Sonntag, 30. Mai 2010

bloghierarchien.

interessant, was sich immer wieder in der modeblogsphäre tut. da rufen bekannte blogs plötzlich zu newcomer-blog votings auf und schalten für den gewinner einen bannerplatz frei, so geschehen vor einigen tagen bei chic und schlau:

Knapp 230 Blogs haben sich auf meinen Aufruf gemeldet und sich für das Newcomer- Blog Voting angemeldet. Über Wochen hinweg habe ich die Blogs gelesen, geprüft und selektiert. Nachdem ich die 100 Besten ausgesucht habe, verschickte ich Links an Bloggerfreunde, Twitterfreunde und Offline- Freunde. Diese haben aus 10er Gruppen ihre Lieblinge ausgewählt und die, die am meisten genannt wurden, sind jetzt in den Top 10.

Die Kriterien waren: Erster Eindruck, Schreibstil, Bildqualität, Kreativität, Regelmässigkeit der Blogeinträge und Originalität.

Die Gewinnerin oder der Gewinner erhält ein Überraschungsgeschenk und ein Bannerplatz für zwei Wochen auf chic und schlau. Ausserdem wird ein paar Tage danach ein Interview mit dem Gewinner veröffentlicht.

grundsätzlich ist ein solches engagement für die "kleinen und noch unbekannten" ja auch schön und gut, meine frage in die runde: kristallisieren sich da mittlerweile immer mehr gewisse modebloghierarchien heraus, die auch als solche zur schau gestellt werden? und ganz nebenbei: von der in diesem fall aus 230 blogs ausgewählten selektion bin ich -ehrlich gesagt- etwas enttäuscht: unter originalität und kreativität verstehe ich dann doch was anderes.

Samstag, 29. Mai 2010

auch eine art kopftuch.




tamara de lempicka, der grüne turban, 1930 (bild)/ garance doré, frau mit turban, 2010 (detail bild)/ horst p. horst, lisa fonssagrives, vogue september 1940 (bild)/ erich heckel, mädchen mit turban, holzschnitt, 1911 (bild)

laut loscheks kostümlexikon wurde der turban als weibliche kopfbedeckung um 1790-1830, um 1910 bis ende der 1920er jahre, nach etwa 1936 bis um 1945/46 und 1977/78 getragen. 2007 schickte ihn prada über den laufsteg und nach wie vor passt das teil doch allerbestens zum großzügigen lagenlook der endsiebziger, der schon länger munter recycelt wird. carin wester hat den turban übrigens bereits für den winter 2010 sehr schick reanimiert - das dürfte schonmal indiz für eine flächendeckende verbreitung des tuchs am kopf gelten. und ihr, auch schon dem turban verfallen?

Freitag, 28. Mai 2010

in den weiten des www.


die polnische bloggerin mme brzydka/ blog:przymierzalniaa, wohnhaft in krakau und gliwice mit selbstgemachtem outfit, angelehnt an die tierprints von miu miu ss 2010 (bilder)

irgendwann werden wir alle mal sagen: es ging eine seuche um, die nannte sich modebloggen.

stilvorlage: nicole.




schlagersängerin nicole 1982 (bild), (bild) / ...und heute (bild), (bild).

