Donnerstag, 30. April 2009
zweieiiges zwillingspaar.
matthew williamson, ss2009. (bild: style.com)
matthew williamson für h&m, april 2009.
na, da will sich mal einer beschweren, dass nicht jede/r einen matthew williamson tragen kann - für genau 168,90 sind wir also bei h&m mit im boot. das pinke original, teil der sommerkollektion 2009, wurde zwar schon im september 2008 in new york präsentiert, dürfte sich in einem anderen preisniveau bewegen: allerdings ist die ähnlichkeit zwischen dem pendant von h&m, seit 23.april in den läden erhältlich, und seiner älteren pinken schwester zumindest auf den ersten blick verblüffend: schmale zigarettenhosen in 4/5-länge, blazer schmal geschnitten. sind dann wohl eher die details, die die unterschiede ausmachen: bei h&m gibts pink paspelierte pattentaschen, im original siehts mir nach unauffälligeren und etwas eleganteren leistentaschen aus. der pinke blazer ist denn auch etwas länger geraten als das kobaltblaue kurzjäckchen für 99,-. was die materialien angeht, traue ich mich -ehrlich gesagt- nicht an eine ferndiagnose, doch gehen wir mal davon aus, dass h&m an genau solchen dingen gespart hat. hätte ich also die freie wahl, würde ich dann wohl am ehesten zur pinken version greifen- denn die details, die machen den braten halt dann doch fett. und pink paspulierte blaue pattentaschen- die verderben einem dann doch etwas den spass. oder seht ihr das nicht so eng?
matthew williamson für h&m, april 2009.
Dienstag, 28. April 2009
mein must have 1994.
peter lindbergh: linda, vogue italia oktober 1989.
1989 war ich noch weit davon entfernt, meine erste levis in den händen zu halten, dafür wurde das thema fünf jahre später dann umso präsenter. h&m gabs bei uns noch nicht, marken waren angesagt und alle welt hatte benetton-seesäcke am rücken hängen und die levis 501 in allen nur erdenklichen farbvariationen im kleiderschrank gestapelt - nur ich natürlich nicht, da meine eltern felsenfest davon überzeugt waren, dass dieser markenkonformismus nicht zu unterstützen sei. das gefiel mir natürlich gar nicht, gleichzeitig war ich aber weit davon entfernt, mir eine eigene 501 leisten zu können. ziemlich blöde situation, aber im rückblick: mangel fördert modischen einfallsreichtum zutage. nicht, dass das immer gut ausgesehen hat. aber: mein herz für mode ist seither mindestens genauso gross wie für modisches aussenseitertum. und das ist ja nicht das schlechteste ergebnis, wie ich finde.
Sonntag, 26. April 2009
um kopf und kragen.
miguel adrover, fw 2001.
miguel adrover, fw 2001. (alle bilder: style.com)
kopf und kragen kosteten miguel adrover seine fw2001- und ss2002-kollektionen: die vom mittleren osten inspirierten entwürfe irgendwo zwischen turban und kaftan liessen den um 1999 herum in new york hochgejubelten spanischen nachwuchsdesigner nach 9/11 tief fallen. schon seit einiger zeit kooperiert androver mit hess natur - im stern gibts was über diesen ungewöhnlichen weg zu lesen.
miguel adrover, ss 2002.
Freitag, 24. April 2009
tanz den petar petrov.
petar petrov, aw2009.
ich liebe ja pressetexte- immer schön locker-luftig, aber das wars dann auch schon. so möchte ich an dieser stelle auch gleich mal zwei fliegen mit einer klappe schlagen. zum einen: wochenendprogramm die zweite. und zum anderen: einen wirklich vorbildlichen pressetext des stadt.fest.wien 2009 zitieren. worum es geht: das wiener stadtfest, sowas wie der övp-gegenentwurf zum spö-nahen donauinselfest, fällt für mich eigentlich in die kategorie: menschenansammlungen, die ich großkurvig umlaufe. doch diesmal gibt es - man lese und staune - ein kuratorInnenteam, das rund um würschtelbuden und fressstände ein - wie man so schön sagt - "ambitioniertes programm" für junge menschen zusammengestellt hat. dazu gehört unter anderem eine tanzperformance, die der designer petar petrov mit der choreographin amber gabrielle entwickelt hat. weniger nebulös kann ich mich leider nicht ausdrücken, denn der pressetext sagt, wie schon bemerkt, alles und gar nichts. fest steht: los gehts am morgigen samstag ab 18 uhr am michaelerplatz. so, und hier wie versprochen das wunderbar leckere und luftige ankündigungshäppchen:
reflect what you are - in case you don’t know
Petar Petrov, einer der prägendsten Modedesigner der Wiener Gegenwart, zeigt gemeinsam mit der angesehenen Choreographin Amber Gabrielle ein Projekt zwischen Tanz und Mode. "reflect what you are, in case you don't know" ist keine gängige Modenschau und kein herkömmliches Tanztheater. Hier verbinden sich zwei künstlerische Disziplinen auf überraschende und faszinierende Art und Weise.
