Freitag, 16. Oktober 2009

schuhe aus, kerzen an: hier wohnt das glück.


alles ein bisschen wie es schon immer war: brigitte nr. 23/ 21.10.2009, bilder von links oben nach rechts unten: 1. rezepte fürs leben - frankreich: von pot-au-feu bis bouillabaisse/2. schminken, umziehen, ausgehen: sexy gestylt in elf minuten/ 3. nachtwäsche in pastelltönen - exklusiv zum bestellen/ 4. tänzerin diane gemsch zeigt sportswear aus stepp und strick.

auch wenn ich jetzt endgültig meinen fashionbloggerInnen-coolness-faktor aufs spiel setze: seitdem die ansonsten ja so solide und berechenbare frauenzeitschrift brigitte plötzlich schlagzeilen macht mit ihrer ankündigung, sämtliche modestrecken nicht mehr mit models zu besetzen, hat es mich mal wieder in den fingern gejuckt, das heft zu kaufen, welches ich vor allem mit rezeptideen, strickanleitungen und bodenständigen modetipps verbinde. damit einhergehend natürlich die frage: wie sehen modestrecken in der brigitte aktuell aus? und bedeutet der verzicht auf professionelle models tatsächlich einen kompletten neubeginn? bevor also die neue brigitte-epoche anbricht, möchte ich mir die frauenzeitschriftenklassikerin noch einmal in altem gewand zu gemüte führen. auf den ersten blick ist dann auch alles so, sagen wir mal, vertraut und verlässlich: ein sonderteil wohnen und dekorieren stimmt schon mal mit ideen für den herbst auf patchworkdecken und selbst gebundene beerenkränze ein, auf seite 202 serviert lea linster gedämpfte seezungenröllchen und ganz zum schluss darf sich ildikó von kürthy in ihrer neuen kolumne über problemzonen austoben. das ist eigentlich alles genau das, was ich erwartet habe- und die mode, naja, irgendwie merke ich sehr schnell: die steht hier gar nicht so sehr im zentrum. eine der modestrecken ist ohnehin bereits mit einem der normalen einmal-models realisiert, die anderen bewegen sich zwischen pastelliger kuschelmode für zu hause und vielsagenden versprechungen wie sexy gestylt in 11 minuten. alles sehr bodenständig und selbstverständlich zum nachstylen. nichtsdestotrotz entdecke ich eine ganz andere qualität, die in einem magazin eigentlich selbstverständlich sein sollte, nämlich ganz altmodisch: eigene redaktionelle beiträge. die vermisse ich in den armaden an lifestyle- und fashionmagazinen tatsächlich sehr: da werden zwar unzählige hochästhetische editorials geboten, doch irgendwie habe ich mich mittlerweile so sattgesehen. ich will text und der kommt in so vielen publikationen eindeutig zu kurz. aber keine angst, ich werde in zukunft sicher nicht zur brigitte-abonnentin, denn mit nachtwäsche in pastelltönen kann man mich jagen - und sicher nicht zum zeitschriftenkauf motivieren.

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