Freitag, 12. November 2010

burn out, modisch.


jeanne_lanvin, kleid aus seidentaft, 1925-26 (bilder)

das geschäft mit der mode ist für alle beteiligten bekanntermassen nicht das gesündeste  und erst recht nicht das netteste - da wird gelästert, was das zeug hält. das weiss nicht zuletzt auch alber elbaz, der sich vor einiger zeit im stern über die französische modeszene ausliess.
 
In seinen frühen Pariser Jahren, erzählt er, sei die Pariser Couture eine reine Schlangengrube gewesen, ein Ort der Verleumdungen, Beschimpfungen. "Heute respektieren wir uns. Wir mögen uns. Wir besprechen sogar unsere Krankheiten, denn alle leiden wir an den gleichen Symptomen: Der eine hat Rückenschmerzen, dem anderen schlägt die Arbeit auf den Magen." Die glorreiche Pariser Couture - eine Notgemeinschaft Stressgeplagter? "Ja, so in etwa. Die Industrie ist von Panik ergriffen. Viele meiner Kollegen haben die kreative Regiearbeit abgeben müssen und sind zu Produzenten geworden. Alle rennen, keiner blickt auf, keiner ergibt sich in Fantasien. Dabei ist es doch unser Auftrag, Träume zu schaffen - wie sonst sollen wir ein Kleid aus zwei Meter Stoff für 2000 Dollar verkaufen?" 

das passt wunderbar zum kleid in seidentaft aus den 1920er jahren, dachte ich mir. denn da ist träumen noch erlaubt, sozusagen.

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