Sonntag, 28. Februar 2010

weltstadtflair in wien mit topshop.


immobilieninvestor rené benko im ambiente des palais harrach (details bild clemens fabry)

ich versprühe mal wieder ein wenig wiener lokalkolorit: die presse am sonntag hat ein interview mit dem immobilieninvestor rené benko geführt, der die wiener innenstadt innerhalb der nächsten jahre so richtig aufpolieren möchte - auf dass sich weltstadtflair im ersten bezirk breitmacht. hier ein gschmackiger auszug aus dem interview Der neue Herr der Innenstadt, schliesslich will herr b. ja auch die modefraktion befriedigen:

Sie haben Weltstadtflair erwähnt. Welche Shops sollen den versprühen?
Für die Kärntner Straße wären das z. B. Topshop, Desigual, forever21. In den Bankzentralen, vor allem der Bawag, wo 20 bis 25 Shops entstehen, eher Luxusretailer. Solche, die in Österreich nicht vertreten sind, und solche, die da sind, aber in B-Lagen oder am Kohlmarkt und dort ein zu kleines Geschäft haben.

Sehen Sie die Gefahr, dass Wien durch das steigende Angebot an internationalen Marken austauschbarer wird? London, Paris, überall in den Citys gleichen sich Auslagen.
Wien mit seinen Sehenswürdigkeiten wird nie austauschbar sein. Doch wenn es eine Weltstadt sein will, braucht es Weltstadtangebot, und das ist ausbaufähig.

Samstag, 27. Februar 2010

daumendrücken für hyères die zweite.


villa noailles, hyères, historische ansicht (bild)/ kathrin lugbauer`s und nora berger`s projekt natures of conflict (detail bild)

ali zedtwitz und valérie lange habe ich bereits zu ihrer finalteilnahme am festival international de mode et de photographie, das anfang mai in der villa noailles in hyères stattfinden wird, befragt. jetzt sind kathrin lugbauer und nora berger des modeprojektes natures of conflict (NoC) dran.

seit wann gibt es euer label natures of conflict (NoC) und wie hat sich eure zusammenarbeit ergeben?
Wir haben 2008 zum ersten Mal gemeinsam an einer Kollektion gearbeitet und daraus ist dann das Label NoC entstanden.

ali zedtwitz und valerie lange, die wie Ihr im finale von hyères stehen, arbeiten wie ihr zu zweit. gibt es in eurer zusammenarbeit eine klare aufgabenteilung?
Eine ausgemachte Arbeitsteilung in dem Sinne gibt es nicht. Im Laufe der Zeit hat jedoch jeder seinen Arbeitsbereich gefunden.

wo soll es hingehen mit natures of conflict/ wie würdet ihr die ausrichtung eures labels beschreiben?
Egal wo es uns hinführt, wir wollen aufjedenfall uns und unseren Projekten treu bleiben. Zurzeit läuft gerade das Promotionprojekt „Vexillologie“ (siehe Foto), näheres zum Projekt: www.naturesofconflict.com

was spricht euch selber modisch an? gibt es designerInnen, deren arbeit euch besonders anspricht?
„Modisch“ interessiert uns nicht besonders. Es gibt viele tolle Kollektionen von verschiedenen DesignerInnen, wir möchten uns da nicht festlegen müssen.

welche kollektion/ welche modelle habt Ihr in hyères eingereicht?
TRIBAL LIFE!

was verbindet ihr mit dem festival in hyères?
Yeah!

was erhofft ihr euch von eurer teilnahme am finale?
Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir überhaupt dabei sind und genießen das mal fürs erste und freuen uns auf interessante Kontakte und Feedback.

kaaarl!


karl lagerfeld im interview auf arte (details screenshots)

auch wenn ich mich bald lagerfeld-expertin schimpfen darf und ich nach lektüre der sahner`schen ergüsse bereits einige sich stetig wiederholende karl`sche kalauer kenne, auf dieses arte-interview, das ich mal als "sehr bemüht" bezeichnen würde, muss ich dann doch noch verweisen. nebenbei spiele ich übrigens gerade mit dem gedanken, mir zur thematischen abrundung die 3d-diät zuzulegen - das würde allerdings bedeuten, dass ich mich hier wiederum darüber auslassen würde. anders gefragt: schon die nase voll von lagerfeld oder gäbe es da noch ein wenig nachsicht seitens der leserInnenschaft hinsichtlich meiner nicht mehr ganz so frischen leidenschaft?

