Samstag, 31. Juli 2010

nix da happy peppy!



so dürfen american apparel-mitarbeiterInnen selbstverständlich aussehen (bilder american apparel)

das unternehmen american apparel steht kurz vor der pleite - diese nachricht geistert schon seit einiger zeit durch die medien. doch nicht nur das, neben den bereits seit jahren kritisierten sexistischen werbesujets scheint die einstellung von mitarbeiterInnen im verkauf ausschliesslich von der optik abhängig zu sein. darüber hinaus gibt american apparel en detail vor, was sie sich unter attraktiven mitarbeiterInnen vorstellt. natural sollen sie sein heisst es in einem standardanschreiben an jobinteressierte/ mitarbeiterInnen: We encourage employees to feel comfortable in their natural skin and natural state. die auflistung, die dann jedoch folgt, lässt in mir alles andere als die assoziation "natürlich" aufkommen - der verkrampfte hipstercodex kennt keine gnade: gefärbte haare und gezupfte augenbrauen sind bei weiblichen mitarbeiterInnen unerwünscht, genauso wie geschmacklose gürtel und accessoires. und die jungs? die unterliegen dem gleichen programm: Garments must fit properly. Trousers cannot be too tight or too baggy- and must be clean. Shirts cannot be oversized or too tight. klingt furchtbar und ist es auch. nun rächt sich ausserdem die weltweite expansion und die heuschreckenartige verbreitung des unternehmens: schlecht verarbeitete jerseyware, deren image zunehmend angekratzt wird, wird es wohl auch in zukunft nicht leicht haben.

neuzugang.


wenn es eine jeans in meinen kleiderschrank schafft, dann will das was heissen und ist ausnahmsweise auch mal einen schnappschuss wert. denn so richtig warm geworden bin ich mit den klassisch blauen meist nicht. obwohl, das hatte weniger mit klassisch blau zu tun als mit den scheusslichen jeans in -wie es so schön heisst- stone- und acid- und used-optik, die mich meist einen großen bogen um die teile machen lassen haben. doch so schnell kanns gehen: seit einer woche nenne ich das nicht verbleichte exemplar da oben mein eigen und bin froh, um die jeansverfehlungen der letzten jahre einen ganz großen bogen gemacht zu haben. denn schon jetzt sind bei meiner alle falten echt.

sommer 2011?


collage aus: mark segal, hollywood, zoo magazine 3, 2004/ julian röder, protests against g-8 summit in genoa, italy, 2001, aus: zoo magazine 1, 2003.

gesetzt dem falle, ich sei modedesignmässig ambitioniert, würde ich mich mit den uniformierungen von protestkultur auseinandersetzen: hier t-shirt übern kopf gestülpt und dazu ganz, ganz weite baumwollhosen.

Freitag, 30. Juli 2010

silbergrau die zweite.


stylistin elisa nalin (bild garance doré/ bild vanessa jackman)

och nö! da war ich doch vor genau vier monaten noch ganz begeistert von elisa nalins fruchtiger farbkombination (für die zugegebenermaßen ja eher dries van noten verantwortlich war), schon stolpere ich über die neuesten portraits der wandelbaren stylistin und würde am liebsten alles zurücknehmen: der platinblonde/-graue haarschopf à la tavi gevinson überzeugt mich denn nun gar nicht - ganz zu schweigen vom dazu übergestreiften outfit. frau nalin, das kann kristen mcmenamy aber deutlich besser.

Donnerstag, 29. Juli 2010

silbriger trendsetter.




kristen mcmenamy für calvin klein, fw 2010 (bilder style.com)/ peter lindbergh, supermodels supernatural, harper`s bazaar, 2009 (bild)/ david sims, the age of consent (kirsten mcmenamy), vogue usa, august 2010 (bild)/ mcmenamy für victor & rolf, fw 2010 (bild style.com)/mert alas und marcus piggott, the creature, love magazine, ss 2010 (bild)

kristen mcmenamy, supermodel der 1990er, ist mittlerweile 45 jahre alt und erlebt seit einigen saisons sowas wie ein comeback: mit unverwechselbar silbrig grauer mähne und einer angeblich dank regelmässiger yogaübungen nach wie vor perfekten modelfigur scheinen sich momentan alle trendsetter im fashionbusiness um sie zu reissen. tja, da hättens wirs mal wieder: ein wenig eigensinn hat selbst noch keinem model geschadet.

