Mittwoch, 26. Oktober 2011

blumiges modegeschreibsel.

kenzo_ss2012 (bild style.com)/ kenzo fw 1975/76 (bild abfotografiert aus kenzo, bunka publ. bureau, 1985, s. 102)

wenn über mode geschrieben wird, stellen sich mir oft die haare zu berge.  bestes beispiel leider auch ginette sainderichins portrait des labels kenzo, das gleich einmal einen fulminant-schwülstigen leseeinstieg bietet: Die erstaunlichsten Erfolge kündigen sich fast immer in aller Stille an. Sie sind wie das Samenkorn in der Erde, die Knospe am Zweig, der Schmetterling in seinem Kokon. Man sieht nicht, wie sie den Weg bahnen, man hört nicht, wie sie sich entfalten. Sie scheinen ganz plötzlich hervorzubrechen. Wie die Blumen, wenn sie im Frühling aus dem getauten Boden hervorbrechen. Genauso taucht im Frühjahr 1970 eine neue Modekollektion auf: Kleider, frisch wie Blütenblätter, werden da in einer der Verkaufsgalerien auf den großen Boulevards vorgeführt, abseits von den prachtvollen Salons der Haute Couture und den internationalen Modenschauen der Modellkonfektion. gemeint ist natürlich das label kenzo, das da "aus dem getauten boden hervorbricht." mir graut es angesichts solch blumiger ergüsse, doch immerhin, die autorin bleibt ihrem schreibstil das gesamte buch hindurch treu: Kenzo Takada, der erste Japaner, der es wagt, aus eigener Kraft in den Gärten der französischen Mode die Schwingen auszubreiten. sowas muss einem auch erst einmal einfallen.  

2 Kommentare:

helma hat gesagt…

ich mag dein blog. du hast noch ne meinung, find ich schoen, weil selten

blica hat gesagt…

:-)

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