Sonntag, 29. Juli 2012

sonntagsleseleiste.

esprit_kampagne, ss2012 mit gisèle bündchen, styling camille bidault-waddington (video)

die berliner hipsterschwabentouristendebatte zieht ihre kreise, harald martenstein  fasst im tagesspiegel nochmal zusammen: In Friedrichshain heißt die Hassfigur „Yuppie“. In Prenzlauer Berg richten sich die Parolen auf Häuserwänden immer noch vorzugsweise gegen „Schwaben“. In Kreuzberg und Neukölln dagegen ist das Feindbild der „Hipster“.


na immerhin! colin mcdowell schafft es mit seiner kolumne auf business of fashion tatsächlich, eine kleine debatte um die notwendigkeit einer modekritik anzustoßen,  auch wenn er mit seiner breitseite gegen den akademischen zugang zur mode ein eigentor schießt: I have been both amused and irritated over the years by fashion academics who write unreadable piffle about a world they do not know. deshalb: unbedingt die debatte in der kommentarleiste mitlesen!

die französische stylistin camille bidault-waddington habe ich hier zuletzt 2010 zitiert. damals meinte sie gegenüber einem schweizer magazin: Ich weiss, es klingt grausam, aber wenn du hässlich bist, hast du keine Chance, einen Job zu bekommen - gemeint ist natürlich das modebusiness. auf business of fashion gibt es nun ein aktuelles portrait über die stylistin zu entdecken, die zuletzt die aufgeräumte esprit-kampagne mit gisèle bündchen realisierte. da lässt die schöne (natürlich!) gisèle geballte lebens- und styling-weisheiten vom stapel. in der ersten folge lernen wir: weniger ist mehr! 

das nennt man dann wohl die hohe kunst der leserInnenbindung: garance doré schreibt über weiße baumwollunterhosen und (bislang) 167 menschen fühlen sich bemüßigt, mitzuteilen, was sie am liebsten untendrunter tragen. garance, wie machst du das bloß?

Mittwoch, 25. Juli 2012

die digitale schnipseloptik für die frau.

kaja_kesslers blogformat katjas kladde auf stylebook.de, dem modeforum von bild.de (screenshot: ausgabe vom 25. juli 2012)

katja kessler hat ja schon einiges gemacht: sie war bild-kolumnistin, bohlen-biografin, mamabuch-autorin und rtl-erziehungsexpertin. zwischendurch, um eben das mami buch: schwangerschaft, geburt und die zehn monate danach schreiben zu können, heiratete sie kai diekmann und bekam vier kinder. und nun? kehrte sie zurück zum kolumnenformat. wo? natürlich zu hause im springer-verlag. allerdings geht es diesmal (die kinder sind ja nun auch schon größer) nicht um mama-probleme: frau kessler ist bei den echten interessen der frau angekommen. in katjas kladde, ihrem digitalen sudelbuch, geht es, wie sollte es anders sein, um  die gesammelten frauenweisheiten des buntblöden boulevards: handtaschen (der frau ihre tasche ist dem kerl seine felgen), fußballerfrauen, vibratorentipps (jaja, wir sind hier zwar beim stylebook , aber eben auch auf bild.de) und ganz aktuell um kesslers bad -hair-life. angerichtet wird das ganze immer mittwochs (in bisher nicht allzu regelmäßigen abständen seit februar diesen jahres) als zweiseitige interaktive schnipselei in pink, die - wie es auch tavi gevinsons onlinemagazin rookie oder das blog der französin garance doré machen -  auf den charme händischer kritzeleien setzt. inhaltlich mögen welten zwischen diesen formaten liegen, aber scheinbar wird die weibliche online-leserinnenschaft, egal welcher zielgruppe zugehörig, wohl besonders erfolgreich mittels einer ästhetik des "handgemachten" geködert. die digitale schnipseloptik für die frau scheint erinnerungen an all die verschütt gegangenen poesiealben und tagebücher heraufzubeschwören ... oder so.
  