heute geht es aus aktuellem anlass schlagersängerin nicole an den kragen. wem das jetzt allzu geschmacklos erscheint, dem sei versichert: ich küre an dieser stelle sicherlich kein modevorbild, sondern bin vielmehr der meinung, dass sich an der deutschen schlagerblondine die schönsten aktuellen modischen irrungen und wirrungen wunderbarst beobachten lassen. also erstens: die 17jährige saarländerin gewann 1982 den grand prix im dunkelblauen kleidertraum und weißem kragen, der heute von lesmads bereits als mögliche retro-stilvorlage für die aktuelle kandidatin lena vorgeschlagen wurde. denn die gibt doch seit mittlerweile circa drei monaten mit ihren schwarzen t-shirtkleidchen auch modisch die austauschbare durchschnittsabiturientin. das 28 jahre alte "ein bisschen frieden"-outfit hängt hingegen heute, wenn es nicole nicht im kleiderschrank aufbewahrt hat, wahrscheinlich schon längst in einem vintageladen, zumindest wäre dieser gedanke angesichts des 2010er jungmädchenlooks, den die modeblogsphäre ja bereits seit einiger zeit fleissig dokumentiert, nicht so abwegig. doch das alles finde ich eigentlich gar nicht so spannend. viel interessanter doch zweitens die frage: wie zieht nicole sich heute an? auskunft gibt in diesem falle ihre website, die mit einer noch immer langmähnigen, irgendwie noch blonderen blondine in spitzen schwarzen stiefeln und violett gemusterter tunikabluse aufwartet. das riecht nach einem verwegenen mix aus rtl-moderatorin und kleinstadtfashionista. wer das jetzt arrogant findet: bitte, gerne. ich weiss schliesslich, wovon ich rede, ich komme quasi aus der nachbarschaft der schlagerblondine, die im saarland allerdings nicht nur für ihre blonde lockenpracht, sondern ganz besonders für ihre heimatverbundenheit geliebt wird.

Donnerstag, 27. Mai 2010

blogvertreib: zweimal barbara.


barbara als barbara siebeck (detail bild)/ will mcbride, barbara, schwanger mit shawn, 1960 (bild)

barbara hat nicht nur lange vor demi ihren schwangerschaftsbauch in der öffentlichkeit zur schau gestellt- nein, barbara hat, nachdem ehemann will mcbride in den 1960ern für das magazin twen mittlerweile legendäre fotoserien mit ihr gemacht hatte, ende der 1960er den heute prominenten gastrokritiker wolfram siebeck, damals ebenfalls für twen tätig, geheiratet. unnützes wissen vielleicht, aber auf sowas stehe ich ja total.

Dienstag, 25. Mai 2010

allüberall: furchtbar billiges zeug.

dorothea melis, langjährige moderedakteurin der ddr-zeitschrift sybille, hat vor einigen wochen im deutschlandradio über "mode- und frauenbilder" in der ddr gesprochen und dabei so manch wahre worte verloren:
Aus der Improvisation, aus der Not entstehen viel interessantere Dinge als aus dem "Alles ist vorhanden". Wenn ich so daran denke, wie es heute ist: Es ist alles möglich. Man kann ja alles machen, es gibt alles zu kaufen. Aber wenn ich durch die einfacheren Kaufhäuser gehe, gucke ich mit Entsetzen über dieses hässliche, furchtbare, unstrukturierte Angebot an billigem Zeug. Ich wundere mich, dass die Frauen überhaupt noch so gut angezogen sind, wenn man sich dieses breite Angebot anguckt.
und ohne in eine allzu plakative konsumkritik zu verfallen: da muss ich der dame leider recht geben. welche rolle allerdings modeblogs inmitten dieses hässlichen angebots an billigem zeug spielen, ist mir selbst noch nicht ganz klar. wegweiser durch den modedschungel oder eben auch nurmehr müllschlucker und -reproduzenten?

Sonntag, 23. Mai 2010

als betthupferl: die tierkreiszeichentheorie der eileen ford.

meine aktuelle mitternachtslektüre, die mich mal wieder staunen ließ angesichts des schwachsinns, den modelratgeberliteratur gerne verbreitet. als betthupferl also die vermeintlich weisen worte von eileen ford, der gründerin der legendären gleichnamigen new yorker modelagentur, die den erfolg "ihrer mädchen" doch tatsächlich am sternzeichen festmacht:
Während ich dieses Buch schrieb, erkundigte sich jemand, unter welchen Tierkreiszeichen unsere Modelle geboren sind. Ein Mädchen unseres Büros veranstaltete daraufhin eine Umfrage unter den Modellen, und das Resultat war überraschend. Zwei Drittel der Mädchen hatten alle möglichen Tierkreiszeichen, allerdings waren kaum Löwen dabei. Denn wer unter dem Zeichen des Löwen geboren ist, der wäre wohl entzückt, sein Bild auf der Titelseite von "Vogue" zu sehen, hätte aber für die anstrengende Suche nach Jobs und für das Posieren im heißen Scheinwerferlicht nicht viel übrig. Ein volles Drittel unserer Modelle ist im Zeichen des Steinbocks geboren! Das ist ein sehr hoher Prozentsatz und geht, wie Ihnen jeder Statistiker bestätigen kann, weit über den Zufall hinaus. Und wofür ist der Steinbock bekannt? Für Geduld, Ausdauer und Zielstrebigkeit. Das sind die gleichen Eigenschaften, die unsere Modelle immer wieder als Voraussetzung für den Erfolg bezeichnet haben.
vielleicht sollten wir modebloggerInnen jetzt auch mal eine tierkreiszeichenumfrage  starten, wie wärs? ich fange dann mal an: ich bin nämlich tatsächlich ein - steinbock.