aha, da werde ich mir das wohl oder übel einfach selber anschauen und mal sehen, ob das eher modenschau oder tanztheater oder ganz was anderes ist.
Donnerstag, 23. April 2009
bodenlang.
gala inmitten von grünem park und an der leine von...
...tinkerbell?
auch wenn der hund, der aussieht, als hieße er tinkerbell und gerade eben dem schoße paris hiltons entfleucht sei, ganz sicher nicht meinem geschmack entspricht: der rest an gala sieht wie immer sehr gut aus. und mit dem rest meine ich in diesem falle dieses bodenlange roséfarbene hängeteil von cos. zugegebenermaßen hat das sicher nicht so viel mit dem wahnsinnig raffinierten schnitt, sondern eben auch mit den idealmaßen der jungen dame zu tun. doch das soll hier kein thema sein: ich setze hiermit meinen feldzug für die überknielänge fort. denn wenns nach mir ginge, können diese ganzen kurz- und knapp-shorts einpacken. die enden nämlich leider viel zu häufig in kombinationen, die schmerzlich an den style eben angesprochener hundebesitzerin erinnern.
bunt ins wochenende.
noch bis 17. mai im mumok zu sehen: maria lassnig: du oder ich, 2005. (friedrich christian flick collection)
eigentlich treibe ich es modisch ja nicht allzu bunt, das wird jetzt allerdings mein wiener wochenendausflugstipp farblich wohl wieder gutmachen. ich empfehle hiermit: ein tete-à-tete mit maria lassnig, deren ausstellung nur noch bis mitte mai im mumok zu sehen sein wird, und danach natürlich einen rundgang durch den modepalast 2009. zwar bin ich mit dessen ankündigung ja eigentlich schon wieder allzu knappstens dran, doch die werbetrommel wurde ja bereits an anderer stelle gerührt. tja, und bevor am wochenende losgepilgert wird, empfehle ich - natürlich auch aus bloggerInnenperspektive - ein durchstöbern des modepalast-blogs, das unter anderem kleine interviews mit den teilnehmenden designerInnen aufbereitet hat. eine durchaus charmante idee: da wird erstmal am wochenend-frühstückstisch virtuell gestöbert, bevor bestens informiert ins museumsquartier ausgeflogen wird.
...ein paar schritte weiter öffnet heute der modepalast 2009 seine pforten.
Mittwoch, 22. April 2009
antonio`s wiederauferstehung.
antonio lopez: antonio`s girls, 1982.
dass alle welt sich seit einiger zeit auf die 80er jahre bezieht, ist ja nun keine neuheit mehr, deshalb nur ganz kurz und knapp ein hinweis auf den legendären illustratorantonio lopez, der im zuge des schulterpolster-siegeszuges der letzten saisons aus der mottenkiste gegraben wird. so beispielsweise als inspiration für chloé-designerin hannah macgibbon, die sich in ihrer aw2009-kollektion auf die bekannten 80er-jahre-illustrationen bezieht- allerdings abzüglich der knallfarben- die waren dann doch wohl ein wenig zu viel des guten.
antonio lopez, modeillustration.
