Peek_&_Cloppenburg, Friends for Fashion, Art meets Colour, Auch richtig feiern ist eine Kunst. Die Akademie-Studenten beherrschen sie so gut wie den Umgang mit Farben (von links nach rechts: elias stangl, johanna messner, emilia bruck, martin schwarzinger)
die textilkette peek & cloppenburg hat schon seit einiger zeit die echten menschen für sich entdeckt - allerdings nicht irgendwelche, einfach so von der straße weggecastet - sondern welche mit attraktiv klingendem beruflichem background: den anfang machten die krimiautorInnen, es folgten hundeschlittenfahrer, seglerInnen und aktuell nun also studentInnen der akademie der bildenden künste wien. dieses im deutschsprachigen raum prominent vom hamburger frauenmagazin brigitte promotete prinzip scheint momentan dem zeitgeist zu entsprechen. leute wie du und ich, so der tenor der kampagnen und editorials, sind eben auch schön - man muss eben nur genau hinsehen und uns dann ins rechte licht rücken. oder anders: nach fotoshop sind wir ja eh alle gleich. denn retuschierungen, das setze ich voraus, werden fairerweise sowohl bei professionellen models als auch den sogenannten real people ähnlich lustvoll eingesetzt. das aber soll jetzt mal gar nichts zur sache tun. was mir an der kampagne vielmehr auffällt: eigentlich, ja eigentlich ist es nämlich völlig wurscht, wer da die chinohosen und partykleidchen an hat. ob kunststudentInnen oder seglerInnen, die fototapete im hintergrund (die natürlich keine ist, im aktuellen fall reiste man nach miami) mag eine andere sein, aber ob da ein elias stangl seinen lockenkopf in die kamera hält oder ganz wer anders: die peek & cloppenburg-kampagnen sehen so glattgebügelt wie austauschbar aus. zwar bepinselten die studentInnen während des shootings in miami hübsche tafeln mit zahlen, bei denen es sich, so die presse, um die geographischen Koordinaten der
Stadt Bologna – die aufgrund der gleichnamigen Prozesse zur
europäischen Vereinheitlichung der Bildungswege jedem Studierenden ein
Begriff sind, handelt. in die kampagne haben es die dann aber wohl nicht geschafft. und so sehen passantInnen im vorbeigehen an den plakaten einfach hübsche junge menschen im gepflegten p&c-style, die zu allem überfluss auch noch in biederen cocktailkleidern posieren. bildunterschrift: Auch richtig feiern ist eine Kunst. Die Akademie-Studenten beherrschen sie so gut wie den Umgang mit Farben. um es kurz zu machen: die sinnhaftigkeit dieser kampagne erschließt sich mir überhaupt nicht - und ich lasse mich in diesem fall ungerne eines besseren belehren.
4 Kommentare:
ich frage mich viel mehr noch: warum lassen die das mit sich machen? eieieiei....
das sagt die sehr verständnisvolle autorin des artikels in der "presse": "Entgegen der Annahme, dass man sich nicht von Werbung vereinnahmen lassen dürfe, sehen die Künstler darin eine Chance, einen Blick hinter die Kulissen der Werbeindustrie zu werfen. Ein Erfahrungsschatz, der sich später in die künstlerische Arbeit einbringen lässt."
quelle:http://schaufenster.diepresse.com/home/salon/artblog/749725/Gutes-Aussehen-ist-nicht-alles
...mehr scheint es dazu nicht zu sagen zu geben.
War auch etwas verdattert von der Anzeige.
... seit ich die Poster das erste Mal gesehen habe, habe ich auf deinen Kommentar zur Kampagne gewartet ;-) super Text!
Kommentar veröffentlichen