die deutschsprachigen modeblogsphäre hat einen neuen helden ausgemacht: er stammt nicht aus den eigenen reihen, nein, und er sieht auch so überhaupt nicht nach modefuzzi aus. dieser mann ist einer, dessen modeinteresse sich nicht in einer exzentrischen sockenfarbe niederschlägt. dafür ist er ein durch und durch seriöser modejournalist: er heisst alfons kaiser, schreibt hauptsächlich für die faz über mode und kam, wie er meltem toprak für amy und pink zuletzt erklärte, zum modejournalismus wie die Jungfrau zum Kinde. kurzum: gemäß dem motto gegensätze ziehen sich an wird kaiser - im vergleich zu anderen modejournalistInnen - auf deutschsprachigen blogs vergleichsweise häufig zitiert und interviewt. womit das zusammenhängen mag? wir flatterhaften bunten blogs scheinen uns nach verlässlichen qualitätsprodukten zu sehnen - und die vermuten wir wohl nach wie vor vor allem im tageszeitungsjournalismus - und im zweifelsfalle wohl sogar bei der faz. oder habt ihr noch weitere erklärungen parat?
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3 Kommentare:
Hm. Ich würde eher sagen, er scheint so ziemlich der einzige Journalist in Deutschland zu sein, der sich mit Mode über die üblichen Stil- und Trendfindungen von Vogue und Co. hinaus auseinandersetzt. Er kommentiert nicht nur, er stellt Kontexte her, bezieht sich auf historische und gesellschaftliche Entwicklungen etc. Oben drauf wirkt er gänzlich uneingebildet. Mir würden noch ein paar andere gute Print-Journalisten einfallen (z.B. von der SZ Stil-Redaktion), allerdings sind deren Artikel oft recht ironisch geschrieben. Klassisches Problem in Deutschland, Mode ist eben keine anerkannte Kunst…
Modeblogs beziehen sich daher auf den Kaiser, weil er nunmal den gewissen Mehrwert liefert, der in Blogs eigentlich nie auftaucht.
Ich hatte eher den Eindruck eines Strebers, der halt - weil es sein Job verlangt - verschiedene Aspekte der Mode(-industrie) abarbeitet. Solide, aber uninspiriert.
Ich mag Alfons Kaiser, er hält die Fahne des Modejournalismus recht einsam gegen die steife Brise des Boulevardesken.
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