Samstag, 4. August 2012

kakao trinken mit tavi.

petra_collins, tavi gevinson für oyster magazine, juni 2012 (bild petra collins)

nein, es sollte eigentlich nicht schon wieder um tavi gevinson gehen. oder vielleicht doch. ist ja schon irgendwie bemerkenswert, wenn christoph amend, leiter des zeit-magazins in hamburg,  sich nach oak park in der nähe von chicago aufmacht, um mit der 16jährigen tavi zwei stunden lang auf einen kakao zu gehen. ein mehrseitiges magazinfeature - das würde einer berliner bloggerin wahrscheinlich nicht so schnell passieren. immerhin aber scheint sich die weite reise  für amend gelohnt zu haben: Der coolste Teenager der Welt wurde der lange artikel betitelt, der so ziemlich alles das noch einmal zusammenfasst, was die, die ihren werdegang verfolgen, bereits wissen. dafür gibt es ein wenig selbstkritisches von tavi zu lesen: »Ich sollte meine Kindheit besser nicht zu intensiv analysieren, (...) aber ich gehöre wohl dieser Generation an, die so narzisstisch ist, dass sie glaubt: Wir sind so spannend, wenn wir etwas ins Netz stellen, werden sich die Leute dafür interessieren.« näher dran am aktuellen geschehen ist eine new york times-story über tavis 16tägige werbetour für ihr onlinemagazin rookie, denn da wird noch einmal klar: ohne die stete unterstützung des  ostküsten-feuilletons und diverse prominente fans hätte es tavi sicherlich nicht  zum role model für gleichaltrige (und bisweilen ältere) mädchen  und zum sprachrohr all jener, die mit dem grossteil an banalen mädchenzeitschriften nichts anfangen kann, gebracht. michael shulman interpretiert die rolle des olinemagazines rookie in der new york times: Indeed, it’s possible to see Rookie as a rejoinder to a teenage culture overrun by synthetic pop confections like Justin Bieber and “Twilight.” In her (decreasingly) eccentric attire and deadpan prose, Ms. Gevinson has carved out a distinct countercultural voice, the kind that existed in full force during the bygone decades she celebrates. und davon mal abgesehen, ist bewundernswert, wie viele baustellen die einstige bloggerin im griff hat - von dieser umtriebigkeit darf sich die deutschsprachige modeblogsphäre ruhig eine dicke scheibe abschneiden.
  

3 Kommentare:

Lisa hat gesagt…

Da kann sich die Blogosphäre soviele Scheiben abschneiden, wie sie will - meiner Meinung nach ist Tavi vor allem ein typisch amerikanisches Phänomen, welches bei "uns" aus verschiedensten Gründen so nie möglich wäre. Ein mangelndes Mode-Interese oder geringer Star-Kult sind da nur einige Beispiele. Das
ist aber auch gar nicht so schlimm, finde ich, denn wir können ja alle Englisch und haben Tavi.

Mia hat gesagt…

Ich glaube auch nicht, dass eine Tavi hier möglich wäre, denn sie wurde, wie beschrieben, durch die US Medien getragen. Sie hat sich ja auch schon im Ping Pong Spiel mit diesen entwickelt und nutzt sie geschickt für sich. Hierzulande geht man anders mit Bloggern um. Ich möchte nur sagen: anders. Den Rest kann man sich denken.

Anne Meyer hat gesagt…

She's so perfect! :)

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