Dienstag, 21. April 2009
alte liebe rostet nicht.
der stylespion will lippenbekenntnisse und ich mach` mit.
auch ich gebe heute liebeserklärungen ab, und zwar an deutschsprachige modeblogs, die ich nicht nur schon sehr lange gut finde, sondern die mich eigentlich erst dazu gebracht haben, selbst loszulegen mit dem bloggen. simpel formuliert: ich bekenne mich zu alten lieben , ohne die es blica vielleicht gar nicht gäbe- und das ist ja schonmal verdienst genug:
pudri
pudri, mittlerweile schon seit einiger zeit von mary scherpe im alleingang betrieben, beweist mit viel bild und reduziertem text, dass sowas eben auch sehr gut funktionieren kann. und alles das, was ich dann dort nicht bekomme, suche ich mir auf myspacelaufsteg und stilinberlin, ebenfalls aus dem hause scherpe. tolle kombination, wie ich finde.
tschilp
michaela amort informiert allerbestens über alles, was in meiner wahlheimat wien modisch so vor sich geht- und das so abwechslungsreich und gut, dass ich täglich mindestens einmal vorbeischaue.
Sonntag, 19. April 2009
mehr mut, bitte!
die stets perfekt gestylte jane aldridge von sea of shoes.
nein, ich stehe nicht plötzlich auf den typus blonde texanische schönheitskönigin, doch auch wenn im fall von jane aldridge die modetechnischen voraussetzungen, also mama: designerin, geldbeutel: prall gefüllt, nicht zu verachten sind, langeweile kommt bei diesen bildern sicher nicht auf: da trifft karo, gern auch bunt, auf glitzernde pailletten und führt vor, was viele modeblogs, wenn es um outfitfotos geht, vermissen lassen- einfallsreichtum nämlich. jetzt kann man natürlich entgegnen, dass ein entsprechend prall gefüllter kleiderschrank und eine stattliche designerschuhsammlung sicher nicht jeder modebloggerin zur verfügung stehen. doch darauf möchte ich auch gar nicht hinaus. ich rede eher von modischem mut, fernab von "nummer sicher" - und dazu zähle ich aktuell die 1000. kombination aus legging, reissverschlussrock, stonewashed-jeans und boyfriend-blazer. denn wenn ich mich schon dazu entschliesse, mein outfit öffentlich zur diskussion zu stellen, dann aber bitte mit ein wenig phantasie und glamour. denn: die ausgetrampelten pfade führen vielleicht sicher zum ziel, sind aber immer um eine ganze ecke langweiliger. was meint ihr?
im finale von hyères.
alice knackfuss, kollektion heimwärts, 2009.
alice knackfuss, kollektion heimwärts, 2009.
die zehn finalistInnen des diesjährigen festival international de mode et de photographie in hyères stehen fest, darunter auch alice knackfuss, absolventin der amd in münchen. im januar diesen jahres bereits mit den lorbeeren als zukunftsweisende designerin des jahrgangs für ihre kollektion heimwärts ausgezeichnet, hat sich die 26jährige münchnerin auf männermode spezialisiert, im interview mit diane pernet betont sie denn auch, für ihre kollektion heimwärts einerseits elemente der männermode des 19. jahrhunderts aufgenommen zu haben, gleichzeitig aber die klassischen regeln der herrenkonfektion zu brechen- dies allerdings so subtil, dass eben nicht auf den ersten blick erkennbar. bevor sie die amd besuchte, absolvierte sie eine ausbildung zur
maßschneiderin und sammelte praktische erfahrungen bei den herrenmodedesignerInnen ute ploier in wien und kris van assche in paris (nicht berlin, wie ich schrieb. danke für den hinweis, mary!). dass letzterer auch in der festival-jury sitzt, kommt der deutschen also sicher nicht ungelegen.
alice knackfuss, kollektion heimwärts, 2009. (alle bilder: tobias knipf)
Samstag, 18. April 2009
immer einen schritt voraus.
nick knight: skinheads, 1982.
nick knight, der vor mittlerweile neun jahren die modeplattform showstudio gründete und sich seit jahren um die etablierung des formats modefilm bemüht, hat 1982 das buch skinhead rausgebracht, wofür er gleich mal 1985 den designers & art directors award fürs beste buchcover abstaubte. in der aktuellen spex beschreibt er im interview mit jan kedves das zustandekommen der darin enthaltenen fotografien und die damalige skinhead-szene rund um die brick lane in london:
das war meine meine szene! ich war als teenager selbst skinhead. ich hatte mich mit elf in ein skinhead-mädchen verliebt, das neben uns wohnte. sie war 15 und sah toll aus! ich wurde sozusagen skin aus liebe, meine motive waren sexueller natur. das ging so bis ich 19 war. als ich dann während des fotografiestudiums nach motiven suchte, dachte ich: ich fotografiere einfach das, was ich kenne.
doch lassen wir das mit dem blick zurück, denn das ist schliesslich auch so überhaupt nicht in knights sinne: vielmehr ist der ja technisch immer einen schritt voraus: mittlerweile hat der 50jährige schon wieder ein neues spielzeug gefunden, mit dem er herumexperimentiert: den 3D-scanner. wir dürfen also gespannt auf das schauen, was da noch kommt.