perlentauchen.


outfitposts gibts bei mir bekanntlich keine. das heisst aber natürlich nicht, dass ich mir sowas nicht anschaue - denn modische selbstdarstellung kann selbstverständlich gut gemacht werden. ich habe schon desöfteren gemeckert ob der stromlinienförmigkeit vieler selbstportraits und bin noch immer der meinung: wenn schon outfitposts, dann bitte mit einem besonderen wiedererkennungwert. und obwohl innerhalb der modeblogsphäre eine immer stärkere diversifikation stattfindet und sich ein gros der modebloggerInnen zum klamottenposten berufen fühlt, wird es meinem gefühl nach immer schwerer, wirkliche perlen zu finden. deshalb meine frage in die runde: wer machts eurer meinung nach richtig gut?

Mittwoch, 28. Juli 2010

so clean and fresh!


american apparel advertorial (detail bild)/ scott schuman, thea, 28. juli 2010 (bild scott schuman)

heute oder gestern hat irgendwo in new york der stilsichere scott die 16-jährige thea abgelichtet: refreshing sei sie, die young lady, die zum glück so gar nichts britney- oder lindsaymässiges an sich habe, kommentiert scott regelrecht euphorisch. wie recht er doch hat: thea trägt zwar ein kurzes röckchen, dazu aber ein sittsames blüschen, flache sandalen, einen hübschen kurzhaarschnitt und sieht in diesem outfit aus wie 13. dennoch: schick und clean und very geschmackvoll zugegebenermassen auch. ganz und gar nicht billig kommt das rüber und ist weit entfernt von jugendlichen modeausrutschern. und wahrscheinlich ist thea sogar sowas wie der fleischgewordene zöglingstraum von ostküsten-mamis und -papis, die mindestens so stilsicher wie unser aller scott ist. oder handelt es sich etwa gemeinerweise um eine besonders subversive teenagerrevolte mittels konservativer klamottencodes? american apparel hält für den fall der fälle schonmal die neuen protestuniformen bereit.

die hosenfrage.



kenzo kids ss 2010 (detail screenshot)/ kenzo men ss 2011/ kenzo fw 2010 (bilder style.com)

wie jetzt, was jetzt? wenn es nach dem modelabel kenzo geht, dürfen wir frauen uns jetzt also nicht mehr nur ins luftige bodenlange blumenkleid, sondern eben zur abwechslung auch mal in männerklamotten werfen. dass diese spielerei mit geschlechterstereotypen kleidungsgewohnheiten alle nase lang als hübscher eyecatcher herhalten darf, wissen wir nur allzu gut, deshalb will ich die kenzo-aktion auch gar nicht allzu sehr theoretisch überfrachten. schaut man sich nämlich die vermarktung der sommerlichen kinderkollektion kenzo kids an, wird schnell klar, wie der hase läuft: in wahrheit sollen nämlich noch immer die jungs die hosen anhaben.

Montag, 26. Juli 2010

hü oder hott?


chloé, fw 2010 (bilder style.com)

chloé erschnüffelt ja bekanntlich die bedürfnisse der modernen trendbewussten frau. da ich mich ausserdem schon ein wenig sattgesehen habe an hochgekrempelten bundfaltenhosen in karottenoptik, wäre das weit schwingende marlene dietrich-modell doch eine willkommene alternative. zumindest schlägt diese silhouette hannah macgibbon für diesen winter vor - und an freja beha erichsen sieht das ganze zugegebenermassen auch mal wieder unverschämt gut aus. nun möchte ich von der geneigten leserinnenschaft wissen: schon wieder bereit für mehr beinfreiheit oder noch auf dem karottentrip? wem jetzt nicht augenblicklich ein eindeutiges bekenntnis über die lippen perlt, dem sei versichert: auch chloé kann sich nicht so recht entscheiden, ob hü oder hott, sondern tendiert zum unentschiedenen "sowohl als auch". wird also wohl noch eine weile dauern mit der massenhaften ablösung von röhre und pludervariante.