Freitag, 26. Februar 2010

aussen burschikos, innen weich und gefühlvoll.


das aktuelle austria`s next topmodel aylin (bilder)

austria`s next topmodel ist zwar ungesehen an mir vorübergegangen, doch dass gewinnerin aylin das covermodel für das österreichischen frauenmagazin woman geben durfte, wurde mir heute mittels eines furchtbar zusammenretuschierten covers im caféhaus vor augen geführt. das dazugehörige interview ich bin eine moderne muslimin musste ich mir dann doch durchlesen und siehe da, irgendwas wirft eine solche caféhaus-recherche eben doch ab, beisst sich die fragestellerin interessanterweise am migrationshintergrund der 16jährigen fest, um dann ein "Viele finden Sie zu burschikos. Was finden Sie an sich weiblich?" hinterherzuschieben. denn: auch aylin hatte während der topmodel-staffel haare lassen müssen und trägt jetzt kurzhaarschnitt. die zuvor überzeugte langhaarige aylin kösetürk meint dazu: Vom Typ her bin ich vielleicht burschikos, aber im Inneren bin ich weich und gefühlvoll. aha. und zum frisurenwechsel heisst es: Ich hab das echt nötig gehabt. So ist ein Typ, eine Persönlichkeit aus mir geworden. wie bitte? diesen wiedergekäuten modekauderwelsch, der den kurzhaarschnitt mit einer besonderen persönlichkeitswerdung verbindet, den mag ich ja besonders gerne. was aber bei der 16jährigen aylin noch durchgehen sollte, wird erst dann schlimm, wenn diese stereotypen formulierungen in diversen magazinen unreflektiert reproduziert werden.

Donnerstag, 25. Februar 2010

die crawford-formel.




roksanda ilincic, fw 2010 (bild style.com)/ cindy crawford (detail bild)/ peter pilotto, fw 2010 (bild style.com)/ roksanda ilincic, fw 2010 (bild style.com)

asymmetrien machen das leben schöner: was bei cindy crawford das muttermal, sind bei roksanda ilincic und peter pilotto asymmetrisch gestaltete oberteile - und ich stehe drauf.

Dienstag, 23. Februar 2010

immer schön locker, hermann!




hermann fankhauser von wendy&jim bzw. djlettantes für sein maßanzug-label djlettantes (bilder)/ den wiener, märz 2010/ den standard - rondo/ nr. 556, cover. (bilder abfotografiert)

seht her, wien scheint ein neues männermodel gefunden zu haben: erst kürzlich schmückte er als einer der "besten herrenschneider" den rondo-titel, aktuell demonstriert hermann fankhauser im wiener, dass er auch im frack gut ausschaut. doch dessen nicht genug: für das eigene maßanzug-label djlettantes wird neben kompagnon philipp roller in bester teller-ästhetik in knittrigen bettlaken am glimmstengel gezogen. da stellt sich mir die frage: was will uns herr fankhauser bloss damit sagen?