Montag, 23. Juli 2012

mehr lifestyle bei der freundin.

freundin_magazincover der ausgaben 14/12 und 15/12 und 16/12 (bilder)

ich gebe zu: das 14-tägig erscheinende frauenmagazin freundin aus dem hause burda landet so gut wie nie auf meinem lesestapel im kaffeehaus (und erst recht nicht auf dem zu hause). das mag nicht verwundern, das alter der durchschnittsleserin der freundin scheint über der 40 zu liegen, lebensberatung habe ich bislang nicht in magazinen gesucht und eine passionierte  jägerin und sammlerin von kochrezepten bin ich erst recht nicht. warum dann plötzlich drei cover hier am blog? nun, es kündigen sich veränderungen bei der freundin an: nikolaus albrecht, wurde vor über einem monat bekannt, soll das magazin vor dem auflagenschwund retten. das zaubermittel: weniger kochrezepte, mehr lifestyle! keine 20 Super-Sommer-Salate oder Asia-Küche: Köstliche Sommer-Rezepte aus Fernost mehr, stattdessen vielleicht ein mehr an Ferien-Looks, so spritzig wie ein Cocktail. wie genau die prickelnde magazin-rezeptur des herrn albrecht  aussehen wird, darf ab september überprüft werden - und ich bin natürlich dabei, wenn es darum geht, das magazin auf seinen erhöhten lifestyle-gehalt hin abzuklopfen.
 

auf den leim gegangen.

quentin_jones,_kenzo_prefall2012 (video) 

war ja klar, dass mir das neueste kampagnenvideo von quentin jones für kenzo gefallen würde! allerdings bin ich nicht die einzige, die den eingängigen filmchen auf den leim gegangen ist - der kanadischen illustratorin und filmemacherin fressen in der modebranche gerade alle aus den händen: ob chanel, victoria beckham oder jetzt kenzo, quentin jones trifft mit ihren bunten filmanimationen aus collagenelementen den fashionablen zeitgeist und räumt wahrhaft lukrative aufträge ab. wer einen einblick in die poppige welt des ehemaligen models werfen will, wühlt sich aber am besten durch ihre homepage: hier entlang bitte!  
  

Sonntag, 22. Juli 2012

sonntagsleseleiste.

na, da stürzen wir uns doch mit vergnügen drauf: raf simons spricht im video-interview ganz offiziell über seine erste haute couture-kollektion für dior. da erfahren wir dann zum beispiel, warum die models ihre hände in die hosen- und kleidertaschen steckten.

zuletzt erzählte vivienne westwood im orf ihre charmante kennenlerngeschichte mit andreas kronthaler an der angewandten in wien und gab auskunft über ihren aktuellen lesestoff: mit in erster linie lese ich bücher zu umweltfragen und die damit verbundenene probleme. ich versuche, so viel wie möglich wissen zu sammeln. ich bin in einer fachliteraturphase und versuche die welt, in der wir leben, zu verstehen. ein längeres interview mit der grande dame der britischen mode gibt es im interview magazine zu lesen, das gespräch führte tim blanks.

palina rojinski, für charlotte roche, wie diese unlängst in ihrer talkshow bekannte, die schönste frau deutschlands, entwickelt sich zum omnipräsenten werbegesicht: adidas originals setzte die schöne berlinerin als chefredactrice ein, nun  gibt sie also auch noch für das two for fashion tv von otto die moderatorin. in der aktuellen folge vier dreht sich alles um sportmode. zur zielgruppe dieser videos mit modischem service-charakter scheine ich allerdings nicht ganz zu gehören.
 
Wenn heute etwas weltweit Sehnsucht erzeugen und "bankable", also zu Geld gemacht werden soll, muss es im Netz funktionieren. Wenn man im Netz etwas verkaufen will, gilt es, die Ökonomie der Aufmerksamkeit auszutarieren und sie zu kontrollieren. Und die fehlende Haptik muss man durch einen anderen Mechanismus kompensieren: durch Personalisierung. rebecca casati beschäftigt sich in der süddeutschen mit jenna lyons, der schillernden designerin hinter dem versandhaus j crews, deren style in den usa die einrichtungszeitschriften verrückt machte und seit herbst letzten jahres auch die boulevardblätter beschäftigt.   
 