Sonntag, 25. Juli 2010

auf den hund gekommen.

die einen blogs werden immer professioneller und die anderen gehen vor die hunde - das streetfashionblog kleiderköln hat vor mehr als einem monat der blogwelt adieu gesagt. ein grund hierfür sei, so bloggerin nina, dass sich die Blogosphäre zu einer Maschinerie entwickelt hat, der ich nicht mehr standhalten kann. Die letzten beiden Jahre habe ich bewusst ohne Techniker, Designer und Sponsoren verbracht, aber die Mehrzahl der Menschen möchte bearbeitete, große Hochglanzbilder sehen und zwar in Masse. Das kann ich nicht bieten, die Konkurrenz schläft nicht (...). mich als alte anhängerin vielfältiger modeblogformate macht das betroffen, zumal auch ich mich als unabhängige bloggerin verstehe, die ihr blog mit viel zeitaufwand für null und nichtig betreibt. während die einen bereits die ersten kooperationen eingehen, beschreitet eine kleine gruppierung immer professionellere wege und wird eben auch für das, was sie tut, bezahlt. das ist auch gar nicht verwerflich- wenn sich da nicht plötzlich dieser druck einstellen würde, mit denen mithalten können zu wollen oder zu müssen, die das eben nicht nur nebenbei machen. und ganz nebenbei: die schere, die sich da auftut, folgt (meiner meinung nach) leider nicht zuverlässig dem qualitätsprinzip. was sagt ihr dazu?

ich greif` dann mal zur burka!


michael jackson kam 2006 auf die clevere idee, eine burka überzustreifen (bild)

nun gut, michael jackson ist sicher ein etwas geschmackloses beispiel für die kehrseite von zu viel visueller aufmerksamkeit. dennoch kann ich mir den griff zur burka -hier sicherlich ein akt der verzweiflung- nicht verkneifen. zum einen, weil ich ja bekanntermaßen auf das kopftuch abfahre und zum anderen, weil es natürlich eine besonders exzentrische möglichkeit des verschwindens vor unliebsamen und besonders agressiven streetfashionfotografInnen der etwas anderen art ist. wäre alsbald sicher was für genervte editorialistas oder supermodels auf den internationalen fashionweeks, die einfach mehr keine lust haben, in großaufnahmen ob der aktualität ihrer highheels und jäckchen und täschchen von tommy ton und konsorten überprüft zu werden.

selbstvermarktung de luxe.


julia stoschek (bild max von gumppenberg und patrick bienert/colorstorm)/ gunnar hämmerle (bild styleclicker & condé nast, 29. August 2008, styleclicker city © gunnar hämmerle)

weil die beiden doch so ein schönes paar sind und um die gedankengänge meiner beiden letzten posts zusammenzubringen - darf ich abermals vorstellen: kunstmäzenin julia im bereits besprochenen feinripp und der trendbewusste streetfashionfotograf gunnar hämmerle, der konsequenterweise auf einem poster mit dem eigenen konterfei für seine ausstellung wirbt. was wir aus diesen beispielen erfolgreicher selbstvermarktung lernen können? sicher nicht, dass ein hütchen auf dem haupt besonders kleidsam ist. dann doch vielmehr, dass ein wenig selbstinszenierung noch keinem geschadet hat. oder anders formuliert: das modell martin margiela scheint mir ausgedient zu haben. margiela pflegte ja bekannterweise den mir sehr sympathischen ansatz, hinter seinem tun für die öffentlichkeit zu verschwinden - wenn auch diese herangehensweise unsympathischerweise zu stark mystifiziert wurde. das ende der geschichte kennen wir bereits: margiela hat sich mittlerweile zumindest für die modewelt in luft aufgelöst - und selbst einst als schüchtern geltende modemacher wie raf simons gaben dem öffentlichen bedürfnis nach bildern hinter dem label jil sander nach. ob das verschwinden visuellen understatements auch was mit den in horden auftretenden streetfashionpaparazzi zu tun hat? wäre nur mal so eine idee.

ein flitter bedeutsamkeit.