Montag, 22. Februar 2010

karl und yves und freddy.


yves saint laurent, queen-sänger freddie mercury, fantasieportrait, um 1980/ yves saint laurent, suite erotique (marocco)/ yves saint laurent, marokko, ich liebe dich, porträt eines jünglings, um 1980 (bilder)/ helmut newton, karl lagerfeld im bodysuit (1971) (detailfotografie aus: paul sahner, karl, 2009, s. b4)

wer hätte das gedacht: yves saint-laurent, der hochgewachsene, gerne leidend und kränklich dreinblickende designer mit der eulenbrille, hatte was für gut gebaute männer übrig. das offenbaren zumindest diese zeichnungen, die -eben erst in der öffentlichkeit als teil eines 360 blätter umfassenden journals aufgetaucht- unter anderem ein fantasieportrait von freddy mercury umfassen. da komme ich nicht umhin, ein newton`sches portrait karls dazuzustellen - denn das passt trotz der gepflegten intimfeindschaft der herren karl und yves meinem geschmack nach einfach allerbestens hier hinein.

Sonntag, 21. Februar 2010

die farbe lila.


barbara vinken in der spex.

manchmal ist kranksein sogar richtig super. nämlich dann, wenn von aussen so richtig viel input kommt und neben paul sahner`s tratschergüssen die aktuelle spex wartet und darin barbara vinken interviewt wird. denn sowas verspricht doch immer wieder neues futter und eventuell auch ein wenig diskussion. hier also ein interviewhäppchen, vielleicht mag ja jemand zubeissen:
Man könnte tatsächlich denken, dass das Modediktat passé ist und viele Stile heute parallel laufen, dass wir also, was unsere Auswahl angeht, von einer saisonalen Synchronität in die Vertikalität unserer eigenen Kleiderschränke gewechselt sind. Mein Gefühl ist aber, dass es im Moment wieder ins Gegenteil umschlägt und man wieder viel stärker saisonalen Trends folgt. Zum Beispiel die Farbe Lila. Ist Ihnen aufgefallen, dass in dieser Wintersaison wirklich alle Lila getragen haben - auch die Männer? Meiner Beobachtung nach gab es im Straßenbild noch nie so einen starken Jahrestrend. Und der ist jetzt schon wieder vorbei, im Frühjahr wird keiner mehr Lila sehen können. Oder die Rüsche. Das hat sicher auch damit zu tun, dass es unmodern geworden ist, sich jahrelang in einem klar erkennbaren Stil eines bestimmten Designers zu kleiden. Vor zehn Jahren trugen viele Leute ausschließlich Comme des Garcons. Solche "artsy" Mode ist inzwischen out. Heute kleidet man sich wieder saisonaler und damit konformer, das heißt aber andererseits auch, dass keine Designernamen mehr besonders herausragen.
vielleicht doch noch ein nachsatz: ich habe im letzten jahr weder selbst ein lilafarbenes kleidungsstück gekauft noch fällt mir gerade irgendwer ein, die oder der im winter 2009 verstärkt auf diese farbe gesetzt hat. doch ob ich hier in wien wirklich repräsentativ bin? vielleicht hat frau vinken ja vor allem ihre forschungsstätte, das institut für romanische philologie in münchen modisch unter die lupe genommen? obwohl- sie redet ja vom strassenbild...von münchen?

spex, märz/ april 2010 (Mode-Interview, S. 72-77: Barbara Vinken - Man könnte von einer Restauration des Eleganz-Ideals sprechen)

schnarchlangweilig, dieser post.




topshop unique,
fw 2010/ alexander wang, fw 2010 (bilder style.com)

gegensätzlicher geht`s wohl kaum in sachen wintermode: zur schau getragenes bauchfrei oder leder, strick plus ganz viel wallewalle. aber zugegebenermaßen hatte ja auch alexander wang etwas mehr stoff im programm und auch topshop hat auf ein wenig haut-zeigen nicht verzichten können. doch wie das halt ist bei solchen fashionshow-reviews: ein wenig zuspitzen muss man halt, denn alles andere erledigt style.com sowieso viel besser. will heissen: warum soll ich hier eigentlich noch showbilder zeigen, die sowieso schon überall kursieren? ist doch eigentlich schnarchlangweilig, oder?