eileen ford, the secrets of the model's world, 1970; dt.: die geheimnisse der top-modelle, 1971, s. 157f.

Samstag, 22. Mai 2010

wiener strassenbilder.


wien wird jetzt also auch strassenstylemässig dokumentiert. die presse macht`s möglich und lässt blogger felix leblhuber auf die kreativen hotspots wiens los, um vielleicht doch noch den versuch anzutreten, dass es um wien nicht ganz so schlimm steht wie von herrn hilpold vom standard unlängst konstatiert: Österreich ist ein schlechtes Pflaster für Streetstyle-Fotografen: Experimentierfreudige Zeitgenossen, die sich in puncto Kleidung abheben, sind dünn gesät. Vielleicht ist genau das der Grund, warum die Suche nach heimischen Fotoblogs bei Internet-Leichen endet. dazu fällt mir eigentlich nur noch eines ein: vollkommen übersättigt von streetstyle hier und da, plädiere ich für mehr klasse als masse. denn wirklich interessant ist die ganze geschichte doch eigentlich nur noch dann, wenn die qualität der bilder stimmt und die fotos aus einem möglichst unverwechselbaren blickwinkel gemacht werden. lieblose schnappschüsse hingegen gingen 2006 in der experimentierphase eines yvan rodic vielleicht noch durch, sollten jedoch mittlerweile längst der vergangenheit angehören.

Freitag, 21. Mai 2010

h&m anziehpüppchen.


das h&m fashionstudio (screenshots)

die doofste erfindung, seit es den h&m-onlineshop gibt: das h&m-fashionstudio. da dürfen nach lust und laune vier weiblichen anziehpuppen und ihren männlichen pendants die klamotten auf den körper geklebt und demselben wieder entrissen werden. wozu das ganze? die kundschaft soll sich die kleidungsstücke im getragenen zustand vorstellen können. doch wenn das mal nicht nach hinten los geht- ich zumindest habe nach sinnloser hin- und herspielerei zumindest gelernt, dass bei h&m ausschliesslich basics gut rüberkommen. das spielchen dürfte also nach hinten losgehen, wenn selbst an models im idealformat die billigen strumpfhosen mehr hermachen als all` die hässlich verrüschten shirts und kleidchens aus dem onlineshop.

Donnerstag, 20. Mai 2010

clever, clever.


designerin hana tajima simpson (details bilder)

je mehr ich mich mit den kopftüchern beschäftige, desto weniger kenne ich mich aus. eine besonders stylische variante habe ich jedoch hier entdeckt: Being a Muslimah in a western country can be a bit daunting especially when it comes to the stares! I wanted to create something that would help Muslimah’s everywhere keep motivated, which is especially difficult if you live far far away from the big Muslim communities schreibt hana tajima auf ihrem blog, präsentiert dort ihre outfits inklusive kopfbedeckungen so trendbewusst wie es eine in london lebende designerin eben tut und vermarktet ganz nebenbei sehr clever ihr eigenes label.