Samstag, 21. Juli 2012

wie begossene pudel.

cos_lookbook_2012 (bilder)

wenn die kleidung bei cos schon so minimalistisch daherkommt, dann muss zumindest das styling irgendwie als  hingucker funktionieren. das modehaus balenciaga startete haartechnisch bereits mit kunstvoll angefetteter optik in den sommer, nun lässt cos  männliche wie weibliche models wie begossene pudel mit glänzendem mittelscheitel da stehen und sitzen. ich mag den visuellen bruch des lookbooks mittels gesträhnter mähne ja sehr, wie geht es euch damit?
  

Mittwoch, 18. Juli 2012

von echten menschen und hunden.

lanvin_fw2012/13, advertorial fotografiert von steven meisel (bild via glamourboysinc)

vor einem jahr ließ das modehaus lanvin in seiner herst-winterkampagne 2011/12 höchst werbewirksam die models tanzen, nun besinnt man sich der in den letzten jahren  im modebusines grassierenden sehnsucht nach den echten menschen - was darunter gemeinhin verstanden wird? models gelten schon einmal nicht als "real people", dafür sind scheinbar alle die besonders echt, die im werbekontext zu kurz kommen: I was interested to bring these clothes back to the street somehow, and seeing how they look on different ages, different sizes, gab alber elbaz gegenüber wwd zu protokoll: It felt like a crazy family, and I like that. models zwischen 18 und 80, naja, mich haut diese idee mittlerweile nicht mehr aus den socken, doch warten wir erst einmal die umsetzung des steven meisel ab. auf diesem motiv gibts immerhin schon einen echten hund zu entdecken.

Montag, 16. Juli 2012

coverstar julie.

scott_schuman, portrait julie ragolia (bild)/ publikation the sartorialist von scott schuman, 2009 (bild)

wer kennt nicht das bild von der frau mit dem schlapphut, das 2009 das buchcover des scott schuman zierte? doch wer steckt eigentlich hinter der portraitierten, die damals in der lässigen schlagjeans den überschulterblick erprobte? des rätsels lösung: die in new york lebende stylistin julie ragolia, die eben erst von kathrin von two for fashion interviewt wurde und über ihre adelung zum coverstar rückblickend erstaunlich ehrlich sagt: Scott hat mir die Freiheit gegeben, mich auszudrücken. Ich wusste vorher nicht, dass ich diese Freiheit habe. Und er hat mir einen Platz als Mode-Persönlichkeit in New York gegeben. Ich fühle mich wegen ihm ein bisschen wohler in meiner Haut. diese aussage einer erfolgreichen, sichtlich  selbstbestimmten frau irritiert, führt uns aber vielleicht  auch vor augen, dass das mit dem hero des streetstylebloggerei, was die rollenverteilung angeht, eigentlich eine ziemlich altmodische angelegenheit ist. 

* buch nummer zwei mit dem titel closer erscheint übrigens demnächst mit einem männlichen und einem weiblichen coverstar. und vielleicht erzählen die dann in drei jahren auch, wie das so war, von scott "auserwählt" zu werden.

man muss auch erkennen und einordnen können.

peter bäldle, der deutsche modejournalist, der seit 1977 über die internationalen modenschauen berichtet, sagt im gespräch mit wlada kolosowa für spiegel online zwar: Wer über Mode schreiben will, muss sich mit allem beschäftigen. ein modeblog hat er allerdings noch nie gelesen. und was sagt bäldle sonst zum stand des modejournalismus?