Samstag, 20. Februar 2010

die bernhard willhelm klasse kommt!




we love fashion, plakate präsentation der modeklasse wien (bilder)

die plakate der bernhard willhelm klasse an der universität für angewandte kunst in wien haben auf alle fälle optisch schonmal ganz eine kehrtwende um 180 grad vollzogen: bunt und verspielt lautet jetzt also die devise. ausserdem wird auf performance im kunstkontext gesetzt - ich bin auf alle fälle gespannt, was da mitte märz auf uns zukommen wird. nähere info`s gibt es auf alle fälle hier.

da war doch noch was...karl!


screenshot website modeklasse wien/ karl lagerfeld-plakat der universität für angewandte kunst wien, januar 1982 (bild)

bevor hier jemand denkt, die sache mit karl und mir sei gegessen, den muss ich leider enttäuschen. denn nachdem arnaud maillard verschlungen, muss jetzt bunte-urgestein paul sahner herhalten, der mir quasi händchenhaltend meine momentane bettlägerigkeit mit seiner lagerfeld-biografie versüsst. im gegensatz zu maillard speist sich dieses buch vor allem aus interviewpassagen, da sahner (so sahner in seinem vorwort) das Multitalent von allen Persönlichkeiten am häufigsten besucht und interviewt hatte. und um ein wenig wiener lokalkolorit hineinzubringen, zitiere ich seine ausführungen zu karl`s ausflug als gastprofessor an die wiener angewandten. sahner hat nämlich ein interview mit dem memphis-architekten und langjährigen professor an der wiener kunstuni, matteo thun, geführt, in dem dieser wiederum ausplaudert, wie es lagerfeld mit seiner lehrtätigkeit hielt: Karl sagte zu mir (anm.: matteo thun): Komm, wir machen das jetzt ein Jahr lang, das macht Spaß! Er war auch clever genug. Er kam zweimal im Jahr und sagte seinen Studenten: "Ich bin immer für Euch da. Geht nur an den Zeitungskiosk. Ihr findet mich ständig in irgendeiner Zeitschrift."* da hoffe ich ja nur, dass es bernhard willhelm derzeit etwas genauer nimmt.

* zitat paul sahner, karl, 2009, s. 261f.

Donnerstag, 18. Februar 2010

das skelettierte bloggerInnenstilleben.






bloggerInnenportrait der zeit, bloggerInnen von links nach rechts und von oben nach unten: julia knolle, jessica weiss, juliane duft, mahret kupka, roberto poropat, kathrin bierling, mary scherpe, vanessa mazal, anna bender, antonin beckert, peter burkhardt, lara gräfen, dario natale, david roth und julia stelzner (bild markus jans)/ videostills making-of bloggerInnenportrait der us-vogue: todd selby, garance doré, tommy ton, hanneli mustaparta, yvan rodic, mary tomer, michelle phan, catherine kallon.

