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alles ein bisschen wie es schon immer war: brigitte nr. 23/ 21.10.2009, bilder von links oben nach rechts unten: 1.
rezepte fürs leben - frankreich: von pot-au-feu bis bouillabaisse/2.
schminken, umziehen, ausgehen: sexy gestylt in elf minuten/ 3.
nachtwäsche in pastelltönen - exklusiv zum bestellen/ 4.
tänzerin diane gemsch zeigt sportswear aus stepp und strick.
auch wenn ich jetzt endgültig meinen fashionbloggerInnen-coolness-faktor aufs spiel setze: seitdem die ansonsten ja so
solide und berechenbare frauenzeitschrift brigitte plötzlich schlagzeilen macht mit ihrer ankündigung,
sämtliche modestrecken nicht mehr mit models zu besetzen, hat es mich mal wieder
in den fingern gejuckt, das heft zu kaufen, welches ich vor allem mit rezeptideen, strickanleitungen und bodenständigen modetipps verbinde. damit einhergehend natürlich die frage: wie sehen
modestrecken in der brigitte aktuell aus? und bedeutet der verzicht auf professionelle models tatsächlich einen kompletten neubeginn? bevor also
die neue brigitte-epoche anbricht, möchte ich mir
die frauenzeitschriftenklassikerin noch einmal in altem gewand zu gemüte führen. auf den ersten blick ist dann auch alles so, sagen wir mal,
vertraut und verlässlich: ein sonderteil
wohnen und dekorieren stimmt schon mal mit
ideen für den herbst auf
patchworkdecken und selbst gebundene beerenkränze ein, auf seite 202 serviert lea linster
gedämpfte seezungenröllchen und ganz zum schluss darf sich ildikó von kürthy in ihrer neuen kolumne über
problemzonen austoben. das ist eigentlich
alles genau das, was ich erwartet habe- und die mode, naja, irgendwie merke ich sehr schnell: die steht hier gar nicht so sehr im zentrum. eine der modestrecken ist ohnehin bereits mit einem der normalen einmal-models realisiert, die anderen bewegen sich zwischen
pastelliger kuschelmode für zu hause und vielsagenden versprechungen wie
sexy gestylt in 11 minuten. alles sehr bodenständig und
selbstverständlich zum nachstylen. nichtsdestotrotz entdecke ich eine ganz andere qualität, die in einem magazin eigentlich selbstverständlich sein sollte, nämlich ganz altmodisch: eigene
redaktionelle beiträge. die vermisse ich in den
armaden an lifestyle- und fashionmagazinen tatsächlich sehr: da werden zwar
unzählige hochästhetische editorials geboten, doch irgendwie habe ich mich
mittlerweile so sattgesehen. ich will text und der kommt in so vielen publikationen eindeutig zu kurz. aber keine angst, ich werde in zukunft
sicher nicht zur brigitte-abonnentin, denn mit
nachtwäsche in pastelltönen kann man mich jagen - und sicher nicht zum zeitschriftenkauf motivieren.