styleclicker gunnar hämmerle, marcel, fashion designer, münchen 2010 (bild styleclicker)/ august sander, konditor, 1928 (menschen des 20. jahrhunderts) (bild © die photographische sammlung/sk stiftung kultur – august sander archiv, köln)

facehunter und sartorialist warfen bereits coffeetablebooks auf den markt, jetzt durfte styleclicker gunnar hämmerle im nrw-forum düsseldorf ran:
Styleclicker City – Menschen des 21. Jahrhunderts heisst die 1000 bilder umfassende show und zeigt: das flüchtige blogformat reicht, wenn es um die profilierung eines blogformats geht, längst nicht mehr aus. erst printprodukte und museale weihen verleihen schliesslich den nimbus eines wirklich relevanten formats. dass sich in diesem falle auf august sanders portraitprojekt bezogen werden muss, ist da eigentlich nur konsequent. ein flitter bedeutsamkeit bleibt schliesslich immer auch am blog haften.

semiotics of the deichtorhallen.


julia stoscheks heute zu ende gegangene ausstellung in den deichtorhallen hamburg, i want to see how you see.

um julia stoschek kam man diesen sommer in hamburg nicht herum: überall plakate der schönen julia in weissem feinripp und mit seemannsmütze. die sammlerin, die in düsseldorf auf 2500 quadratmetern ein eigenes haus für ihre sammlung geschaffen hat, durfte sich jetzt also auch in den deichtorhallen inszenieren. deren leiter dirk luckow hatte geladen und angeblich auch die idee, julia stoschek so unverschämt hübsch penetrant zum covergirl der ausstellung zu machen. warum also nicht zu einem mittel greifen, das im modekontext bereits längst usus ist: ein wenig celebrity verspricht schliesslich glamour und sexiness, eine derart offensive personalisierung ist in einem kontext wie diesem natürlich nicht ironiefrei zu lesen. natürlich nicht. dennoch: das prinzip (weibliche) schönheit wird innerhalb der ausstellung fortgesetzt. da wird mit populären arbeiten und grossen namen aufgewartet und interessanterweise zwischen pipilotti rist`s buntem videogeblubber die feministischen heroinen hannah wilke, martha rosler oder eleanor antin platziert. hannah wilke posiert in Hannah Wilke through the large Glass 1976 modelgleich hinter
marcel duchamps grossem glas, martha rosler dekliniert in Semiotics of the kitchen das kleine abc der hausfrau durch und antin macht auch in The King von 1972 mit angeklebtem bart eine gute figur. nein, an dieser auswahl aus der auswahl (dirk luckow wählte aus der vorauswahl stoscheks aus) gibt es eigentlich nichts zu mäkeln: ungewöhnlich viele künstlerinnen im programm und dennoch bleibt bei mir ein schaler beigeschmack. neues habe ich nichts entdeckt, die nummer sicher scheint für frau stoschek ein wichtiges kriterium zu sein und ach ja, schön sollte das, worin viel geld und leidenschaft gesteckt wird, auch sein. denn, um mit marina abramovic zu schliessen: das motto art must be beautiful, artist must be beautiful ist nach wie vor nicht obsolet. das besagte video war übrigens auch in den deichtorhallen zu sehen - julia stoschek weiss einfach, wie frau sich auf dem noch immer männerdominierten kunstmarkt behauptet. oder besser: in diesem falle hatte wohl dirk luckow mit dem riecher fürs feinrippportrait die nase vorn.

Mittwoch, 21. Juli 2010

hitzefrei!


björk, wanderlust/ volta, 2007 (bild)

das bild mag ein wenig in die irre führen: mich hat es nicht in die berge, sondern in den hohen norden deutschlands verschlagen. und weil ich gerade in erster linie offline unterwegs bin, gibts von mir das volle programm erst wieder ab kommendem montag.

Sonntag, 18. Juli 2010

blumige sachlichkeit.



zur abwechslung eine sommerlich luftige collage - bildbestandteile: christian schads liegender halbakt mit 20er jahre bob, darunter blumig-transparentes aus einer chloé-kampagne von 2006.

