Dienstag, 14. September 2010

von kleidern und bildern.


fesch, fesch: hussein chalayan im gespräch mit greg hilty, curatorial director, anlässlich der eröffnung seiner ausstellung i am sad leyla (üzgünüm leyla) in der lisson gallery, anfang september 2010 (screenshot)

vor kurzem gab hussein chalayan, der vorzeigekünstler unter den modedesignern, gegenüber dem kunstmagazin monopol folgende, doch recht interessante sichtweise hinsichtlich des immer mal wieder diskutierten verhältnisses von mode und kunst zu protokoll:
Die meisten Designer, die in Galerien oder Museen ausstellen, sagen, dass Kunst größere Freiheiten erlaube.
Das tut sie nicht. Im Gegenteil empfinde ich die Kunstwelt als sehr traditionell und verstockt: Sie glaubt immer noch, dass nur nicht industrielle Produkte Kunst sein können, das ist sehr altmodisch, zumal die Kunst ja selbst vielfältig in die Industrie verstrickt ist.

Hatten Sie anfangs Angst vor der Kunstwelt?
Ich dachte immer, dort wird kritischer gedacht. Und dass es nicht so cliquenhaft zugehe. Beides war ein Irrtum: Es gibt dort auch Gruppen, die den Ton angeben, und die gleichen Machtspiele wie in der Modewelt. Auch wenn es naiv klingt: Wo immer der Markt reinkommt, kommt die Langeweile - egal ob wir von Kleidern oder Bildern sprechen.
tja, was sagt ihr dazu?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

da hat er nicht unrecht. nur ist der umkehrschluss (hinwendung zum design)leider auh nicht die lösung.

nicolas hat gesagt…

himwendung zum design find ich super. viel ehrlichkeit laesst sich naemlich auch hier finden... ein blick in die jubilaeumsausgabe 1986-2006 la cambre mode[s] der bruesseler modeschule und schon ist meine passion for fashion schon wieder entfacht... interessant ist fuer mich mode eigentlich immer dann wenn sie emotional bzw ideel beladen ist oder im groesseren kontext des designers sinn macht. auf der anderen seite sind doch so manche kreationen vom kuenstlern wie koons oder hirst in der essenz auch nicht mehr als verkaufsprodukte, da begegne ich zum teil leuten, die kleine bleistiftzeichnungen machen, in denen fuer mich mehr kunst/ wahrheit steckt. u d wenn chalayan sich alkjaehrlich dem modedesign widmet, finde ich das in der regel recht ueberzeugend!

eulen hat gesagt…

1. aussage: hm... ja und nein. industrielle produkte sind spätestens seit duchamp und minimalismus teil von kunst
2. aussage: natürlich gehts auch in der kunst um cliquen, macht & sozialer status (zum glück gibts auch "andere", weniger medienwirksame kunst). der markt ist nun (leider?) auch teil des systems kunst.
gibts zu empfehlende blogs über kultur oder kunst?

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