modejournalistinnen,_von robert altman in pret-a-porter in szene gesetzt: linda hunt als regina krumm von der elle, tracey ullman als nina scant von der britischen vogue, sally kellerman als sissy wannamaker vom harpers bazaar, 1994 (bild)/ details haider ackermann fw 2012/13 (screenshots style.com)
gestern abend, so um 20uhr30 am sofa: kissen im rücken, laptop auf den knien, im fernseher rechts neben mir läuft pret-a-porter, robert altmans filmische karikatur des modebetriebs der 90er jahre. ich, eigentlich gewillt, wenigstens ein mageres posting zur pariser modewoche online zu stellen, lasse mich natürlich ablenken. denn: was soll ich worte verlieren über die schwangerschaftsgerechte modepräsentation bei céline, die breiten mäntel und runden schultern bei balenciaga oder die wunderbar fallenden entwürfe des haider ackermann (dem nicole phelps den most sophisticated color sense of anyone in Paris attestierte) wenn robert altman nebendran das gesamte mode-chi-chi durch den kakao zieht? richtig, irgendwie passt das nicht, dann also konzentration auf das wesentlich unterhaltsamere: gemäß altman sind modejournalistinnen (männliche pendants sind nicht existent) natürlich lächerliche figuren: die zickigen vertreterinnen der elle, der britischen vogue und harpers bazaar scheinen alle sexuell unausgelastet und leben ihre eitelkeiten während der pariser modewoche aus. julia roberts bleibt als anne eisenhower, moderedakteurin beim texanischen houston chronicle , mit sportreporter joe, gemimt von tim robbins , quasi im hotelbett kleben und kim basinger gibt sich als aufgedrehte tv-reporterin als meisterin des substanzlosen blablas. ausschließlich lili taylor als lesbische new york times-reporterin fiona ulrich folgt ihrer profession und hetzt eifrig mit dem notizblock durchs bild. das alles, furchtbar überspitzt und gerade deshalb so schön kurzweilig. auf arte läuft einige momente später bereits der puderkrieg, ich habe mittlerweile zwar noch keine zeile geschrieben, mich dafür aber schon einmal für eine bebilderung von haider ackermann entschieden. die macht zwar jetzt nicht mehr so wirklich sinn, aber manchmal sollte man das mit der mode eben nicht so ernst nehmen - das hat robert altman ja schon ganz gut vorgemacht.
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