Donnerstag, 15. Juli 2010

frau wulff, ziehen sie doch mal was anderes als sonja kiefer an!

themensuche kann manchmal ganz schön anstrengend sein. und heute ist also mal wieder so ein tag, an dem selbst frau wulff mich nicht zum posten motiviert. stattdessen komplette einfallslosigkeit. aus der hüfte geschossene outfitposts wären was zur überbrückung - kommt für mich aber nicht in die tüte. also, nochmal losgesurft auf der suche nach relevanten modischen belanglosigkeiten: fashionweek berlin wurde schon von allen anderen (, die vor ort waren,) allerausführlichst besprochen, das bloggertreffen in der hauptstadt an diversen stellen thematisiert. und auf einen hübschen bildvergleich oder kritische verlautbarungen habe ich gerade gar keine lust, dauert mir gerade alles viel zu lange: ich schiebe es einfach mal auf die hitze, diese ideenlosigkeit. und dass ich die jetzt auch noch zum thema mache, das kommt einem eigentor ziemlich nahe, nicht wahr? ach, ich beschliesse einfach: ist heute nicht mein tag. guten abend allerseits.

Dienstag, 13. Juli 2010

...und noch einen eiskaffee bitte!

natürlich ist die modische berichterstattung des stern in der rubrik politik kein einzelfall, auch die bunte hat bereits alles, was es zur erscheinung von frau wulff sagen lässt, herausgefunden:

Trotzdem hat sich die coole Blondine aus Niedersachsen mit ihrem Stil bereits einen kleinen Namen in der Modewelt gemacht. Sie steht auf Pashminaschals, Seidenblusen und große Muster. Bei Abendroben verdeckt sie mit einem Tuch ihr Tribal-Tattoo, das sie sich in den 90ern stechen ließ und ihr Mann „cool“ findet. Ihre Lieblingsdesignerin ist Sonja Kiefer – den Kontakt hatte vor eineinhalb Jahren Schauspielerin Veronica Ferres hergestellt, mit der Bettina Wulff befreundet ist. Zur standesamtlichen Hochzeit am 19. März 2008 setzte sie sich hochschwanger in Szene – mit einer fröhlich-pinken Chiffonbluse und charmantem Lächeln. Ihr Mann Christian Wulff trug die farblich passende Krawatte.

stellt sich mir nur noch die frage, warum ausgerechnet das furchtbare tattoo immer wieder herhalten muss, wenn es um die modernität des ins schloss bellevue einziehenden ehepaares geht.

die zierliche riesin im sonja-kiefer-kleid.


das frischgebackene präsidentenpaar bettina und christian wulff, hier allerdings auf einem bild von 2008 (und sie noch als bettina koerner) (bild)

da lief mir doch im caféhaus soeben fast der eiskaffee in die luftröhre: im stern (ausgabe 08. juli) wird mal wieder auf allerschönste weise bewiesen, dass ein politikergattinnenportrait niemals ohne eine gewisse fokussierung auf -nennen wir es mal vorsichtig- äußerliche stärken auskommt. diesmal in der hauptrolle: bettina wulff.
...Eine blonde Naturschönheit saß da unter der Reichstagkuppel, eine Frau mit ballettgestählter Haltung, eine zierliche Riesin im schwarzen Sonja-Kiefer-Kleid. Es heißt immer, der Bellevue-Kandidat Gauck habe Charisma. Und das stimmt. Aber Wulff hat Bettina.

im folgenden schlägt der text dann schon regelrecht purzelbäume:
Und wenn Bettina Wulff, 36, demnächst im hautnahen Kleid neben Sarkozys zierlicher Model-Gattin Carla Bruni stehen wird und lächeln, dann, ja dann wird Frankreich plötzlich ein bisschen älter aussehen.


so, und jetzt gehts sogar richtig modisch und klischeetechnisch in die vollen:
Er katholisch, sie evangelisch, er mehr der "Peek & Cloppenburg-Typ", sie gerne "Zara". Er hat die Zahlen des Länderfinanzausgleichs im Kopf. Sie hat Chanel 505 auf den Nägeln, "Particulière". Die In-Farbe ist seit Monaten vergriffen.

na denn, noch einen eiskaffee, bitte!

