Donnerstag, 1. Oktober 2009

mary fotografiert anna.


lookbook vladimir karaleev, ss 2010 (bilder: mary scherpe)

schon vor einigen wochen tauchten die ersten bilder der sommerkollektion 2010 von vladimir karaleev in geballter form vor allem in der modeblogsphäre auf: kein wunder, sind doch in diesem falle zwei protagonistinnen der deutschsprachigen modeblogszenerie involviert: mary fotografierte anna - keine frage, dass diese kooperation wellen schlug. ich fand diese geschichte so gut, dass ich den beiden unbedingt einige knappe fragen stellen musste. los gehts mit: mary.

welche gestalterischen ideen stehen hinter der erstellung des
lookbooks für vladimir karaleevs SS 2010-kollektion „untitled structures“? konntest du dich frei austoben und/ oder wurde das konzept mit dem designer gemeinsam entwickelt?
Ich mag Vladis Arbeit sehr gern und das erste was mir einfiel war, nach Brandenburg an diesen wunderschönen See zu fahren und sie dort, in relativ nüchternen Posen bei grauem Himmel zu fotografieren. Den Ausschlag gaben diese Bilder, die ich ein paar Wochen zuvor dort gemacht hatte - das habe ich vorgeschlagen und Vladi mochte es sofort - es ging
mir darum auch dieses Widersprüchliche in seiner Arbeit - einerseits die Dekonstruktion und das Geometrische, andererseits die Verspieltheit, das leicht Romantische, das für mich zum Beispiel in den Farbverläufen und den offenen Nähten zum Ausdruck kommt. Also wollte ich das Model in einem kitschigen Kontext, nämlich dem See mit den Platanen und dem Schilf, neutral und ein wenig deplaziert inszenieren.

wie fiel die entscheidung, anna von „reigen“ zum model des lookbooks zu machen?
Das war eine spontane Entscheidung am Abend vor dem Shooting, sie fiel mir erst dann ein. Ich hatte sie ein paar Mal in Berlin gesehen und fand, dass sie gut dazu passen würde, die roten Haare und die helle Haut, dieses ganz Zarte zusammen mit den leichten Kleidern. Vladi fand sie auch sofort toll und zum Glück hatte sie Zeit und Lust - denn im August zur Ferienzeit und ohne Budget ein Model zu finden ist echt nicht einfach. Ihren Blog, und die Publicity die damit verbunden ist, hatten wir gar nicht im Kopf - dieses Argument kam ja in einigen Kommentaren auf, aber das spielte wirklich keine Rolle. Anna hat mit ihrem Aussehen gut zu Vladis Arbeit gepasst und das wirklich toll gemacht.

was macht aus fotografischer perspektive für dich ein gutes lookbook aus?
Ich glaube es kommt darauf an, das Gefühl bzw. die Intention der Kollektion zu vermitteln, und dabei fotografisch innovativ und gleichzeitig man selbst zu bleiben.

welche arbeiten zeitgenössischer (mode)fotografInnen findest du selbst gut – und was macht für dich deren qualität aus?
Ich mag Camilla Akrans sehr gern - ihre Inszenierungen und Arbeit mit natürlichem Licht zum Beispiel für die französische Ausgabe der Numero gefällt mir eigentlich immer. Auch Ryan McGinleys Kampagne für Missoni ist wirklich schön geworden. Soviel mal zu den aktuellen.

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