ich bin begeistert: lauter fesche fashionbloggerInnen, die die zeit und die us-vogue da fast zeitgleich zum portrait zusammengetrommelt haben. und während die us-vogue mittels video-appetizer im netz im moment die werbetrommel rührt für die kommende märzausgabe, in der sich zehn erfolgreiche stylebloggerInnen in leckeren pastelltönen zum gruppenportrait formieren, hat die zeit sich entschlossen, 15 deutschsprachigen modebloggerInnen unter dem motto die klasse von 2010 ein zweiseitiges schwarz-weiss-portrait im beiliegenden magazin zu widmen. das schaut auf den ersten blick auch alles ganz wunderbar und durchaus vielversprechend aus, doch das war`s dann aber auch: denn von der inhaltlichen auseinandersetzung mit dem, was die einzelnen bildlich vorgestellten bloggerInnen im netz tatsächlich treiben, bin ich doch sehr enttäuscht. eine seite weiter stellt ilka piepgras nämlich der macht der strasse zusammengequetscht auf einer din a4-seite fragen nach dem "schönsten blog-moment", dem "folgenreichsten eintrag", dem eigenen lieblingsblog und den klamotten, die während des shoots getragen wurden. und auch wenn ich weiss: eine dreiseitige print-geschichte ist weder selbstverständlich noch alltäglich, habe ich doch hinsichtlich des umganges mit einem mittlerweile fast unumgänglichen zeitgeistphänomen ganz abgesehen von einigen ungenauigkeiten (wie fehlerhaft geschriebenen blogadressen) mit ein wenig mehr als einem solch austauschbaren fragebogenskelett gerechnet. denn eine solche geschichte wird, mit verlaub, den bloggerInnen nicht gerecht: es sollte schliesslich nicht nur um hübsche junge blogmodels in hübschen klamotten von acne, zara und cheap monday gehen und der wenige platz, der den mini-interviews eingeräumt wurde, wäre besser in blogspezifische fragen investiert worden. denn so bleibt leider irgendwie ausser einem feschen bloggerstilleben in schwarz-weiss wenig hängen. da wäre es um einiges konsequenter gewesen, statt der saft- und kraftlosen sieben seiten langen model-freien accessoire-strecke auf fuerteventura eine überzeugende bloggerInnen-modestrecke zu produzieren.

Dienstag, 16. Februar 2010

ins blumenbeet gefallen.




rodarte, fw 2010 (bilder showstudio)/ sandro botticelli, primavera, 1478.

...was also haben kate und laura mulleavy denn da mal wieder kunstvoll zusammengemixt, -geschnürt und -drapiert? an diesem griff zum blumenmotiv hätte - auch wenn das jetzt ein wenig ausgelutscht sein mag - auch botticelli`s flora ihre reine freude gehabt.

einmal wien, new york und wieder zurück.


rodarte fw 2010 (screenshot)

irgendwo in wien - und trotzdem live in new york bei der rodarte-show dabei: das wunderbare showstudio hat es mal wieder möglich gemacht, es sich vor dem rechner gemütlich machen zu können und gleichzeitig das gefühl zu vermitteln, ganz nah dran zu sein an anna wintour und konsorten. einfach wunderbar, meine ich! und: wer war noch mit dabei?

nochmal anzuschauen übrigens hier.

Sonntag, 14. Februar 2010

daumendrücken für hyères!


villa noailles, hyères, historische ansicht (bild)/ ali zedtwitz und valérie lange von DIPTYCH (detail bild)

die finalteilnehmerInnen des festival international de mode et de photographie, das anfang mai in der villa noailles in hyères stattfinden wird, sind bekannt gegeben worden. und tollerweise gibt`s, wie hier und hier auch schon berichtet wurde, diesmal ganze vier österreichische finalistinnen: ali zedtwitz und valérie lange des noch jungen labels DIPTYCH und kathrin lugbauer und nora berger des ebenfalls noch frischen modeprojektes naturesofconflict. ich habe die gelegenheit am schopfe gepackt und die damen mal ganz allgemein zu hyères befragt. los geht`s mit ali und valérie (die mir hier übrigens auch schonmal schön ausführlich rede und antwort standen):

ihr habt euch mit der sommerkollektion eures labels DIPTYCH in hyères beworben – was genau sind die vorgaben für die bewerbung an diesem modefestival? und: habt ihr im zuge dessen eure kollektion nochmal überarbeitet, variiert?
für das modefestival in hyères bewirbt man sich mit einer kollektion, die aus mindestens 7 outfits bestehen muss, wovon nur ein outfit bereits im original gefertigt eingeschickt werden muss. zusätzlich schickt man skizzen von den restlichen entwürfen, technische zeichnungen, inspirationsmaterial, portfolio, lebenslauf, usw. wir haben uns mit der kollektion "i’m a victim of this song" beworben, die wir bereits im november in tokio präsentiert haben. für hyères werden wir kleine veränderungen vornehmen.