Dienstag, 18. Mai 2010

mir ham oft gefluacht!


oberösterreichische kopftuchtracht, peter fendi, "linzerin" mit kopftuch in linzer tracht, 1827 (bilder abfotografiert aus: lipp, franz carl, goldhaube und kopftuch, 1980)

auch wenn ich gerade gefahr laufe, mich hier ins quotentief zu katapultieren: auch die tracht war nicht vor dem kopftuch gefeit. so setzte sich mitte des 19. jahrhunderts in oberösterreich das schwarze seidentaftkopftuch als moderne alternative zu den zuvor gebräuchlichen bunten kopftüchern und die goldhaube durch und die anzahl der teilweise komplizierten bindetechniken (mir ham oft gefluacht!) schien schier unüberschaubar: Man gewinnt vorerst den Eindruck, daß es so viele Kopftücher im Land wie Gemeinden gibt, schreibt herr lipp, der in seinem buch goldhaube und kopftuch dann doch noch system in die regionalen tragevarianten des stoffstückes bringt, aber auch klar macht: ganz schön vertrackt, die sache mit dem kopftuch.

Montag, 17. Mai 2010

cupcake die zweite.


posterdruck: pablo picasso, taube, 1961 (bild)

fertig ist der erste streich, der nächste folgt zugleich: modeblogdiskussionen über kätzchen und schwalben auf zara- oder miumiu-kleidchen sind, nachdem einmal geführt, komplett überflüssig. das thema scheint nichtsdestotrotz einen ungeheuren reiz auszuüben - wie sonst sind die modischen erörterungen in endlosschleife sonst zu erklären? davon mal abgesehen fällt das herzallerliebste getier für mich zudem in die viel zu süsse cupcakekategorie.

Sonntag, 16. Mai 2010

einfach zauberhaft.


cupcakes, im august 2009 auf lieb und teuer gepostet (detail bild)

neu ist das ganze nicht, dennoch meiner meinung nach noch immer ein kommentar wert: die rede ist nicht allein von cupcakes, den herzigen nachfolgern des banalen muffins, die geschmacksrichtung stimmt allerdings schon einmal: das süssliche und süsselnde ist hauptbestandteil einer ganz grossen menge an modeblogs und in diesem segment durchaus auch erfolgsgarant. wer will schliesslich nicht durch die schlüssellöcher zauberhafter bloggerinnen lugen, die mit ziemlicher wahrscheinlichkeit sonntags aus dem bett die müslischüssel und mittags das cupcakeessen mit freundinnen dokumentieren. und dazwischen wird das näschen fürs elfengleiche modeshooting in mamas blumenrabatten daheim im garten gesteckt. das mag übertrieben sein und überspitzt klingen, doch diese penetrant mädchenhafte selbststilisierung nervt mich aufgrund ihrer vorhersehbarkeit ganz gewaltig. und wer jetzt einwerfen mag, dass das modell partymädchen, das ja auch gerne bedient wird, da nicht so ganz reinpasse, dem muss ich erwidern: partymachen mit kätzchenmasken passt doch wirklich allerbestens. irgendwelche widerworte oder gar ergänzungen?

perlen fädeln.


man kaufe günstige holzperlenketten am flohmarkt und fädele alles möglichst ohne ordungssprinzip auf: voilà, da wäre dann mein endprodukt, das hals oder arm schmücken darf.

floral betucht.


david sims, eight portraits (iris strubegger), v magazine, 2009 (bild)/ marton perlaki, iris strubegger, the room magazine ss 2010 cover (bild)

eines der models, deren karriere durch den kurzhaarschnitt erst so richtig angekurbelt wurde, überzeugt auch gut betucht - und besonders hübsch wirkt die kopftuchgeschichte dann, wenn blümchen auf blümchen trifft. denn muster kombiniert mit muster, das ist bekanntermaßen eine kunst, die mir leider zu selten eine nachahmerinnenschaft findet. und nein, ich rede hier nicht von modeeditorials, sondern von der alltäglichen entscheidung vor dem kleiderschrank.