Freitag, 17. April 2009
hyères, häppchen für häppchen.
nan goldin: april in the window, nyc, 1983.
diese dame hat in meinem leben eine wichtige rolle gespielt- das mag jetzt etwas melodramatisch verzückt klingen, aber letztlich wars halt so. während es vor zehn jahren noch nicht usus war, sich über bloggerInnennetzwerke mit gleichgesinnten auszutauschen, brauchte man halt irgendwie stoff, der den alltag alltag sein lässt. für mich waren das neben dem ebenfalls noch ueberschaubaren angebot an lifestylemagazinen nun eben auch nan-goldin-kataloge. tja, und jetzt ist frau goldin also neben einigen anderen schillernden namen jurymitglied in hyères und darf entscheidungen treffen. und ich? bin mir ganz sicher, sie wird das gut machen- aber wahrscheinlich bin ich auch einfach sehr voreingenommen.
nan goldin in aktion, hyères 2009.
nan goldin: die ballade von der sexuellen abhängigkeit. 2001, ffm 1987.
elisabeth sussman (hrsg.): nan goldin, i'll be your mirror. ausstellungskatalog whitney museum of american art, ny 1996.
Donnerstag, 16. April 2009
ledergefaltel.
hartmannordenholz, drei, fw2009/10
na, da muss ich doch gleich mal gestehen: das will ich haben- und zwar alles! einmal die lässige wildlederjacke in sattem dunkelbraun und dazu bitte die in hartmann-nordenholz-manier wunderhübsch gefaltete ledertasche. oben sieht das gefaltel ein wenig nach drachenflügel aus und nichtzuletzt deshalb würde ich das ganze glatt täglich tragen. und ich scheine nicht die einzige infizierte zu sein: auch ausserhalb wiens wird hartmannnordenholz geliebt. gut so.
Mittwoch, 15. April 2009
bernhard willhelm die dritte.
bernhard willhelm hat anscheinend die besten chancen, ab dem ws 2009/10 die modeprofessur an der angewandten zu übernehmen. das sagt zumindest der standard in der morgigen print-ausgabe.
mode inmitten zementgrauer kuben.
villa noailles, hyeres.
villa noailles, übersichtsplan.
in knapp zwei wochen ist es wieder soweit: die 24. ausgabe des hyeres festival international de mode et de photographie in südfrankreich steht vor der tür. und bevor d a s festival für nachwuchsdesignerInnen schlechthin beginnt, werfe ich mal einen blick auf die geschichte der villa noailles, wo das ereignis alljährlich stattfindet: der adlige charles de noailles und seine frau marie liessen die villa zwischen 1924 und 1933 nach den plänen des französischen architekten robert mallet-stevens errichten. und obwohl das gebäude keineswegs aus einem guss scheint, vielmehr ein über die jahre hinweg entstandenes stückwerk darstellt, wurde das schicke wohnhaus inklusive pool und kubististischer gartengestaltung in hyeres in den 20er und 30er jahren rund um die mäzenin marie de nouailles zum treffpunkt verschiedenster, in erster linie surrealistischer künstlerInnen. so fand hier die uraufführung von bunuel`s l`age d`or statt, inmitten dieses nach man ray agglomerates von zementgrauen kuben, schliesslich finanzierte das wohlhabende ehepaar den streifen auch. man könnte also durchaus sagen: in hyeres ist die kunst seit jeher zu hause. das war allerdings nicht immer so, die villa war in den 70er und 80er jahren dem verfall ausgeliefert, doch seit 1989 wurden an die 10 mio euro in renovierungsarbeiten gepumpt und solch prestigeträchtige veranstaltungen wie das modefestival in der villa angesiedelt. und so wird es ab dem 24. april also weitergehen: zehn junge nachwuchsdesignerInnen stehen im mittelpunkt des internationalen mode-interesses - die namen der glücklichen sind auch schon raus und ich bleibe dran.
marie de noailles.