SPIEGEL ONLINE: In Ihren Artikeln beklagen Sie oft die Mode-Unlust der deutschen Zeitschriften und Zeitungen.
Bäldle: Man muss unterscheiden. Die Zeitungen bringen während der Defilees viele Geschichten über Mode. Aber sobald die Schauen rum sind, heißt es: Jetzt ist der Bedarf gedeckt, die Menschen haben die Mode satt. Dabei sind es die Redakteure, die sie satt haben. Meistens sitzen keine Modejournalisten bei den Schauen. Ein guter Journalist mit Beobachtungsgabe kann zwar über alles schreiben…
SPIEGEL ONLINE: Aber?
Bäldle: Man muss auch erkennen und einordnen können. Sonst läuft Modejournalismus auf Berichterstattung über Veranstaltungen hinaus. In der Titelzeile steht dann: 'Alles geht im nächsten Jahr'. Und die Frauen sagen logischerweise: So ein Quatsch! Also brauche ich auch nichts Neues. Die Zeitschriften schaffen es auf diese Weise nicht, ein Bedürfnis nach Mode zu wecken.
 ... weiter im text geht es hier.

Samstag, 14. Juli 2012

die virtuell-romantische online-wolke.

website_dorothee schumacher, 2012 (screenshot)

die illustration der fashionista im ohrensessel sagt eigentlich mehr als tausend worte: die moderne dorothee schumacher-kundin trägt high heels, sonnenbrille und tipselt nebenbei ihre klamottenbestellung in den laptop ein. die szenerie sieht erst einmal, das muss man trotz fifties-pinselstrich zugeben, so aus, wie sich die modewelt eine zeitgemäße konsumentin erträumt. da sitzt also mit elegant übereinandergeschlagenen beinen die erfolgreiche fashionista (die darf, so heißt es bei schumacher irgendwo auf der facebook-seite gerne auch housewife oder fashionista oder eben beides zugleich sein) und taucht ein in die mittlerweile clever ausgebaute virtuelle schumacher-erlebniswelt. und diese puderfarbene online-wolke  hat es in sich. anlässlich der modewoche in berlin wartete die designerin auf ihrer seite mit einem 360-grad-livestream auf, die faz analysierte daraufhin gar, es werde nicht nur ihre Schau, sondern fürs „www-lifestyle-feeling“ auch die Atmosphäre im Publikum übertragen. die pflege dieses www-lifestyle-feelings scheint man beim mannheimer unternehmen auf alle fälle ernst zu nehmen. der online-auftritt ist bis aufs letzte durchdacht, die kundin, im besten falle mitglied im princess club (prinzessinnen club klänge wahrscheinlich zu sehr nach mannheim) genießt als klubmitglied vorteile, von denen andere nur träumen können: die kostenlose zusendung eines persönlichen exemplars des hauseigenen lifestyle- und modemagazins faves  zum beispiel. da darf die prinzessin im ohrensessel dann in einer impossible correspondence der dorothee schumacher mit der designikone madame grès schmökern: Obwohl uns Generationen trennen, kann ich spüren, dass wir ein gemeinsames Anliegen haben: das Grazile und das Starke in den Frauen zu unterstreichen... gesteht da die deutsche designerin und ich darf mich als weltgewandte fashionista flugs erinnert fühlen an die museale  wie filmische zusammenführung elsa schiaparellis mit miuccia prada im metropolitan museum new york. da passt es ja zu gut, dass die faz über die letzte kollektion schrieb: Mit ihren Allover-Mustern ist sie gewissermaßen auf dem Miuccia-Prada-Trip. der social media auftritt allerdings, der scheint (obwohl man doch das starke in den frauen unterstreichen will)  nur als neo-biedermeierliches ensemble in pudrigem rosa zu funktionieren. und leider macht das pastell auch vor der textebene der schumacher-welt nicht halt. hier ist selbstredend alles  zauberhaft, romantisch oder einfach wunderbar. und damit dieses vokabular nicht allzu verräterisch biedermeierlich daher kommt, werden dazwischen ein paar anglizismen platziert oder aber aber modernität vermittelnde steigerungsformen verwendet: das picknick des unternehmens schumacher im berliner tiergarten war, heißt es auf der website, virtuell-romantisch. was das heißen soll? so genau will ich das gar nicht wissen, weil ich mittlerweile ziemlich genervt bin von diesen verbalen süßspritzen, die insbesondere im kontext mode in ungenießbaren dosen verabreicht werden.
   

