Freitag, 8. Juli 2011

leseliste: zwischen kunst und kommerz.


The It-Girl, Now a Woman überschreibt eric wilson sein portrait über die mittlerweile 36 jahre alte chloe sevigny, die anfang der 90er über ein sonic-youth video und die new yorker hipster-crowd zum angesagten - nunja - hipstermädchen wurde. wie es die mitte dreißigjährige, die derzeit angibt, von fashionshows gelangweilt zu sein und sich zur zeit birkenstocks an die füsse klemmt, noch immer schafft, im gespräch zu bleiben, lässt sich dort nachlesen.

suzy menkes widmet sich dem derzeitigen overkill an modeausstellungen, der fast vergessen lässt, dass mode im museum vor knapp 30 jahren noch kritisch beäugt wurde. der spiegel schrieb 1983 beispielsweise anlässlich der ersten modeausstellung zu yves saint laurent im metropolitan museum in new york: Kein Wunder, daß manche Konkurrenten die Museumsschau als ein überdimensionales "kostenloses Schaufenster an der Fifth Avenue" ansahen. Ein Franzose grummelte bei der Dinner-Party, daß ein Museum "ein Ort der Verehrung, aber nicht des Busineß sein sollte". noch längst war mode kein bestandteil musealer sammlungen, diana vreeland musste 1983 die yves saint laurent-roben begüterter new yorkerinnen persönlich einsammeln und der viel diskutierten ausstellung haftete der ruch des kommerziellen an: Das Museum ließ immerhin Vorsicht walten. Weder im Katalog noch auf Plakaten ist das Markenmonogramm der Firma Saint-Laurent sichtbar. Über der Freitreppe des Museums weht nur eine türkisgrüne Fahne mit dem getuschten Namenszug des Geehrten. heute funktionieren modeausstellungen vor allem als verlässlicher publikumsmagnet, in aller ausführlichkeit ist das nachzulesen hier.

manchmal ist es besonders clever, ein hauseigenes magazin nicht mit anzeigen zuzupflastern und mit produkthinweisen zu verkleistern. das acne paper macht das seit sieben jahren vor und mastermind thomas persson erklärt im interview mit alice pfeiffer: It's worthwhile for a brand to put money into such products, even—especially!—if it doesn't talk about the brand. It creates positive vibes around Acne, gives a much more valuable currency... rather than talking about a pair of shoes, in gänze noch einmal anzuklicken hier.

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