Mittwoch, 3. November 2010

die fotografin.

in meinem notizbuch steht irgendwann im mai diesen jahres noch: halb elf, sibylle bergemann anrufen. da wusste ich noch nicht, dass es ihr nicht gut ging. erfahren habe ich das dann von ihrem mann, dem fotografen arno fischer, der den interviewtermin erst einmal verschob. ein paar tage später habe ich dann doch mit ihr gesprochen - über ihre fotos für die ostdeutsche modezeitschrift sibylle, aber auch über die ohne models-aktion der brigitte, schliesslich ging es um einen vergleich der beiden magazine für das bookazine circus. sie hatte da eine sehr eindeutige position: sie schaue die brigitte seit dieser geschichte gar nicht mehr an, meinte sie damals und wischte damit die von mir angedachten gemeinsamkeiten zwischen den beiden zeitschriften hinsichtlich ihrer zusammenarbeit mit amateurmodels mit einem satz weg. gestern ist die fotografin sibylle bergemann gestorben.  

3 Kommentare:

Gerlinde hat gesagt…

oh dear, schade! komischerweise bin ich grad gestern noch deinem linz zu der faz story über sie gefolgt.

qq hat gesagt…

mal im ernst... macht die "keine-models"-praxis jetzt den unterschied oder die tatsache, dass es sich um die brigitte handelt, dass keiner sich das papierchen anguckt? war das heft davor interessanter?

pr-aktion geglückt behaupte ich.

blica hat gesagt…

@qq, sibylle bergemann sah das vor allem vor ihrer eigenen biografie: sie hat zu ddr-zeiten für ihre arbeiten/editorials sowohl mit amateurmodels als auch profimodellen gearbeitet -allerdings war diese arbeitsweise den ostdeutschen bedingungen geschuldet. sie verstehe nicht, warum ein ganzer berufsstand diskriminiert werde, war ihr kommentar mir gegenüber- aber sicherlich schwang da auch sehr stark mit, dass die "brigitte" immer wieder mit der "sibylle" (für die bergemann viel gearbeitet hat) verglichen wurde, dabei war das konzepte der "sibylle" tatsächlich ein anderes.

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