Freitag, 13. Juli 2012

geschichten aus dem kleiderschrank.

mumok,_reflecting fashion, videoreihe reflect your fashion. geschichten aus dem kleiderschrank“, wien 2012 (video)

mein versprechen, über die ausstellung reflecting fashion im wiener mumok zu schreiben, habe ich noch immer nicht eingelöst, dafür poste ich ein vom museum produziertes video, das sich in der serie reflect your fashion der textilen lieblingsstücke verschiedener personen annimmt. in dieser ausgabe stellt die kuratorin der ausstellung, susanne neuburger, ein kleidungsstück vor, um das ich sie fast ein wenig beneide:  der minimalistische plastikmantel, der zwischen orange und rosa changiert, sieht verdammt nach jil sander aus und ... den rest verrät die besitzerin dann am besten selbst.
 

streetart à la carven.

carven_fw2012/13, foto: viviane sassen, model: anais pouliot (bilder)

was ein jürgen teller kann, kann viviane sassen allemal, nämlich ein advertorial der zielgruppe mittels eines einfachen drehs schmackhaft zu machen. schon für die sommerkampagne ließ sassen die models auf turnhallenböden und sportplätzen danieder liegen, nun folgt die fortsetzung: das gerade furchtbar angesagte kanadische model anais pouliot wirft sich auf dem straßenasphalt in pose. diese kampagnenserie wird, das prognostiziere ich jetzt einfach mal, von der distinktionsversessenen carven-kundschaft ganz sicher bejubelt werden. 

Donnerstag, 12. Juli 2012

wohlfühlwelten.

collage_kundenmagazin dm österreich, bilderstrecke sommer-frische, active beauty, juli 2012.

was andere wegwerfen, landet bei mir vorzugsweise auf dem collagenstapel. das h&m-kundenmagazin zum beispiel oder diesmal das in österreich, tschechien, kroatien und slowenien erscheinende dm-magazin active beauty. das wird realisiert von der styria multi media corporate und ist eines dieser gut gelaunten servicehefte, das der dm-kundschaft  (die der ausrichtung des heftes zufolge vor allem weiblich ist) gefallen soll: irgendwo zwischen einer minirubrik "mode" und den löwenzahn- und haselnusskuchenrezepten finden wir vor allem pflege- und konsumenteInnenhinweise: Wenn man die Haut schon ungefragt in die Sonne legt, sollte man sie auch so pflegen, wie sie es gern hat. unverbindliches wischiwaschi ist hier auf textebene das oberste gebot - es geht ja schließlich - und das macht die kundenmagazine zu einem einigermaßen  durchschaubaren produkt - ums geschäft. denn seien wir doch ehrlich: die meisten frauen- und modemagazine bieten ja auch nicht viel mehr - und für die legen wir sogar geld hin.

Dienstag, 10. Juli 2012

linda und saskia.

linda_evangelista, fotografiert von jean-baptiste mondino, september 2003, elle (bild)/ saskia de brauw für max mara fw 2012 (bild)

ist das nicht erstaunlich? linda evangelista und die gerade ziemlich angesagte saskia de brauw scheinen, auch wenn gute zehn jahre zwischen den aufnahmen in der elle und der kampagne für max mara liegen, eine gewisse ähnlichkeit miteinander zu haben. das mag natürlich zu einem guten teil an der kurzhaarfrisur liegen, wenn auch de brauws strubbelfrisur mit evangelistas haartolle aus der nähe betrachtet glücklicherweise nicht allzu viel gemein hat. diese antoupierte tolle, die ist heute doch eher was für aufgekratzte blonde tv-sternchen. aber wer weiß, vielleicht erlebt ja die lieblingsfrisur jeder provinzmodenschau demnächst auch ein comeback.
 

