Samstag, 14. Februar 2009

skandinavischer einheitsbrei.


pernille teisbaek macht ja eigentlich alles richtig: die richtigen farben, die angesagten labels, die richtige silhouette...

so sieht er aus, der durchschnittliche stockholmer streetstyle: auf die frage, was pernille teisbaek denn gerade trägt, ist denn auch recht irrelevant, ob ich denn nun schwedisch verstehe oder nicht. denn hierbei handelt es sich um die sprache skandinavischen streetfashions und die verstehe ich mittlerweile nur zu gut. in diesem fall handelt es sich um ein besonders langweiliges exemplar, das doch eigentlich, eigentlich ja alles richtig macht- zumal dieses outfit auch einiges gekostet haben mag: jag har chanel-boots, jeans från gustus, hemmagjort linne, en jacka från weekday, en cardigan från wood wood, sjal från acne, en jacka från sabine och en väska från balenciaga. und bevor ich jetzt versuche, dieses phänomen zu analysieren, gebe ich das wort an den sartorialist, der für dieses phänomen des doch recht einheitlichen hipster-outfits, das auf stockholms strassen vor allem auf nummer sicher geht, natürlich eine erklärung parat hat: stockholm ist ein gutes beispiel: im grunde ziehen sich dort alle teenager stylish an, das niveau ist ziemlich hoch. aber dadurch, dass stockholm relativ klein ist, eine überschaubare szene hat und jeder fast jeden kennt, haben die teenager auch große angst, etwas falsch zu machen. sie ziehen sich deshalb fast alle identisch an. enge, hochgekrempelte acne-jeans und so weiter. da mag pernille noch so tief in ihren geldbeutel greifen können, denn: kaufen kann ja jede/r, aber sich was gutes einfallen lassen, das ist halt ein kunst, die nicht jede/r beherrscht. da bin ich dann auch wieder irgendwie erleichtert, denn einfallsreichtum gibts bekanntermaßen und glücklicherweise nirgendwo zu kaufen.



...nichtsdestotrotz geht sie damit natürlich auf nummer sicher.


...und selbst kopfsteinpflaster stellt für die beschlagenen chanel-boots kein hindernis dar.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gute Gedanken. Aber in der Innenstadt von Stockholm laufen trotzdem Exemplare wie in jeder anderen Großstadt auch herum - nur wird das nun mal nicht fotografiert. Gerade wenn man sich zur Fashion Week nur in der Nähe des Hauptveranstaltungsortes Berns aufhält, kommen einem immer wieder dieselben Kleider entgegen.

Aber mal ehrlich: lieber geschmackvoll gleich als gruselig individuell. Da können wir Deutschen (Österreicher weiss ich nun nicht ;)) uns nach wie vor eine Scheibe von abschneiden.

Unknown hat gesagt…

Ich finde den Gedanken einfach schon zu oft betont, natürlich gibt es den skandinavischen stil, den, wie jessie ja schon sagte, auch nur ein teil, nämlich der modeinteressierte, junge teil der schweden, durch die stadt trägt - und da muss ich wirklich sagen - mir gefiele es besser, wenn der modeinteressierte teil der deutschen jungen frauen mit dem skandinavischen einheitsbrei, mit dem skandinavischen mut und der skandinavischen ästhetik ausgestattet würde, als mit der typisch deutschen/schweizer/österreichischen gerümpften nase auf neue entwicklungen und andere formen zu blicken

viel ärgerlicher ist doch, dass es hier hunderte modezeitschriften gibt, jeden samstag hunderte einkaufstüten aus der innenstadt heimgeschleppt werden, also hunderte euros für mode ausgegeben werden und die straßen trotzdem so stillos sind

blica hat gesagt…

eh klar, dass streetstyleblogs in erster linie trendige junge menschen raussieben und natürlich in stockholm auch noch andere menschen herumlaufen als die abgelichteten exemplare. (zum glück.) mir gings hier eher weniger ums naserümpfen als um die vermeintliche käuflichkeit von stil. (auch das ein alter hut, ich weiss.) egal, ob die dann aussieht wie siehe oben oder beispielsweise in der wiener innenstadt. aber davon abgesehen ists doch eigentlich gut, dass es nicht überall gleich "stilvoll" zugeht, wäre ja sonst auch verdammt langweilig.

Anonym hat gesagt…

ich atme auf und danke dir!

Eigentlich geht es bei den skandinavischen Bloggerinnen vermehrt nicht um Stil, sondern um die Präsentation. Mal ehrlich: Sie sehen super aus, sind schlank, fotogen, superhübsch und haben oftmals sehr reiche Eltern (oder wie kommt man sonst an Chanel?)
Die hohen Besucherzahlen begründen sich durch sabbernden weibliche und noch mehr männliche VerehrerInnen. Das Prinzip "Model im Kartoffelsack" schlägt durch, denn alles was diese Mädels anziehen sieht - pardon - GEIL aus. Aber steht dann nur ihnen. Ist auch nicht so schwer, wenn man über die oben genannten Attribute verfügt.

Anonym hat gesagt…

ich wäre froh wenn "unsere" -modeinteressierte- jugend, ihr (ihrer eltern?)geld für chanel, weekday & Co. ausgeben würde anstatt für einen 10er-Block im Solarium und Ed Hardy:)... also ja: alles schon mal da gewesen und auch käuflich aber ich muss jessie ausnahmsweise mal zustimmen bei "lieber geschmackvoll gleich als gruselig individuell" ..wobei unsere "kapperl-träger" :) das ja topen und das prädikat gruselig gleich verdienen... also beschwere ich mich nciht über die skandinavischen leut, bevor wien nicht krocha-frei wird :D ...*augen-zwinkern*

vio hat gesagt…

Stimmt, absoluter Einheitsbrei.
Liegt aber wohl wirklich mehr daran, dass eben nur solche abgelichtet werden.
In Stockholm laufen sicher auch individuellere Typen rum, die den Fotografen jedoch nicht interessieren, weil sie gerade nicht die hippsten Klamotten tragen.

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