wurde euch mitgeteilt, was an eurer kollektion überzeugt hat?
nein, bis jetzt noch nicht, aber dafür wird es in hyères sicherlich gelegenheit geben.

was erwartet ihr euch von eurer finalteilnahme in hyères?
wir erwarten uns eigentlich nichts, aber wir hoffen auf aufmerksamkeit, feedback, input und viel sonnenschein.

wie soll es mit DIPTYCH weitergehen? gibt es schon pläne für zukünftige kollektionen?
ali macht derzeit noch ihr praktikum bei writtenafterwards in tokio. valerie ist zurück in wien und schreibt an ihrer diplomarbeit. diese örtliche trennung ist momentan nicht ganz einfach für DIPTYCH, vor allem was organisatorisches betrifft. unser nächster fixpunkt ist die teilnahme an hyères. danach werden wir uns erstmal erholen und am strand über unsere zukunft nachdenken…die nächste kollektion wird es sicher geben, dass aber frühestens im märz 2011.

Samstag, 13. Februar 2010

bloggeburtstag!



vor zwei jahren begann es mit diesem blog noch ziemlich privat - mittlerweile habe ich mich auf geschichten rund um die mode fokussiert und freue mich wahnsinnig darüber, dass es eine leserInnenschaft gibt, die meinem blog die treue hält oder eben auch neu entdeckt. und da ich es ja im allgemeinen nicht so sehr mit der feierlichkeit habe, geht`s jetzt auch wieder ganz unprätentiös weiter...

Freitag, 12. Februar 2010

klunker-karl ist wieder da!


chrome hearts produkte (detail bild)/ karl lagerfeld mit chrome hearts-sonnenbrille (bild)

um himmels willen, ich stehe sicher nicht auf rockerschmuck und -brillen - karl lagerfeld, der allerdings entdeckte 2001 neben der hedi slimane-silhouette das label chrome hearts und damit ganz besonders hässliche klunker: Seit dem Sommer 2001 trägt Karl in der Öffentlichkeit nur noch Jeans. Er verschönert sie mit verschiedenen Gürteln, die er locker um die Hüften trägt. Zuerst hat er sich diese Accessoires bei Lagerfeld und Chanel zusammengesucht. Aber dann ist er eines Tages auf Chrome Hearts gestoßen. Das Schmucklabel ist seine neueste Entdeckung seit Slimane. Der Modeschöpfer hat sich in einen Weihnachtsbaum verwandelt. Er bedient sich aus den Kollektionen des amerikanischen Juweliers Richard Stark wie ein Kind aus einem Bonbonglas. Es ist alles dabei: Armbänder, Halsketten und besondere Ringe. Karl bekommt nicht genug. Erst einer, dann zwei, dann zehn und schliesslich drei an jedem Finger.* nunja, vor einigen tagen bei beckmann war von lagerfelds ringen nichts (mehr) zu sehen, stattdessen silberne fingerlose handschuhe...was das wohl zu bedeuten hat?

*arnaud maillard, karl lagerfeld und ich, s. 108.

Donnerstag, 11. Februar 2010

karl, aus aktuellem anlass: bitte um etwas geduld.


alexander mc queen, ss 2010/ ss 2005 (bilder style.com)

auch wenn ich mich gerade in die endlose schlange der newsticker einreihe: alexander mcqueen hat gezeigt, was mode alles kann: opulent, grössenwahnsinnig und untragbar sein - und das auch in zeiten wie diesen.