Sonntag, 8. Juli 2012

der neue bei d&g.

bryan_boy_für dolce & gabbana, juli 2012 (video)

na, schon mitbekommen? die pr-abteilung von dolce & gabbana hat sich etwas ganz besonderes ausgedacht: blogger bryan boy hampelt als "neuer mitarbeiter" des italienischen modeunternehmens zwischen pr-abteilung und rezeption herum. drei ca 30 sekunden lange spots gibt es bereits auf seinem blog zu bewundern, der nächste  streich folgt sicher auch sogleich. als nonsense für zwischendurch funktioniert das natürlich super - und  bryan boy genießt damit nach den dreharbeiten für die 19. staffel america`s next topmodel sicherlich noch sein nischendasein als bekanntester bloggender paradiesvogel der modewelt, bevor er dann mit ausstrahlung der 19. antm-staffel endgültig vom mainstream absorbiert wird. 

Freitag, 6. Juli 2012

that dress!

dasha_zhukova,_once upon a dress (chloé sevigny, derk blasberg u.a.) für showstudio für die serie fashion fetish, 2012 (video)

chloé sevigny produziert gerade wieder einmal modenews: 16 jahre nach ihrem modeljob für miu miu hat trendnase chloé auch der aktuellen miu miu-herbstkampagne ein wenig leben eingehaucht - und zwar mit einer gar nicht dezenten musterhose an den beinen und einem feinem teetässchen in der linken. die frisur allerdings, die könnte dann doch einen hauch einer reminiszenz an die minimalistische jürgen teller-kampagne von 1996 darstellen. aber das ist natürlich reine spekulation. und bevor ich mich in die versteige: gegen die völlig lahmlegende hitze ein lockeres filmchen von dasha zhukova für das showstudio, in den hauptrollen: derek blasberg und natürlich chloé sevigny, die in stummfilmmanier einem plissierten faltentraum von prada hinterherträumt und -tanzt. viel vergnügen!
 

Mittwoch, 4. Juli 2012

peppig halt, weil mir das gefällt.

rekordtemperaturen in wien - und mir bleibt nicht mehr, als auf ein unterhaltsames gespräch mit dem österreichischen model werner schreyer zu verweisen. der spielte ende der 90er in katja von garniers bandits mit, die regisseurin kommentierte werners qualitäten damals so: Einerseits ist er wunderschön, andererseits hat er so was von einem Straßenkind. wenn man sich den etwas faltiger gewordenen schreyer heute so anschaut, meint man auch 15 jahre später zu verstehen, was katja von garnier damit meinte. zuletzt hat der wiener mit louis vuitton wieder einmal einen lukrativen job an land gezogen. gleichzeitig hat er zum ausgleich auf künstler umgesattelt - und zwar als  einer, der so richtig klassisch was mit farbe und leinwand macht. vor kurzem präsentierte er im hotel le meridien in wien seine arbeiten - und der lokale boulevard freute sich über die bunten bilder des werner schreyer. was der so zu sagen hat über seine arbeiten? das  magazin wienlive hat ihn befragt und das model spricht frank und frei ... über seine kunst
wienlive: Zurück zur Kunst. Wie sehen Ihre Pläne aus? Vermutlich sind nach dem Erfolg in Wien weitere Ausstellungen geplant?                                              
Werner Schreyer: Ich werde der Malerei sicher treu bleiben. Ende September stelle ich Bilder in Berlin aus und zwar in der Privatgalerie von Klaus Wowereit, dem Bürgermeister der Stadt. 40 Werke muss ich in den nächsten zwei Monaten schaffen. Ich denke, ich mach das meiste in Schwarz (er lacht und zeigt am Iphone einige seiner Kunstwerke) und dazwischen ein paar Lackbilder in Pink oder Orange. Peppig halt, weil mir das gefällt und den Leuten ebenso.