Donnerstag, 13. Mai 2010

schönes mädchen, schüttel` dein haar für mich.








matthew donaldson, flying hair (lily donaldson), 2010 (screenshot video)/ ara gallant, flying hair (twiggy), 1966 (bild ara gallant/damiani editore)/ sandro botticelli, geburt der venus 1485/86 (detail bild)/ richard avedon, twiggy (haare ara gallant), paris studio 1968 (bild richard avedon foundation)

runter mit dem kopftuch, her mit der weiblichen wallemähne. denn die scheint schliesslich dann als besonders attraktiv zu gelten, wenn sie voll und und möglichst lang ist. der haarstylist und spätere fotograf ara gallant machte sich dieses landläufige schönheitsideal in den 1960ern mittels künstlich fliegender haarkreationen zu nutze. wie viele tonnen haarspray twiggy für ihr portrait ins haar gesprüht wurden, möchte ich in diesem zusammenhang aber gar nicht wissen. stattdessen empfehle ich ein nettes filmchen, in dem matthew donaldson die fliegenden haare seiner modeltochter lily in szene setzt - denn das funktioniert immerhin, so meine vermutung, erfrischenderweise auch ganz ohne haarspray.

Mittwoch, 12. Mai 2010

kopftuch auf der strasse.


hijab streetstyle in london und singapur (bilder hijabs high, bild1, bild2)

es gibt nichts, was es nicht gibt. jetzt also auch (oder besser seit circa einem jahr) kopftuchstreetstyle, den scott schuman quasi auf dem gewissen hat, heisst es auf der website hijabs high doch: Finally, Hijabs High owes a debt to The Sartorialist, who first helped focus our cameras on the everyday. der sartorialist schuman hat übrigens in melbourne im dezember letzten jahres ebenfalls eine dame mit kopftuch portraitiert - das ergebnis bis dato: 731 kommentare.

Dienstag, 11. Mai 2010

kopftuchdebatte, die zweite.


hermes werbekampagne, 2009 (bild)/ queen elizabeth mit kopftuch (detail bild)

die westliche interpretation des kopftuchs bedarf keinerlei komplizierter schlingtechnik, wohl auch deshalb hat sich hermès vor einiger zeit einige anleitungen zum kreativen umgang mit den hauseigenen seidigen stoffstücken ausgedacht: playtime with your scarf nennt sich die pr-offensive, ist aber im vergleich zu den eben vorgestellten hijab-tutorials zum gähnen langweilig und erschöpft sich im wiederkäuen des betuchten grace kelly-looks und dem aufguss furchtbar biederer halstüchleins.

kopftuchmode.




wafa alias caramelle47 gibt auf youtube dupatta-anziehtipps (screenshots)

der kurzhaarthematik folgt die kopfbedeckung - doch nicht der allerneueste skandinavische strohhütchenschrei soll hier bebildert werden, sondern, achtung!, das kopftuch. das sorgt ja auch immer wieder für diskussionen, ist aber -so ganz nebenbei- mittlerweile bereits gegenstand zahlreicher video-tutorials und ließ mich eben in völlig fremde modewelten eintauchen. einen empfehlenswerten artikel gibt es dazu übrigens gerade aktuell in der zeit nachzulesen.

Montag, 10. Mai 2010

der blondierte kurzhaarflächenbrand.


agyness deyn, acne lookbook ss 2006 (bild)/ eric guillemain, agyness deyn, 2006 (bild)

vor rund fünf jahren trat agyness deyn einen blondierten kurzhaarflächenbrand beängstigenden ausmaßes los. die mediale omnipräsenz der britin sorgte recht schnell für visuellen überdruss, nichtsdestotrotz: diese dame war in den letzten jahren das wohl populärste role model des pixie-cuts und sorgte dafür, dass frauen sich beim friseur mal wieder mehr als "nur die spitzen, bitte" abschneiden liessen. und das ist ja auch schonmal was, denn was gibt es schlimmeres als die blonden wallemähnen, die in den letzten jahren mittels kunstvollst eingeflochtener extensions allüberall fröhliche urständ feiern.