Mittwoch, 10. Februar 2010

lagerfeld macht mal eben platz für die aktuellen farbtrends.


chloé, ss 2009 (bild style.com)/ zwei unbekannte farbtrendopfer in stockholm (detail bild ivan rodic)

ich geb`s ja zu: ich kann mich dieser saisonalen farbtrendattacken auch nicht so ganz erwehren. umso mehr freue ich mich, wenn es anderen auch so ergeht, die mindestens genauso manipuliert ausschauen wie meinereiner. obwohl: bei den beiden damen da oben, vor kurzem abgelichtet von ivan rodic, ist`s farblich und auch sonst eher nach hinten losgegangen. denn: weniger ist bekanntlich manchmal mehr und modische beiläufigkeit eine kunst, die bekanntermaßen nicht jedeR beherrscht. in diesem falle habe ich gleich zu beginn mal hervor, dass sich die beiden feschen damen wahnsinnig mühe gegeben haben, trendgemäß zu handeln und somit alles richtig zu machen. doch schauen wir uns das alles mal genauer an. links im (rechten) bild also: senfgelbe, im hüftbereich stark gefältelte buntfaltenhose, der hier unsichtbare pulli wurde vermutlich in den hosenbund geschoben, darüber eine schwarze pelzjacke geworfen, flaches grobes schuhwerk an die füsse geschnürt und obenrum als sahnehäubchen sozusagen der rostbraunen schal lässig um kopf und hals geschlungen. die freundin rechts -ich schliesse einfach mal auf beste freundin, busenfreundin oder zusammeneinkauf-freundin... (denn meiner haarscharfen analyse nach handelt es sich hier um eine etwas ausgeklügeltere variante des partnerlooks) ...die freundin rechts also hat zum schokoladenbraun angestrichenen, in der taille eng geschnürten trenchcoat gegriffen, als soften farbkontrast den senfgelben strickpulli (achtung, abgestimmt auf erstens: die hose der busenfreundin und zweitens: den senfgelben, schrägsitzenden fleck am kopf- ganz hohe kombinationskunst und ein indiz für entweder ausgeprägtes farbtrendbewusstsein oder sogar einen gemeinsamen kleiderschrank) eingesetzt und dazu (das ist jetzt eine ganz freche, da völlig haltlose vermutung, weil es sich wieder mal um ein fast unsichtbares kleidungsstück handelt) dasselbe hosenmodell wie links kombiniert. (vielleicht die erklärung für den verschämt darüber geworfenen langen braunen mantel) dazu ebenfalls, wie sollte es anders sein, flaches schuhwerk, wollsocken und hochgekrempelte ärmel - hochgekrempelt muss nämlich grade unbedingt alles sein. so, und wer jetzt hier meinen etwas atemlosen und verwurschtelten beschreibungsmarathon bis zum ende mitgemacht hat, dem mag aufgefallen sein, dass ich die leo-tasche ganz unter den tisch fallen lassen habe- die finde ich nämlich besonders furchtbar. nun denn, vielleicht mag mir vielleicht dennoch irgendjemand verraten, wie er/ sie es selbst so hält mit den allgemeinen saisonalen farbempfehlungen. und: schon was gekauft in senf oder rost oder braun?

Dienstag, 9. Februar 2010

karls kleine gefälligkeiten.


modejournalistin marie christiane marek (bild)/ karl lagerfeld (bild)
um meine serie hier fortzusetzen, noch eine kleine spritze arnaud maillard, schliesslich äussert auch er sich ganz nebenbei über kleine gefälligkeiten im modebusiness. und das riecht stark danach, als ob suzy menkes, die sich nur kleinteiligst beschenken lässt, eine ehrenwerte ausnahme zu sein scheint.
Der Couturier hat also die große L`Wren eingeladen und bezahlt ihr Zimmer im Ritz aus eigener Tasche. Als Gegenleistung für den Nachlass, den sie uns großzügigerweise auf ihre Gage gewährt, darf Mademoiselle Scott sich zehn Modelle aus der Kollektion aussuchen, die dann für sie maßgeschneidert werden. Wenn es mehr nicht ist. Diese kleinen Gefälligkeiten sind in der Modebranche gang und gäbe. Wir zeigen uns nicht nur bei unseren hochangesehenen freien Mitarbeitern erkenntlich, sondern auch bei den Journalistinnen, die uns während der Schauen unterstützen. Marie-Christiane Marek zum Beispiel, die über die Eröffnung der Lagerfeld Gallery im Fernsehen berichtet hat, wird dafür auf ewig von der Pressestelle verhätschelt. Sobald sie sich ein Modell genauer anschaut, ist Caroline Lebar
(anm: presse, lagerfeld gallery) ganz versessen darauf, es ihr zu schenken. Das ist doch das Mindeste, oder? tja, das lasse ich jetzt einfach mal unkommentiert da stehen. oder nein, noch eines: das gesamte system karl lagerfeld scheint auf geschenken und gefälligkeiten zu basieren - bei fehlhandlungen drohen dann allerdings umgehend liebesentzug und sofortiges einstellen gewisser nettigkeiten. so zumindest der säuerliche nachgeschmack von merci, karl.