Dienstag, 3. Juli 2012

von wegen gute alte zeiten.

collage_aus: benetton magazin men und women, ss2012/ david benjamin sherry, james franco aus: spex, märz/april 2012.

schon lange wissen wir: die bunten 90er sind zurück - und mit ihnen alles das, was ein teil von uns noch zu gut kennt. swatch hat erkannt, dass wieder einmal die stunde der bunten plastikuhr geschlagen hat und auch benetton platziert sein markenlogo wieder stolz auf der brust. ob man das schön findet, ist eine andere geschichte, doch es scheint ein revival des markenbekenntnisses auf t-shirts und sweatern auf uns zuzurollen, das selbst vor dem modischen mainstream - siehe benetton - nicht halt macht. und ihr, seid ihr dabei? oder stecken euch noch diesel-irokese, chevignon-schriftzug und benetton-seesack allzu sehr in den knochen?
   

Montag, 2. Juli 2012

i want to have her life!

rookie_road_trip: tavi on tour (bild)

was macht eigentlich tavi gevinson? nun, däumchen drehen sicher nicht: die umtriebige teeny-bloggerin ist gerade zusammen mit der fotografinnenplattform the ardorous und urban outfitters  unterwegs auf ihrem sommerlichen trip quer durch die usa. tavi hat schließlich eine menge junger fans, die so ziemlich alles toll finden, was fräulein gevinson so treibt. lippenbekenntnisse einer tavi-anhängerin in brooklyn: “I’ve been wanting to start a blog for a really long time and Tavi is kind of an inspiration to me,” Isabella Adler, a 16-year-old from Los Angeles told The Observerbefore the event. “She’s cute. I’m completely jealous that she gets to go to all those amazing fashion shows. I want to have her life”. in den usa scheint das mit den fashionbloggerinnen dann doch nochmal eine andere kiste als bei uns. eine solche heldinnenverehrung ist hier doch unvorstellbar, oder?
  

Sonntag, 1. Juli 2012

kurven auf italienisch.

collage_mr_characters, in-house-magazine marina rinaldi, nr. 42/ 2012. 

seit einiger zeit reizen mich modesegmente, die über persönliche befindlichkeiten hinausgehen, ganz besonders - da komme ich wenigstens nicht in irgendwelche interessenkonflikte. die männermode hat es mir angetan und ja, nun bin ich letzte woche dank einer pressereise ins italienische reggio emilia auch in den genuss des große größen-themas gekommen. eine geschichte, die mich persönlich bislang nicht betroffen hat, aber natürlich nicht unspannend ist: marina rinaldi, das italienische modehaus, das zur max mara fashiongroup gehört, hat nämlich schon 1980 das bedürfnis nach großen größen - damals ein noch ziemlich unbeackertes feld- für sich genutzt. was in den 80ern als ein ein skurriles nischenthema galt, ist heute zumindest immer wieder einmal in aller munde: vor zwei jahren startete die gelangweilte avantgarde eine offensive und ließ fotografen wie solve sundsbo eher weniger denn mehr bekleidete plus size-beauties für die body issue posieren: every body is beautiful, ließ man damals ausrichten,  es folgte die italienische vogue mit ihrer online-rubrik vogue curvy. eine nachhaltige veränderung des frauenbildes in den modemagazinen  läßt natürlich nach wie vor auf sich warten,  denn die beschäftigung mit plus size stellt nicht selten einen anlass dar, wieder einmal ein üppiges unterwäscheshooting zu initiieren. bei marina rinaldi sieht man das nicht unkritisch, habe ich immerhin erfahren. das ist natürlich irgendwie auch kein wunder, dem label geht es schließlich um den verkauf von kleidung und nicht dem von nackter haut. was die sensible inszenierung von plus size-modellen angeht, hat man immerhin einiges an erfahrung: seit anfang der 90er jahre bringt das italienische label ein in house-magazin namens mr characters heraus, in dem die modelle auf gediegen -italienisch-elegante weise ins beste licht gerückt werden. und da kundinnenbindung in diesem segment eine ganz besonders wichtige angelegenheit ist, kooperiert man seit neuestem auch mit bloggerin marie denee, besser bekannt als curvy fashionista - mehr gibts dann demnächst in meinem artikel für den standard zu lesen.
 

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