Dienstag, 14. April 2009
die frau im trenchcoat.
filmstill aus: die klavierspielerin, 2001.
filmstill aus: die klavierspielerin, 2001.(© wega film/petro domenigg)
dass dieser film sehenswert ist, muss ich wahrscheinlich nicht weiter erläutern: die haneke-verfilmung der klavierspielerin mit isabelle huppert in der hauptrolle könnte als eine gelungene literaturverfilmung bezeichnet werden. wenn dann aber nicht nur der inhalt stimmt, sondern auch die verpackung besticht, wird es natürlich besonders interessant: annette beaufays, die auch in diesem film michael hanekes fürs kostüm zuständig war, hat nämlich alles sehr sehr gut gemacht. isabelle huppert in kostüm, trenchcoat und tuch im haar- ist unbedingt sehenswert. und wer noch mehr wissen will zur kleidung im film, führe sich parallel dazu das unbedingt lesenswerte, wenn auch schon drei jahre alte interview von frau harms mit frau huppert zu gemüte.
Sonntag, 12. April 2009
schöne ostertage!
einen osterhasen gibts zwar nicht, dafür pferdekopf und federvieh...nichtsdestotrotz: ein schönes osterwochenende!
Donnerstag, 9. April 2009
langstreckenformat.
bernhard willhelm, fw 2009. (bild: elle.com)
was ich hier die ganze zeit in kurz und knapp veranstalte, gibts im aktuellen faq-magazine auch im langstreckenformat zu lesen: nämlich den versuch eines portraits über den deutschen designer bernhard willhelm.
überknielang.
arvida im h&m-fast-bodenlang-trench.
und nochmal: arvida. (quelle)
so, das musste ich jetzt doch noch posten: habe mir ja letztens auch schon diesen leinenartigen, fast bodenlangen trench (h&m trend)übergestreift- war mir dann aber nicht sicher, ob ich nicht auf die momentan fehlgriffsichere blazervariante umsteigen sollte. deshalb erstmal: nichts gekauft. und ich muss sagen, beim anblick dieser bilder tut es mir zumindest um den blazer nicht leid, sieht man mittlerweile ja schon wieder viel zu oft. bodenlang kann also durchaus was. und überknielänge hab ich letzten sommer ja auch schon versucht durchzusetzen, bisher allerdings noch nicht wirklich häufig gesehen. wie auch immer, flache schuhe würde ich wahrscheinlich nicht dazu tragen, aber einem 17jährigen rotschopf verzeiht man dann auch sowas wie schwarze converse und ringelsocken.
wien, wien, nur du allein.
wien, ansicht praterstern.
keine frage, helge timmerberg ist ein hartgesottener journalist, der wahrscheinlich schon überall war und drüber geschrieben hat. wie, was? wie ich darauf komme? ohne mich für meinen kleinen thematischen exkurs hier zu rechtfertigen, wien-reisereportagen in frauenzeitschriften sind ja fast schon als eigenes genre zu betrachten. und heute bin ich doch tatsächlich über eine solche in einer 10 jahre alten ausgabe der allegra (einer frauenzeitschrift, die es ja leider schon länger nicht mehr gibt) des besagten herrn gestossen. und ich muss sagen, da war selbst ich als exildeutsche ein bisschen enttäuscht. denn auch wenn klar ist: wien-reisestories kommen einem gang übers minenfeld besonders hartnäckiger klischees gleich, an allen ecken lauern wiener kaffeehäuser, morbider charme, sachertorte und der vielzitierte wiener schmäh. und was passiert? auch herr timmerberg kann nicht anders und verfällt der typisch touristischen perspektive. kostprobe gefällig? nichts lieber als das: alle strassen sind schön und das bei jedem wetter. regen unterstreicht sogar noch deren morbidität. charakterfassaden wie alte gesichter. risse, falten, abblätternder putz, verwunschene hinterhöfe, und sind sie an den offiziellen sehenswürdigkeiten interessiert, brauchen sie nur dem geruch der pferdeäpfel zu folgen. nun mag sich in wien seit 1999 glücklicherweise einiges getan haben, denn mein wien, das schaut zum glück anders aus. aber vielleicht weiche ich den pferdeäpfeln auch nur besonders geschickt aus.