input!


da ja in den letzten wochen viel diskutiert wurde über modeblogs und deren orientierung jetzt auf die schnelle noch eben ein einschlägiger fernsehtipp: auf arte geht`s jetzt mit dem themenabend journalismus los.

Montag, 8. Februar 2010

liebesbeweis für hedi.


nach seiner wunderdiät stieg karl von pepsi auf coca cola light um (bild)/ karl lagerfeld, noch mit fächer und 40 kilo mehr auf den rippen (bild)

köstlich! nachdem karl lagerfeld im jahr 2001 rund 40 kilo abspeckte, um der damals gerade einsetzenden hedi-slimanie gerecht zu werden, mache ich mir den spass, mir diese wunderdiät, die 3d-diät (was übersetzt so viel heissen soll wie: design, doktor und diät) des franzosen jean-claude houdret, unbedingt mal näher anzuschauen. stiftung warentest zumindest gibt sich im mai 2005 unbeeindruckt: Es gibt drei Schwierigkeitsstufen. Stufe 1 erlaubt ausschließlich Proteinpulver und bestimmte Gemüsearten wie Fenchel, Spargel, Brokkoli, rund 800 Kilokalorien täglich. Bis zu drei Wochen soll man sie durchhalten. Später wird es üppiger: Neben Eiweißdrinks und Gemüse dürfen dann auch weißes Fleisch, Eier, Fisch, vor allem edle Krustentiere, und irgendwann auch Obst auf dem Teller liegen. Rotes Fleisch ist tabu. Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel aus dem „Spoonlight-Programm“ Dr. Houdrets werden nachdrücklich empfohlen. Erhältlich sind diese teuren Präparate ausschließlich über ein Pariser Labor, mondän angesiedelt auf den Champs-Élysées. Auf täglichen Sport sollten Sie laut Lagerfeld während der Diät lieber verzichten. Zu energieaufwendig, meint der Autor. fazit der stiftung warentest: Abgehoben, aber gefährlich. und für alle, die sich schwer tun mit dem zwischen-den-zeilen-lesen: Nicht nachmachen! aber nein, liebes testinstitut, das sicher nicht. denn die nebenwirkungen sind mir dann doch etwas zu riskant. arnaud maillard spricht zumindest von einem völlig veränderten verhalten des erschlankten lagerfeld: Sein Narzissmus wird langsam peinlich. Er spricht mit uns, ohne uns dabei anzuschauen. Wenn er uns antwortet, mustert er sich über unsere Schulter hinweg in einem Spiegel, und auch während des Fittings hat er nur sein Ebenbild im Blick. Sein Adlerauge benötigt nur einen Bruchteil einer Sekunde, über ein Modell zu entscheiden. Leider. Denn trotz seiner überragenden Professionalität vermittelt der Couturier den Eindruck, als interessiere er sich neben seiner eigenen Erscheinung für nichts und niemanden. nunja, aber das sollte im modebusiness ja nichts neues sein.

heute abend ist karl lagerfeld übrigens zu gast bei beckmann, ard, 23uhr.

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