Montag, 12. Juli 2010

kopftüchlein.




american apparel goes kopftuch (bilder american apparel)

na, schau mal einer an, wahrscheinlich lag ich mit meiner kopftuchgeschichte gar nicht so daneben. wenn schliesslich schon american apparel, bisher eher fürs entblössen als bedecken bekannt, weibliche häupter verhüllt, wird wohl eine neue klientel anvisiert. die schleifchenvarianten à la daisy duck mögen diese annäherungsversuche vielleicht spielerisch zu brechen, doch ich bin fest der überzeugung, dass american apparel damit zumindest andeutungsweise das tut, was hermès auf dem westlichen markt tunlichst vermeidet: nämlich kopftuchbilder in umlauf zu bringen.

zum pinsel gegriffen!

ich hab` ja schon immer den schriftzug von garance doré ganz toll gefunden - wie ich überhaupt gern handgemachtes auf dem bildschirm sehe. also hab ich mich endlich mal rangemacht an meinen eigenen schriftzug, für den ich statt in die tasten zu hauen zum pinsel gegriffen habe. was meint ihr?

Freitag, 9. Juli 2010

mal wieder: amazing!

das ist aber auch ein ärgernis! bryan boy (mein lieblingsblogger zur zeit) kommt mit dem posten seiner haute couture-einladungen gar nicht mehr hinterher. diesmal gehts um valentino, doch oh schreck: I've been told it was a front row seat (there were only 2 rows at the show). It's a shame I didn't make it to yesterday evening's show as I had to fly to Berlin in the morning.
da frag ich mich doch ernsthaft, wer ihn nach berlin einfliegen lassen und dann neben armin morbach in die berliner front row von allude gepflanzt hat. die damen und herren blogger auf der bloggerkonferenz in berlin wissen wahrscheinlich bereits mehr, bryan grey-yambao lässt soeben per twitter wissen: Im the only one who doesnt speak german. There are about 65 bloggers here. Amazing!. naja, vielleicht kann er uns ja erklären, wie man es als bloggerIn zum popstar bringt.

Donnerstag, 8. Juli 2010

modelträume.


gjon mili, model florence dornin twirling around in black nightgown w. pleated skirt & black bodice, 1945 (bild © time inc.)

das model florence dornin wurde von john robert powers unter die fittiche seiner gleichnamigen modelagentur genommen und darf somit wohl als ein waschechtes powers girl bezeichnet werden. unter diesem namen vermarktete der agenturinhaber seine models nämlich und schrieb nebenbei schon 1941 sowas wie einen modelratgeber, in dem florence als das perfekte covergirl herhalten darf. dass das modeldasein in den usa der 1940er sowas wie ein traumjob zu sein versprach, macht powers in seinen netten kleinen anekdoten klar- denn über das potential einer florence dornin verfügte auch damals nicht jede der ambitionierten möchtegernmodelle: Girls and women, from 14 to 50, write to me, wistfully describing their charms and hoping that I can do something for them. They want me, by some process of black magic, to transform them into professional beauties. tja, wer hätte das gedacht!

Mittwoch, 7. Juli 2010

preppy 2010.


tom shadyac, are you preppie?, 1979 (bild)/ t hayashida, take ivy, erstveröffentlichung 1965 (bild)

wie bitteschön soll mann sich heute anziehen? dieser frage wird hier seit einiger zeit innerhalb einer männermodeserie nachgegangen - und da das meiner meinung nach die pradageschichte so wunderbar ergänzt, an dieser stelle die bisherige diskussion in aller kürze: timo feldhaus konstatiert innerhalb der letzten beiden jahre eine tendenzielle Streetwear-Stagnation und eine langsame Preppyisierung der Männerkleidung, jan joswig formuliert das daraus resultierende modische problem der männer: Wollen wir wirklich alle wie die Axel-Springer-Redakteure an ihrem Grill-Royal-Stammtisch aussehen? die beantwortung der frage erübrigt sich naturalmente, joswig plädiert aktuell übrigens für die integrierung von englischen schuluniformen ins alltägliche outfit. stellt sich jetzt nur noch die frage, was modebloglesende männer dazu sagen.

ich hab`dich lieb, mein wien!




die bereits überarbeitete version des i love new york-t-shirtklassikers, 2008 (bild)/ aktuelle imagekampagne der spö für wien, i love vienna (logo)

wien ist vor kurzem mal wieder unter 221 internationalen städten zur lebenswertesten metropole ernannt worden. dem will ich nach einigen jahren in der österreichischen hauptstadt auch gar nicht widersprechen. dass eine solche meldung dann allerdings (von spö-seite) zum anlass genommen wird, eine solch schnarchnasige i love vienna-kampagne aus dem boden zu stampfen, beweist leider weder besonderen ideenreichtum noch wahnsinnige eigenständigkeit der donaumetropole. was also wollen mir all` die logos, banner, t-shirts und prominenten stimmen, die da alle i love vienna skandieren, sagen? etwa, dass wien zwar lebenswert sein mag, im metropolenranking modisch aber leider hoffnungslos hinterherhinkt? oder einfach nur, dass mal wieder wahlkampf angesagt ist und dass das rote herzerl eben rot bleiben soll?