Mittwoch, 8. April 2009
weiß, weiß, weiß ist einer meiner blazer.
stella mccartney, ss2009. (bild: style.com)
die herren in schwarz, frau merkel in strahlendem weiß.
ist schon klar, dieser vergleich, der hinkt mal wieder ganz gewaltig, aber nichtsdestotrotz- ich kann einfach nicht widerstehen: angela merkel trägt weiß. das mag noch keine modische meldung wert sein, doch die steigerung, die folgt sogleich: angela merkel trägt einen weißen blazer- und das gleich zweimal hintereinander, nämlich in straßburg und im londoner buckingham palace. da stellt sich doch die frage, ob da in der farblichen blazerfolge der frau bundeskanzlerin der zufall mitgespielt hat oder ob da plötzlich modetrends mitgemacht werden. denn: wohin man gerade schaut: weiß ist angesagt- und seit stella mccartney für frühjahr/sommer 2009 den weißen blazer auflaufen ließ, hängen diverse variationen auf den kleiderstangen von zara und konsorten. dass frau merkels version schnitttechnisch zugegebenermaßen eher an ihr kreuzbiederes, jedoch bewährtes standardmodell, im stern schon als modischer kampfanzug bespöttelt, erinnert, dürfte allerdings der these zuspielen, dass hier eher der farbliche zufall eine rolle gespielt haben dürfte. denn von modisch kann hier leider keine rede sein. wo bei stella mccartney ein schickes langgezogenes revers sitzt, setzt das merkeljackett auf die hochgeschlossene dreiknopfvariante. da muss ich schon sagen: herzlichen glückwunsch zu unserer völlig trendresistenten kanzlerin.
Montag, 6. April 2009
new york, new york...
kate moss am cover des new york magazine, februar 2009, skizze.
so, endlich mal wieder zum stift gegriffen und mich am kate moss` cover des new york magazine versucht. (leider schlecht gescannt, zum vergrößern einfach anklicken)
fotostrecke und interview sind ja schon im februar erschienen, aber aufgrund der new yorker topshop-eröffnung vor einigen tagen noch nicht ganz so hinfällig. das bildkonzept wurde angelehnt an die legendären letzten bilder von marylin monroe in the last sitting von 1962 unter der regie des famals wie heute ein- und selben fotografen: bert stern drückte sowohl 1962 als auch unglaubliche 47 jahre später auf den auslöser.
im durchaus unterhaltsamen interview (denn wann gibt frau moss schonmal ein solches)plaudert das britische supermodel neben topshop ausserdem über ihre neuen weiblichen rundungen, die so überhaupt gar nichts mit einer schwangerschaft zu tun haben sollen. doch dies nur am rande, denn worum es ja eigentlich ging: die neue kate moss topshop-kollektion- doch die ist in meinen augen nicht wirklich der rede wert.
Samstag, 4. April 2009
die schöne hakennase.
robert mapplethorpe: catherine cebrian, 1980.
wie elegant es auch mit hakennase geht, zeigt uns catherine cebrian in einer 1980 entstandenen fotografie von robert mapplethorpe- ein ungewöhnliches bild in zeiten von rapide ansteigenden schönheitsoperationen- oder besser: deren zunehmender medialer inszenierung, denn der blick auf die operationstische und das geschäft mit der schönheit scheinen seit jahren die garanten für hohe tv-einschaltquoten. so vergeht denn gefühltermaßen wohl auch kein abendprogramm, in dem auf rtlII, pro7, vox und zunehmend auch den öffentlich rechtlichen nicht gesaugt und geschnippelt wird, was das zeug hält. dieser zustand wird natürlich gleichzeitig beklagt und bejammert, doch letztlich scheinen die statistiken eine klare sprache zu sprechen: die zahl der operationen im dienste der schönheit nehmen zu und das alter der sich mit vermeintlichen idealen vorbildern beschäftigenden personen nimmt ab. tja, da heben wir nun den salat. und bevor ich beginne, weiter herumzulamentieren, verweise ich mal wieder allzu gerne auf herrn warhol: der liess sich nämlich schon 1957 seine nase richten und war seiner zeit auch auf dieser ebene um eine...naja, nasenlänge voraus. nichtsdestotrotz plädiere ich nach wie vor fürs unperfekte. denn was haben wir davon, wenn frauen nur noch ausschauen wie frau klum? die perfekte langeweile. und die wollen wir doch hoffentlich nicht, oder etwa doch?
andy warhol: vorher und nachher, 1960.
kaffeeklatsch mit diane und susie.
