Dienstag, 10. März 2009

wohnen nach wunsch.


yves saint laurent mit sibyl buck, an der wand fernand léger: le profil noir, 1928, sarechts oben vase von jean dunand, 1925; foto vom 27. oktober 1995, jean-marie perier.

und noch einmal komme ich zurück auf das opulentest ausgestattete heim von yves saint laurent und pierre bergé. hierbei handelt es sich natürlich nicht um eine durchschnittswohnung, nein, in diesen räumen sieht es so aus, als seien hier sammelwut und leidenschaft zu hause. und, nebenbei bemerkt: bei sowas könnte ich ins schwärmen geraten, auch wenn ja eher schlicht und reduziert und bauhaus und die ganze leier des vermeintlichen guten geschmacks auf meiner tagesordnung stehen. denn das, was die herren bergé und saint laurent da so zusammengeschleppt haben, das ist natürlich alles wohlstens ausgesucht, aber so einen leichter hang zum kitsch und pomp könnte man den beiden schon unterstellen. doch was heisst schon unterstellen: an dieser stelle sei die gelegenheit genutzt, ein hoch auf ein vollgestopftes zuhause auszusprechen! denn bevor böse wohnungseinrichtungsrollkommandos à la wohnen nach wunsch
weiterhin deutsche durchschnittseigenheime okkupieren und kurzerhand in riesige übereck-sofaliegelandschaften verwandeln, gestehe ich ganz offen: mein wohnen nach wunsch würde entweder das budget von vox und konsorten sprengen oder ich würde es erst gar nicht schaffen, diesen selbsternannten innenarchitekten meinen schlüssel in die hand zu drücken. denn was da nachher bei rauskommt, ist ja mehr oder minder vorhersehbar: spiessige wohlfühloase, hauptsache saniert.


jean dunand, vase, 1925.


fernand léger: le profil noir, 1928.

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