Dienstag, 6. Juli 2010

how to marry a millionaire.



pierre debusschere, leading lady (bild filmstill dazed digital)/ prada fw 2010 (bilder style.com)/ maria ziegelböck, ich will spielen (birgit minichmayr), rondo/derstandard, 2010 (bild)

es heisst ja immer, prada setze trends - und das jede saison auf neue: für die wintersaison sieht miuccia aktuell knie- oder sogar überknielange kleider, toupiertes haupthaar und hochgezogene brillenmodelle, die marilyn monroe bereits 1953 in how to marry a millionaire trug, vor. davon abgesehen hat die heerschar an modejournalistInnen ein neues körperbild am pradalaufsteg ausgemacht: wir sehen frauen mit brüsten! und kurven! die üppigkeit der kurven, die in der modewelt für atemstillstand sorgt, relativiert sich allerdings aus der aussenperspektive, die ich mir einfach mal zugestehe, enorm. worüber ich mir aber dann doch gedanken mache: werden fernab der körperdebatte die pradalooks einen bleibenden eindruck hinterlassen - wie seht ihr die sache?

Sonntag, 4. Juli 2010

hand selected by our creative director.


eine schon etwas ältere ausgabe innerhalb der riege an prominenten kreativchefinnen: kate moss für topshop, 2007. (screenshot)

Material Girl is the new fashion line created by the original Material Girl, Madonna. You will find the coolest items,
hand selected by our Creative Director, Lola Leon. She helped us design awesome tops, dresses, jeans, shoes, bags, jewelry…the list is pretty endless. It’s whatever we love, that we know you will too! The collection is launching 8.3.10, exclusively at Macys.

kreativchefin mit knapp 14 - manchmal würde ich mich ja allzu gerne in besagten kreativen abteilungen tummeln, um die tätigkeiten von lola leon, kate moss, lindsay lohan und konsorten zu verfolgen. in diesem zusammenhang erinnere ich mich allerdings sehr gerne an dieses bereits etwas ältere video, das solch großzügig honorierte kreativität wunderbar festgehalten hat. in den hauptrollen: kate moss und topshop.

Samstag, 3. Juli 2010

die exklusive trophäensammlung.


bryan boys mal wieder. hier die neuesten trophäen: chanel haute couture-einladungen (bilder bryan boy)

mein haus, mein auto... sind von gestern. bryan boy demonstriert uns mal wieder das adäquat im modeblogbusiness: showeinladungen der etwas exklusiveren art. und während horden unabhängiger und unbekannter fashionbloggerInnen die großen schauen vor allem virtuell bewundern, zauberte bryan boy gestern seine erste haute couture-einladung aus dem hut und schwuppdiewupp auf sein blog. na, wenigstens bedankt er sich mal wieder brav: Haute Couture, as you know, is the pinnacle of fashion. It doesn't get any better than this. This is what we, fashion enthusiasts, live for! Thank you so much to Chanel for extending me an invite. It truly is an honor and a privilege. und wer mag, darf in der kommentarleiste dann noch zusätzlich applaus spenden - zu was anderem scheint die in diesem falle nicht eingerichtet zu sein. herr kaiser, was sagen sie bloss dazu? das ist wohl eher kein vertreter des von ihnen prognostizierten oder auch gewünschten unvorhersehbaren meinungsjournalismus. aber handelt es sich hierbei tatsächlich nur um ein abtrünniges (mittlerweile) prominentes exemplar?

vogue lesen mal anders.


eine klassikerin, für uns modebloggerinnen gar nicht so uninteressant: martha rosler liest die vogue, das knapp halbstündige video von 1983 gibt es hier zu sehen.

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