...das 9festival findet heuer vom 28.05. bis 10.06.2009 in wien statt. (bildquelle)
na, da hat mich meine nase nicht im stich gelassen: diane pernet schien was am laufen zu haben mit dem 9festival in wien...und jetzt, da die info ja draussen ist, spiele ich mal multiplikatorin und weise hin auf den fashionbloggerday, der im rahmen des besagten festivals am 06.06. im haus wittgenstein stattfindet. die in wien ansässige modeförderplattform unit-f, die seit einigen jahren lobbying für österreichisches modedesign betreibt, ist aufgesprungen auf den bloggertrend und hat sich hinsichtlich der auswahl der teilnehmerInnen natürlich nicht lumpen lassen: einige schillernde namen sollen also ein wenig internationales flair verbreiten: susanna lau, die als susie bubble zu sowas wie einem prominenten bloggerinnenaushängeschild geworden ist, diane pernet von a shaded view on fashion und imran amed von business of fashion werden beim symposium fash clash: discussing the digital controversy mit johannes thumfart vom hint magazine und joachim bessing diskutieren, was blogging denn so kann. organisatorisch mit im boot: die lokalmatadoren mia von stylekingdom und die stylishkidsinriot. ich bin gespannt und bleibe am ball.
...und so laufen die kontakte: diane kennt imran...kennt susie...ach, und demnächst halt nicht in london, sondern wien.
Freitag, 3. April 2009
mausgrau versus violett-geblümtes.
tja, da spricht die faz also auch noch vom mode-gipfel: michelle obama trifft auch rein modisch gesehen in strassburg anlässlich des nato-gipfels auf die französische gastgeberin carla bruni. und tatsächlich, unterschiedlicher könnten die beiden nicht auftreten: die amerikanerin in großflächig und schreiend violett geblümtem ensemble trifft auf zurückhaltendes graues wildleder. der autor schlägt sich modisch auf die seite obamas, ich kann mich da beim besten willen nicht anschliessen und muss die natürlich rein kleidungstechnischen sympathie-punkte leider dann doch an frau bruni geben.
Donnerstag, 2. April 2009
kinnlang und überzeugend.
angela winkler in: "die verlorene ehre der katharina blum", volker schlöndorf 1975.
gestern abend mal wieder über angela winkler in der rolle der katharina blum gestolpert und ganz begeistert vor dem fernseher gesessen angesichts dieser zeitlosen schönheit. und dann dieser bob...wunderbar.
angela winkler in: "die verlorene ehre der katharina blum", volker schlöndorf 1975.
Mittwoch, 1. April 2009
sommer wie winter.
stella mccartney, fw2009. (bild: style.com)
stella mccartney, fw2009. (bild: style.com)
ich muss ja zugeben, dass ich oft gar nicht mehr erkenne, ob es sich bei gewissen kollektionen um entwürfe für frühling oder herbst handelt. spitze trifft auf transparenz - und das ganzjährig. perfekt demonstriert das stella mccartney in ihrer herbst/winterkollektion 2009, in der sie auf nummer sicher setzt: spitzenmuster, bereits ein jahr zuvor von prada über den laufsteg geschickt, drehen scheinbar noch immer ihre runden. in diesem falle in der filigran-floralen variante mit lässig ausgefransten säumen in kombination mit mini-pepita und den wohl unabdingbar gewordenen dominanten reißverschlüssen. wie lange das noch so weitergeht, scheint ungewiss. nichtsdestotrotz, ein farbstreif zeigte sich dann doch am horizont: weisse farbschlieren, wie mit dickem pinsel über dunklen stoff gezogen- das erinnert doch stark an franz kline`s schwarz-weiss-malereien...und ja,das wollte ich noch loswerden: das kleid würde ich nehmen- sommer wie winter.
stella mccartney, fw2009. (bild: style.com)
franz kline, ohne titel, 1957.
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