Sonntag, 9. Mai 2010

konsequent kurzhaar.




erin o connor für versace/ harvey nichols, ss 1998 (bild)/ ...für hussein chalayan, echoform, memory dress fw 1999/00 (bild)/ ...in: marie claire, august 2007 (bild)/ in sunday times, style magazine, 2004 (detail bild)

da ich bekanntermaßen eine besondere schwäche für kurzhaarfrisuren habe, ist es an der zeit, mich mit erin o`connor auseinanderzusetzen. die trägt -abgesehen von wenigen schulterlangen haarausflügen- seit jahren konsequent bob, wuschelbob oder wie auch immer man diese kurzhaarvariante bezeichnen möchte. und das ziemlich überzeugend, wie ich finde.

Freitag, 7. Mai 2010

schön anzuschauen.




ein überaus nettes blog: park and cube von shini park (bild) / ...zwar nicht shini, dafür ein schönes fundstück (bild oliwiora)

neu ist diese blogentdeckung meinerseits nun wirklich nicht - so wurde das modeblog park and cube soeben erst von der französischen vogue zu einem der 45 weltweit überhaupt erwähnenswerten modeblogs gekürt. doch auch wenn ich solche ranglisten ja gerne in frage stelle, in diesem falle muss ich sagen: park and cube bietet was fürs auge und kommt nebenbei auch sympathisch rüber. zumindest bei mir hat bloggerin shini gleich mal gepunktet: I thought I had a cool and original style when I was in Poland, but when I came to London in 2006 for my Foundation degree I got to mingle with all these artyfarty types and realised I looked like something plucked out of the set of Little House on the Prairie, or like a door-to-door dictionary salesman. nunja, das lasse ich jetzt einfach mal so stehen.

mamatochtertrubel.




comptoir des cotonniers, ss 2001 und fw 2000/01 (bilder marc hispard)

am sonntag, da war doch noch was. stimmt, der muttertag wird mal wieder zelebriert. doch der mamatrubel, der da einmal im jahr veranstaltet wird, ist noch gar nichts im vergleich zu dem, was das französische label comptoir des cotonniers bereits seit zehn jahren veranstaltet - denn da wird quasi das ganze jahr über der muttertag in szene gesetzt: attraktive mütter und töchter werden in regelmässig stattfindenden offenen castings zu models erkoren, 2005 wird eine cd auf den markt geworfen, auf der mütter- und töchterpaare popsongs trällern. alles überaus geniale marketingschachzüge, die ein gleichsam kuscheliges wie verlässliches, allerdings auch langweiliges und braves markenimage kreieren. doch auch diese begleiterscheinung wird kein zufall sein, passt die dann auch schon wieder allerbestens zu den völlig unaufgeregten klamotten.

Donnerstag, 6. Mai 2010

tennisballärmel.


maxi-redakteurin marlene sørensen mit schulterpolstern im selbstversuch (detail bild sabrina theissen)/ balmain ss 2009 (bild style.com)

wir erinnern uns: sommersaison 2009, die modewelt feiert die kleinen balmainjäckchen mit den sensationellen tennisballärmeln, die im modejargon pagodenschultern genannt werden, rauf und runter. modeketten wie zara ziehen mit blusen hinterher, die auf eine mehrzentimeterdicke polsterung setzen, die weder vor moderedaktionen noch blogs halt machen. nun steuern wir auf den sommer 2010 zu und da mode ja bekanntlich vergänglich und angeblich immer schneller entsorgt wird, frage ich mich gerade: was ist denn nun mit den pagodenteilen anno 2009 - sind die bereits museumsreif oder noch immer strassentauglich? die von tommy ton verfolgten moderedakteurinnen scheinen zumindest schon wieder neu spielzeuge gefunden zu haben. oder irre ich mit dieser vermutung?

keramikknopfkooperation.


lucie rie, knöpfe, 1945-47 (bild)

nachtrag: lucie rie, in wien geboren als luzie gomperz, hat vor allem in den 1940ern knöpfe, die - wie im vorigen post bemerkt - issey miyake zu einer keramikknopfkooperation animierten, hergestellt. ich zumindest bin von den farben hin und weg und hätte gerne 50 stück, einmal aufgefädelt auf ein dickes lederband - das dürfte was hermachen.

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