modeausstellungen immer so ihre probleme hat, empfinde diesen themenband als durchaus gelungen - und wer dem weg in die buchhandlung zu weit ist, dem empfehle ich das virtuelle stöbern durch die teilweise online komplett zugänglichen artikel. da ist dann nämlich auch mal platz für ein langes interview mit jean charles de castelbajac und, ach, entdeckt das einfach selbst.
Mittwoch, 8. Juli 2009
wildes mädchen, schüttel dein haar für mich.
antonio lopez, tina chow (die kurzhaarige stilikone schlechthin).
da habe ich heute doch ein wunderbares zitat gefunden, das mich doch etwas erstaunt hat. adolf loos, vor allem bekannt als architekt und architekturtheoretiker, hat sich in seiner essaysammlung warum ein mann gut angezogen sein soll nicht nur über männer ausgelassen, sondern eben auch frauen. irgendwo mittendrin im buch widmet sich ein kapitel dem kurzen haar und, nein, auch hier geht es nicht nur ums männerhaar sondern auch um das der frauen: den frauen vorschreiben zu wollen, sie müssten ihr haar lang tragen, da das lange haar lustgefühle erzeuge und die frauen nur dazu da sind, diese erotische spannung zu verschaffen - das ist eine frechheit!. tja, herr loos` wettern gege jegliche art der ornamentik hat wohl selbst vorm haar nicht haltgemacht- und sich vor 100 jahren für weibliche kurzhaarschnitte auszusprechen, das bedarf einfach einer erwähnung.
berliner luft.
die köpcke-bande in den eigenen vier wänden, berlin - ecke bundesplatz, 2009.
eines gleich vorweg: dieser post hat wenig mit mode am hut, könnte allerdings dienlich sein, von der berliner modewoche runterzukommen. aber davon abgesehen liebe ich langzeitdokumentationen, also dokumentationen, in denen menschen über jahre hinweg portraitiert werden. berlin - ecke bundesplatz ist so eine und zeigt uns andere seiten von berlin als das, was die letzten tage im blitzlichtgewitter der fashionweek von interesse war: ganz konkret geht es um menschen aus dem stadtteil wilmersdorf, die seit 1989 in mehrjährigen abständen einblicke in ihr leben gewähren. seit gestern gibts auf 3sat die neuesten folgen - wieder mal ein grund, sich hinter den fernseher zu klemmen.
zeiten zum einschalten, 3sat:
08.juli, 22.25 uhr: der yilmaz-clan/ 14.juli, 22.55 uhr die köpcke-bande/ 15.juli, 22.25 uhr die aussteiger/ 21.juli, 23.00 Uhr schön ist die jugend.
Dienstag, 7. Juli 2009
streifenlook.
vanessa beecroft, ponti sister, 2001.
adolf loos, hausentwurf für josephine baker (nicht realisiert), 1927.(rekonstruktion/modell v. g. bittorf, m. burer)
Montag, 6. Juli 2009
nicht wie alle anderen.
szenenbild aus alle anderen von maren ade, 2009.
lange hab ich gewartet auf diesen film und dann doch erst jetzt ins kino geschafft. aber das warten hat sich eindeutig gelohnt, denn der film schafft so vieles zu thematisieren, ohne grosse worte zu verlieren. da schälen sich aus dem erst schablonenhaft erscheinenden bobo-paar zwei charaktere heraus, die zum einen fesseln und zum anderen eigene verhaltensweisen vor augen halten - ein zwingender grund, auch im sommer den kinosaal zu betreten.
Sonntag, 5. Juli 2009
immer für eine überraschung gut die zweite.
cynthia beatt, tilda swinton in: cycling the invisible frame, 2009.
cynthia beatt, tilda swinton in: cycling the invisible frame, 2009.
tilda swinton, die zuletzt als jury-vorsitzende der diesjährigen biennale auf dem roten teppich mit allerlei aufsehenerregenden designerroben auf sich aufmerksam machte, kann natürlich auch anders: 20 jahre nach cycling the frame von 1988, einem ja mittlerweile ja schon fast historisch zu nennenden halbstündigen film, in dem sie, damals noch unbekannt und angblich liiert mit christoph schlingensief, unter regie von cynthia beatt mit dem fahrrad die mauer abfährt, setzt sich die schauspielerin wieder auf den drahtesel und fährt in berlin die mittlerweile "unsichtbare" grenze ab: tilda, immer wieder für eine überraschung gut.
immer für eine überraschung gut.
gloria vanderbilt, 1958 (© ap).
aaron shikler, figure in an interior (gvc).
eigentlich könnte sich diese frau, die für truman capote eine der vorlagen für die figur der holly golightly in breakfast at tiffany`s darstellte, sich mit ihren 85 jahren zurücklehnen und auf ein wildes jetset-leben zurückblicken. aber nein, jetzt sorgt gloria vanderbilt , it-girl der 50er, daneben: malerin, künstlerin, designerin, auch noch mit einem erotischen roman für aufuhr, der allerdings so wahnsinnig prickelnd gar nicht sein soll. obsession: an erotic tale heisst das gute stück und wäre wahrscheinlich das, was die brigitte als die perfekte urlaubslektüre bezeichnen würde.
fernsehschmankerl.
herlinde koelbl, angela merkel, 1991.
zwar bin ich weder ein grosser fan von gero von boehm noch von herlinde koelbl, nichtsdestotrotz könnte deren aufeinandertreffen im rahmen der sendung gero von boehm trifft... am morgigen montagabend (3sat, 22uhr25) interessant werden. koelbl, die sich vor allem aufgrund ihrer fotografischen langzeitstudien wie spuren der macht eines ungeheuren populismus erfreuen kann, trifft auf den betont kunstsinnigen, staunenden und fragenden gero von boehm, sicherlich ein montagabendschmankerl.
Samstag, 4. Juli 2009
mein outing.
vice + bread&butter party, berlin 2009.(bilder: glamcanyon)
so, jetzt oute ich mich mal: ich bin nämlich eigenlich gar keine richtige modebloggerin: ich bin zu wenig willig und fotogen, um fotos von mir zu veröffentlichen, ich hänge nicht ständig mit wichtigen und lässigen menschen auf hippen partys ab, wo dann die angesagteste essenz auf partybildern american-apparel-kampagnenwürdig festgehalten wird. vor mir wird kein yvan rodic jemals halt machen und gerade habe ich auch noch ein bloggingtief, will heissen, mein output ist gerade denkbar gering. was tun? der mode den rücken kehren? nein, dafür ists doch zu sehr herzensangelegenheit. und: ideen hab ich eh genug, nur fühle ich mich gerade etwas gehemmt durch diesen hang zur visuellen selbstinszenierung. bin ich als modebloggerin also erst präsent, wenn ich mich selbst visuell ins spiel bringe? oder zugespitzt: darf ich mich nur dann modebloggerIn nennen, wenn ich gewissen äthetischen kriterien genüge? und: unterwerfe ich mich damit nicht genau dem, was hier noch als das editorialista-phänomen beschrieben wird? bleibts also immer wieder bei denselben mechanismen und machen modebloggerInnen etwa alles genau so wie ihre kollegInnen aus dem printbereich? oder: wollen sie vielleicht gerade da hin? blogging als einstieg ins "seriöse" modejournalismus-geschäft? und blogging als zwischenstation, als eben auch visuelle visitenkarte auf dem weg ins fashionbusiness? fragen über fragen - vielleicht wird ja irgendwas von dem heute abend auf der bloggerInnenversammlung in berlin besprochen. ich kann leider nicht da sein, bin aber gespannt.
Mittwoch, 1. Juli 2009
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